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AllgemeinCommunio in Christo

„Gott schaut uns in die Augen…“

„…denn er will uns nahe sein“: Beim 37. Gründungsgedenktag des Ordo Communionis in Christo in Mechernich wurden Parallelen zwischen Christus, Mutter Marie Therese und Papst Franziskus aufgezeigt – Generalsuperior Karl-Heinz Haus nahm die Erneuerung der Gelübde entgegen

Mechernich – Der „große“ Gründungsgedenktag der Communio in Christo, der am ersten Adventssamstag in der Mechernicher Pfarrkirche St. Johannes Baptist geplant war, ist bekanntlich der neuesten Pandemiewelle zum Opfer gefallen. Stattdessen feierte der Konvent des Ordo am 8. Dezember, Mariä Empfängnis, dem tatsächlichen Jahrestag der Gründung durch Mutter Marie Therese vor 37 Jahren, eine Heilige Messe mit Mitgliedern in der Hauskapelle an der Bruchgasse.

Zur Freude der ganzen Gemeinschaft nahm auch Generalsuperior Karl-Heinz Haus (88), hier beim Friedensgruß, am Gründungsgedenktag der Communio in Christo teil und nahm die Gelübde-Erneuerung der Mitglieder entgegen. Foto: Marie-Thérèse Dijkstra/CIC/pp/Agentur ProfiPress

Zur Freude der ganzen Gemeinschaft nahm auch Generalsuperior Karl-Heinz Haus (88) an dem Gottesdienst teil und nahm die Gelübde-Erneuerung der Mitglieder entgegen. Hauptzelebrant war Pater Rudolf Ammann ISch, Festprediger Diakon Manfred Lang. Für würdige Musik sorgten Thomas Müller an der Orgel und die Sopranistin Christiane Scheld. Konzelebranten waren die Priester Mathew Varughese (Indien) und Patrick Mwanguhya (Uganda).

„Wir sitzen alle in einem Boot“: Hauptzelebrant Pater Rudolf Ammann (von links), Father Mathew Varughese aus Indien und Festprediger Diakon Manfred Lang. Foto: Marie-Thérèse Dijkstra/CIC/pp/Agentur ProfiPress

Schwestern, Brüder und Priester der Communio verpflichten sich bei ihren Gelübden zur Einhaltung der so genannten evangelischen Räte, zu  Keuschheit, Demut und Gehorsam und zur äußersten Nächstenliebe. Laien, die in dieser Gemeinschaft ebenso Ordensmitglieder sein können, bleiben weiterhin in ihren „normalen“ Lebensverhältnissen in Ehe, Familie und Beruf.

Nächstenliebe im Zentrum

Sie verpflichten sich lediglich zur äußersten Nächstenliebe. Sie steht allerdings im Zentrum der Gründung von Mutter Marie Therese, wie sie auch im Zentrum des christlichen Glaubens generell steht.

Schwestern und Mitglieder der Communio in Christo in Mechernich während des Gottesdienstes zum Gedenktag an die Gründung am 8. Dezember 1984. Foto: Marie-Thérèse Dijkstra/CIC/pp/Agentur ProfiPress

„Dieser Gedenktag erinnert uns daran, dass wir von Gott Berufene sind, wir sind berufen zu lieben“, heißt es im Hinführungstext zur Gelübde-Erneuerung: „Ertragt einander, seid freundlich zueinander, liebt um der Liebe willen. Gebt euer Herz Gott, damit es frei bleibt von Egoismus. Bewahrt die Demut, denn sie macht den Weg frei für die wahre Liebe. Dankt Gott für sein Erbarmen. Bewahrt euer Herz vor Unzufriedenheit und Falschheit.“

„Die Erneuerung unserer Gelübde gibt uns neue Kraft, nur auf Gott zu vertrauen und nicht auf eigene Kraft zu bauen“, so Generalsuperior Karl-Heinz Haus, der vor sechs Wochen eine wegen seiner Gesundheit sehr strapaziöse Romreise auf sich genommen hatte, um einem Wunsch der Gründerin nachzukommen und die Communio in Christo in die Hände von Papst Franziskus zu legen.

Am Altar standen (v.r.) Pastor Patrick Mwanguhya aus Uganda, Pater Rudolf Ammann aus Blankenheim, Diakon Manni Lang aus Mechernich und Father Mathew Varughese aus Indien. Foto: Marie-Thérèse Dijkstra/CIC/pp/Agentur ProfiPress

Der Papst habe den Geist aus Mutter Marie Thereses Gründungen, der identisch mit dem Geist Christi sei, ebenfalls in sich und trage ihn weiter zu den Menschen, so Diakon Manni Lang, und zwar zu allen Menschen: „Zu den Prostituierten und Gefängnisinsassen in Rom, denen er Gründonnerstag die Füße wusch, oder gerade wieder vor wenigen Tagen zu den Flüchtlingen auf die Insel Lesbos.“

Diesmal habe der Papst keine politische Botschaft auf den Lippen gehabt, wie vor Jahren, als er den Mächtigen dieser Welt im Angesicht der verzweifelten, ausgemergelten und um ein Haar im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge die Leviten las.

„Alle sitzen in einem Boot“

Diesmal habe der Papst dennoch etwas ungeheuer Aufwühlendes und Emotionales gesagt: „Ich bin gekommen, um Euch zu sehen! Ich bin hier, um in Eure Gesichter zu sehen – und Euch in die Augen zu schauen! Ich bin gekommen, um Euch nahe zu sein…“

Die Sopranistin Christiane Scheld und der Organist Thomas Müller trafen bei der musikalischen Begleitung des 37. Gründungsgedenktages der Communio in Christo genau den richtigen Ton. Foto: Marie-Thérèse Dijkstra/CIC/pp/Agentur ProfiPress

„Wir sitzen im übertragenen Sinne und auch tatsächlich in einem Boot“, sagte Pater Rudolf Ammann in seiner Einführung zum Gottesdienst. Trotz aller Brüche und Widersprüche seien wir aufeinander und auf Gott verwiesen, so der Geistliche.

Was Franziskus da auf Lesbos den Frauen und Kindern und Männern gesagt habe, sei Ausbruch der Liebe Gottes, so Diakon Lang: „Das ist Mutter Marie Thereses Liebes- und Gottesbotschaft eins zu eins: »Caritas est vivere in Deo«, ihr Wahlspruch, bedeutet, wer Gott liebt, muss das durch seine Liebe zum Nächsten zum Ausdruck bringen“.

„Ich bin hier, um Eure Gesichter zu sehen“. Dieser Satz, so Diakon Manni Lang, gelte auch den Gottesdienstbesuchern in Mechernich und den Menschen zu Hause: „Gott blickt uns in die Augen. Er kommt heute ausgerechnet zu uns armen Sündern nach Mechernich, um uns in die Augen zu schauen – und um uns an sein Herz zu drücken.“ Foto: Marie-Thérèse Dijkstra/CIC/pp/Agentur ProfiPress

Es gebe keine andere Möglichkeit. Franziskus tue genau das, was auch Mutter Marie Therese denen getan habe, die keiner haben wollte, als sie die AIDS-Kranken und Ausgegrenzten umarmte und an sich drückte. „Ich bin hier, um euch zu sagen, dass ich euch nahe bin“, habe der Papst gesagt, so Diakon Lang, und „die Welt hat verständnislos den Kopf geschüttelt, wie sie sich über Mutter Marie Therese empörte, als sie hier in Mechernich und in Blankenheim AIDS-Kranke und schwerste Pflegefälle bei sich aufnahm.“

Der Satz „Ich bin hier, um Eure Gesichter zu sehen – um Euch in die Augen zu schauen“ gelte auch den Gottesdienstbesuchern in Mechernich und den Menschen zu Hause, sagte Manfred Lang: „Gott blickt uns in die Augen. Er kommt heute ausgerechnet zu uns armen Sündern nach Mechernich, um uns in die Augen zu schauen – und um uns an sein Herz zu drücken.“

pp/Agentur ProfiPress