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Kelch für die Kirche in Kampala

Kelch für die Kirche in Kampala
STEINFELD. Am 18. Juni starten der Strempter Franz-Josef Schmitz und sein Team zu einer ganz besonderen Reise: In Düsseldorf hebt ihr Flieger ab, via Amsterdam geht es nach Kampala (Uganda), wo die Eifeler eine Kirche bauen.
Dies hatte Schmitz vor zwei Jahren Schwester Mary Alma Nakanwagi vom Orden der “Kleinen Schwestern des heiligen Franziskus” bei ihrem Besuch in der Eifel versprochen. “Das Allerheiligste”, so hatte die Schwester dem Strempter anvertraut, werde bei ihnen in Kampala in einem Container aufbewahrt. Schmitz war entrüstet – und versprach, Abhilfe zu schaffen.
Mit Heinrich Hempsch und Adolf Birekoven bricht er nach Kampala auf, die Kapelle werden sie gemeinsam mit Einheimischen bauen. Seit gestern hat Schmitz ein besonderes Gepäckstück, das er mit nach Uganda nehmen wird: einen Kelch. Diesen hat ihm Pater Wieslaw Kaczor vom Kloster Steinfeld geschenkt. Pater Wieslaw hatte den Kelch zu seiner Primiz geschenkt bekommen.
Eigenes Werkzeug
für Arbeit in Uganda
Doch den Kelch wird Schmitz nicht einfach so mitnehmen können: Für den sakralen Gegenstand bat er um eine Bescheinigung von der Pfarre Steinfeld, damit der Zoll das gute Stück nicht beschlagnahmt oder er selbst als Kunsträuber verdächtigt wird.
Neben dem Kelch wird Schmitz vor allem Werkzeuge einpacken – Hammer und Kelle, Wasserwaage, Schaufel. Zwei mal 23 Kilo Gepäck darf er mitnehmen – das Gros werden seine Werkzeuge ausmachen. Außerdem will Schmitz Moskitonetze für die Kinder mitnehmen, damit sie nachts ungehindert schlafen können. Außerdem Sandalen, die seine Tochter in großer Zahl besorgt hat, sowie Fußbälle, die ein Euskirchener Sportgeschäft gespendet hat.
Seit vielen Jahren unterstützt die Pfarrgemeinde Strempt das Straßenkinderprojekt von Schwester Alma. Gut 200 Straßenkinder, darunter viele Aids-Waisen, werden medizinisch versorgt und unterrichtet.
Seit zwei Jahren wurden auch Spenden für den Kirchenbau zusammengetragen. Und jeden gespendeten Cent will Schmitz verbauen: Flug, Verpflegung und Unterkunft zahlen die Männer nämlich aus eigener Tasche. Die Kirche in Kampala soll 17 mal 9 Meter groß werden und auch als Versammlungsraum genutzt werden können. Das Eifeler Trio rechnet mit einer Bauzeit von fünf bis sechs Wochen, um Chorraum samt Dach fertig zu stellen. Den Rest bauen die Leute vor Ort selbst zu Ende.
Und sollte Geld übrig bleiben, will Schmitz in den Schulen Betonböden einziehen. “Es hat sich herausgestellt, dass Kinder in den Schulen krank werden, weil sie auf Lehmböden sitzen müssen. Flöhe und anderes Getier könnten dann in die Haut der Kinder eindringen und Krankheiten verursachen”, berichtet Schmitz.

Manfred Lang

09.06.2008