Halter für Grablichter wieder da
Baumschutzgitter wurden vom Gartenbau- und Verschönerungsverein Kommern neu aufgestellt – Angehörige können Grabschmuck wie Laternen und Vasen für Verstorbene einhängen – Pfiffige Kommerner Lösung
Kommern – „Ach, ist das schön, dass die jetzt wieder stehen“, freut sich Johannes Ley vom Gartenbau- und Verschönerungsverein Kommern. Fünf Jahre waren die Baumschutzgitter eingelagert worden. Mitglieder des Gartenbau- und Verschönerungsvereins haben sie jetzt wieder ausgepackt und auf dem Urnenfeld des Kommerner Friedhofs aufgestellt.
Die handelsüblichen Baumschutzgitter haben eine besonders praktische Funktion. An den speziellen und selbstgefertigten Halterungen und Haken können Grablichter, Laternen und Vasen für die Verstorbenen eingehakt werden. Eine Schraube nach der anderen zogen jetzt die fleißigen Helfer fest. Insgesamt sind 24 Halterungen an jedem der insgesamt acht Bäume.
Pfiffige Kommerner Lösung
Die Idee ist eine pfiffige Kommerner Lösung. Wenn der Rasen rund um die Urnengräber gemäht wird, muss so der persönliche Schmuck, den die Angehörigen für den Liebsten oder die Liebste am Grab aufstellen, nicht jedes Mal hin- oder wieder weggeräumt werden. Die vielen kleinen Grabplatten mit Namen sind rings um den Baum im Gras eingelassen.
2013 waren die Schutzgitter erstmals auf dem Friedhof zum Schutz der Eichen aufgestellt worden. Doch die Pflanzen von damals waren eingegangen und stattdessen neue Exemplare sofort wieder eingepflanzt worden. Sie sind jetzt gut und fest angewachsen, so dass die Drei-Pflock-Stützen durch die Eisengitter ersetzt werden konnten.
Die Kommerner Zusatzelemente hatte Werner Hein, gelernter Schmied, selbst entworfen und dann nach eigenen Schablonen und Musterexemplaren hergestellt. Der 75-Jährige fertigte sie aus Eisenstangen von einem Meter Länge, zuletzt wurden sie grundiert gestrichen. „Für einen Baum habe ich auch noch Reserve“, verrät er schmunzelnd.
Für das Arbeitsteam vom Gartenbau- und Verschönerungsverein gibt es immer etwas in Kommern zu tun. Auf Bitten der Stadt war der Trupp auch im Mühlenpark aktiv.
Wasserfeste Hose und hohe Stiefel
„Zur Einweihung des neuen Spieleparadieses haben wir die Bänke im Mühlenpark nochmal geschliffen und gestrichen, die kleine Fußgängerbrücke in der Nähe des Glashauses farblich wieder ansehnlich gestaltet und die Laufbohlen aufgearbeitet“, berichtet Johannes Ley vom Verein.
Kein einfaches Unterfangen: Teilweise mussten die Helfer mit wasserfester Hose und hohen Stiefel in den Bach steigen, um auch unter der Brücke zu streichen – und kamen trotz der „Schutzkleidung“ pitschnass wieder heraus.
Der Verein kümmert sich hauptsächlich im Auftrag der Stadt um die Grünpflege im Ort. Dem Verein gehe es gut. Der Vereinsvorsitzende freut sich über stetigen Zuwachs: „Wir haben jetzt schon wieder drei neue Anmeldungen.“
pp/Agentur ProfiPress