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AllgemeinRotes Kreuz im Kreis Euskirchen

Gegen das Vergessen

„Stolpersteine“ in Euskirchen gereinigt – Aktion des DRK-Mehrgenerationenhauses, der Caritas Wohnungshilfe und des Jugendmigrationsdienstes – Anlass war die Befreiung von „Auschwitz“ 77 Jahre zuvor – Anwohner zeigten sich dankbar, Helfer mit Suppe im „Café Henry“ belohnt

Euskirchen – Stolpersteine reinigen und zu alten Glanz zurückführen: Anlässlich des 77. Gedenktages zur Befreiung des NS-Konzentrationslagers „Auschwitz“ wurde dies in einer Kooperation des Euskirchener DRK-Mehrgenerationenhauses, des „Streetwork“-Projekts der Caritas-Wohnungslosenhilfe „MO.S.ES“ und des Jugendmigrationsdienstes am Donnerstag, 27. Januar, getan. Denn wie schon ein altes jüdisches Sprichwort sagt: „Ein Mensch ist erst dann vergessen, wenn sein Name vergessen ist.“

Insgesamt 15 freiwillige Helferinnen und Helfer haben am Donnerstag, 27. Januar, alle „Stolpersteine“ zur Erinnerung an die vom NS deportierten und ermordeten Menschen in der Euskirchener Innenstadt gereinigt. Anlass war die Befreiung des Konzentrationslagers „Auschwitz“ 77 Jahre zuvor. Foto: Kevin Löhr/DRK/pp/Agentur ProfiPress

Mit diesen Worten eröffnete Kevin Löhr vom Team Migration/Integration des DRK Kreisverbands Euskirchen die Aktion im Euskirchener Mehrgenerationenhaus, genauer gesagt im hauseigenen „Café Henry“. Nachdem er ab 10.30 Uhr bei durch das Café angebotenem Kaffee und Gebäck in einer kurzen Rede an die Geschichte der Juden in Euskirchen und ihr Schicksal erinnert hatte, ging es auch schon ans Eingemachte.

Der Zahn der Zeit macht auch vor Denkmälern nicht halt, so auch nicht vor denen der deportierten Familie Seligmann. Foto: Kevin Löhr/DRK/pp/Agentur ProfiPress

Weg gesäumt mit Dankbarkeit

15 freiwillige Helferinnen und Helfer, ausgerüstet mit Eimern, Schwämmen und Putzmitteln, versammelten sich vor dem Gebäude der Wohnungslosenhilfe und eine Route wurde geplant. Los zog eine Gruppe schließlich in Begleitung von Nora Kassan, ebenfalls vom Rotkreuz-Team Migrationtegration, die andere in Begleitung von Kevin Löhr.

Auch Redner und Begleiter einer Gruppe, Kevin Löhr, ging auf die Knie um den „Stolpersteinen“ neuen Glanz zu verleihen. Foto: Jugendmigrationsdienst/pp/Agentur ProfiPress

Von der Kommerner Straße aus arbeiteten sie sich durch die Innenstadt vor, blieben bei jedem Stein kurz stehen und lasen die Namen der Opfer vor, um ihnen so zu gedenken. Schnell zeigte sich, wie viel Dankbarkeit den Freiwilligen auch von den Euskirchener Einwohnern entgegengebracht wurde: Neben Worten des Dankes wurde ihnen Kaffee und Tee angeboten oder nachgefragt, ob noch weitere Putzmaterialien benötigt würden.

Nach getaner Arbeit: Die Steine zum Gedenken an die Euskirchener Familie Seligmann wieder so zu erkennen, wie Künstler Gunter Demnig sie einst in den Boden einließ. Foto: Kevin Löhr/DRK/pp/Agentur ProfiPress

Nach circa drei Stunden trafen sich alle wieder im „Café Henry“ und es gab eine Suppe zur Stärkung. Weiter abgelegene „Stolpersteine“ wurden dann am Nachmittag von den Helferinnen und Helfern des „MO.S.ES“-Projekts per Auto aufgesucht und gereinigt, sodass am Ende des Tages alle „Stolpersteine“ in Euskirchen wieder in neuem Glanz erstrahlen konnten.

Nach der Aktion wurden die fleißigen Helferinnen und Helfer ins „Café Henry“ im Mehrgenerationenhaus des DRK Kreisverbandes Euskirchen, auf eine warme Suppe zur Stärkung und des Dankes eingeladen. Foto: Kevin Löhr/DRK/pp/Agentur ProfiPress

Hintergründe

„Stolpersteine“ sind ein Projekt des Künstlers Gunter Demnig, dessen Ziel es ist, den Opfern des Nationalsozialismus zu gedenken. Das Projekt finanziert sich über Patenschaften, in ganz Deutschland wurden bereits fast 90.000 Stolpersteine verlegt, davon 212 in Euskirchen. Mehr Informationen zu dem Projekt können auf www.stolpersteine.eu abgerufen werden. Eine Zusammenfassung der jüdischen Geschichte in Euskirchen ist unter diesem Link zu finden: https://www.jüdische-gemeinden.de/index.php/gemeinden/e-g/599-euskirchen-nordrhein-westfalen.

pp/Agentur ProfiPress