Zukunft der Feuerwehr gesichert
Viele Mitglieder des Löschzuges Kall drückten bei Lehrgängen und Weiterbildungen die Schulbank – Bürgermeister Hermann-Josef Esser und Feuerwehr-Chef Harald Heinen lobten die junge Garde – Silbernes Ehrenzeichen des Landes NRW für Hubertus Friedrichs
Kall – Bürgermeister Hermann-Josef Esser war voll des Lobes und Harald Heinen, der Chef der Kaller Gemeindefeuerwehr, war sichtlich beeindruckt. Gut zwei Drittel der Mitglieder des Kaller Löschzuges waren beim Kameradschaftsabend im Gerätehaus angetreten, um Lehrgangs-Bescheinigungen oder -zeugnisse im Empfang zu nehmen.
Heinen war beim Blick in die Runde begeistert: „Wenn man Euch so vor einem stehen sieht – ein Wahnsinnbild!“ Die Floriansjünger opferten ihre Freizeit, so der Wehrleiter, und stellten ihre Familien und Partner immer wieder vor die Zumutung: „Ich bin dann mal weg“. Egal, ob es in den Einsatz oder zur Übung gehe, zu Schulungen und Lehrgängen oder auch zum Bier in geselliger Runde: Partner und Familie müssten häufiger auf ehrenamtlich und freiwillig tätige Feuerwehrleute verzichten.
Der Wehrleiter bedankte sich für die tollen Leistungen seiner jungen Truppe. Er brauche sich um die Zukunft des Löschzuges keine Gedanken zu machen, so Heinen. Im Verlauf des Abends übergab er Zeugnisse und Bescheinigungen. Mehrere junge Frauen und Männer, die die erforderlichen Lehrgänge erfolgreich abgeschlossen haben, wurden gleichzeitig befördert.
Die Feuerwehranwärter Niklas Dreßen, Mike Herr, Jonas Dreßen, Lea Harlitz und Sabrina Friedrichs wurden zu Feuerwehrmännern und -frauen ernannt, Andreas Lang und Noah Klinkhammer zu Oberfeuerwehrmännern. Lukas Herr und Andreas Höger wurden zu Unterbrandmeistern ernannt. Den stellvertretenden Löschzugführer Werner Lang beförderte Harald Heinen zum Brandoberinspektor.
„Gesellschaftliche Anerkennung wichtig“
Bürgermeister Hermann-Josef Esser bedankte sich im Namen von Rat und Verwaltung der Gemeinde Kall bei den freiwilligen Mitgliedern der Wehr. Er unterstrich die Äußerung des Löschzugführers Thomas Golüke, dass das Ehrenamt von Engagement, Gemeinschaft und Anerkennung lebe. Es sei wichtig, dass die Gesellschaft und ihre Repräsentanten das Engagement der Feuerwehr bei Einsätzen sowie der Aus- und Weiterbildung anerkennen, so Bürgermeister Esser.
Schulungen und Weiterbildungen seien bei der Feuerwehr unverzichtbar. Esser „Was nutzt mir der Nachwuchs, wenn er sich nicht qualifiziert“. Er erinnerte an das jüngste schlimme Brandgeschehen in der Kölner Südstadt, das zwei Menschen das Leben gekostet habe. Es gebe auch in der Gemeinde Kall immer wieder Brandereignisse, die den oft gefährlichen Einsatz der Feuerwehr erforderlich machten.
Dem Bürgermeister blieb es auch vorbehalten, dem Oberbrandmeister Hubertus Friedrichs für dessen 35-jährige aktive Feuerwehr-Tätigkeit das goldene Ehrenzeichen des Landes NRW an die Uniform zu heften. Als Dank für seine mehr als 35jährige Feuerwehrtreue bekam Friedrichs, der im Hauptberuf Hauptbrandmeister bei der Berufsfeuerwehr in Köln ist, von der Gemeinde Kall eine goldene Uhr überreicht. Wehrleiter Harald Heinen bescheinigte Friedrichs, dass er 35 Jahre Feuerwehrdienst erfolgreich absolviert habe: „Bei Hubertus kann man mit Sicherheit sagen, dass er seine Zeit nicht abgesessen hat“, so Heinen.
Aufnahme in den „Club der alten Säcke“
Nach den Ehrungen und Beförderungen wurde einer der Feuerwehrleute in die Ehrenabteilung aufgenommen, die in der Gemeinde Kall scherzhaft auch der „Club der alten Säcke“ genannt wird. Gemeindebrandinspektor Bernd Züll trat damit nach Erreichen der Altersgrenze von 60 Jahren in den Feuerwehr-Ruhestand.
Der Übergang der neuen Feuerwehr-Ruheständler in den „Club der alten Säcke“ ist beim Löschzug Kall immer ein besonderes Ereignis. So wurde auch Bernd Züll, der ehemalige Geschäftsführer des Kreisfeuerwehrverbandes und Kreisausbilder, in einer feierlichen Zeremonie aufgenommen. Unter dem Beifall der vielen Gäste marschierten die Mitglieder der Ehrenabteilung im „Alt-Sack-Outfit“ auf, um ihrem neuen Clubkollegen die Insignien zu übergeben. Das waren eine Urkunde, ein Autokennzeichen „EU – AS 60H“ (AS = Alter Sack), eine blauen Schärpe und ein kleines Säckchen für die Uniform.
Nach dem offiziellen Teil fand ein gemütlicher Kameradschaftsabend statt, bei dem der Karnevalsverein „Löstzige Bröder“ die Feuerwehr bewirtete. Damit die Wehrleute selbst feiern konnten, hatte der Karnevalsverein den Thekendienst übernommen. Dafür bedankte sich Löschzugführer Thomas Golüke bei den Helfern der „Löstige Bröder“.
pp/Agentur ProfiPress