Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

Nachrichten

Französische Schüler im Rathaus empfangen

Französische Schüler im Rathaus empfangen
Städtische Mechernicher Realschule im Feytal ist eine Schulpartnerschaft mit dem Collège Paul Eluard in Gennes bei Besançon eingegangen – Französischlehrer Burkhard Bialas in Gennes und Konrektorin Ulrike Gau in Mechernich sind Geschwister, das war die Basis – Klassenaustausche, aber auch Dreimonats-Aufenthalte einzelner Schüler sind geplant – Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick lud Franzosen und Deutsche per Powerpoint zu einem Streifzug durch die Stadt Mechernich ein
Mechernich – Selbst wenn es außenpolitisch mal nicht gerade aus einem Guss sein sollte: Deutschland und Frankreich sind weit über das ausgesprochen positive europäische “Normalmaß” hinaus befreundete Nationen geworden. Die Völker beider Länder haben es verstanden, nach dem Zweiten Weltkrieg aus alter Rivalität einen neuen Schulterschluss zu wagen. Exemplarisch machten sich Kommunen wie das Eifelstädtchen Mechernich und das provenzalische Nyons vor fast 45 Jahren zu Schwestergemeinden und Partnerstädten.
Dass es gar nicht so einfach ist, auch auf Schulebene eine Geschwisterschaft zu gründen, erfuhr die erst vor wenigen Jahren gegründete städtische Mechernicher Realschule im Feytal auf ihrer Suche nach einer geeigneten Partnerschule bei den Franzosen. Rektor Willy Krause: “Entweder passte die Schulform nicht, oder die ins Auge gefasste Partnerschule hatte bereits ihren Austauschbedarf mit Deutschland anderweitig abgedeckt.”
Da kamen dem Rektor und seiner Anstalt jetzt die verwandtschaftlichen Bande zugute, die die zweite Konrektorin Ulrike Gau mit ihrem Bruder Burkhard Bialas am Collège Paul Eluard in Gennes, einer Gemeinde im französischen Département Doubs in der Region Franche-Comté, sieben Kilometer östlich von Besançon, verbindet.
Die beiden Geschwister, die wie ihr Bruder Hubertus, der einst als Grünen-Politiker Schlagzeilen machte, aus Weilerswist und damit aus dem Kreis Euskirchen stammen, knüpften die ersten Beziehungen zwischen Eifel und der Jura-Randkette (Côte). Im Herbst 2010 schickte Willy Krause dann die ersten 27 deutschen Realschüler an das Collège Paul Eluard und in Genneser Gastfamilien.
Am Freitag nun empfing der Mechernicher Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick eine etwa gleichgroße französische Austauschklasse mit ihrer Lehrerin Françoise Tanguy-Parreau im Rathaus. Auch Rektor Willy Krause, Burkhard Bialas sowie die Realschullehrerinnen Birgit Hohl und Susanne Schmieter begleiteten die französische Delegation zum ersten Bürger der Stadt.
Dr. Hans-Peter Schick ließ gleich keine Begegnungsängste bei den französischen Gästen aufkommen und lud sie per Powerpoint-Lichtbildpräsentation zu einem kurzweiligen Streifzug durch Mechernich und Umgebung ein. Auch der Austausch von Gastgeschenken fehlte nicht, Schick verehrte den Franzosen einen ansehnlichen Klumpen Bleierz aus den Tiefen des Bleibergs, Françoise Tanguy-Parreau hatte für den Bürgermeister eine Flasche Weißwein aus dem Anjou mitgebracht.
Wie Hubertus Bialas der Presse mitteilte, lernen die meisten der französischen Neuntklässler bereits seit vier Jahren Deutsch, die meisten von ihnen als erste Fremdsprache. Der Austausch zwischen Gennes und Mechernich solle nicht nur klassenweise stattfinden, so Bialas, auch längere Aufenthalte von Pennälern, die die andere Sprache intensiver lernen wollen, seien geplant.
So kommen bereits im Mai die ersten drei französischen Collège-Schüler zu einem dreimonatigen Aufenthalt an den Mechernicher Bleiberg. Studienaufenthalte von ähnlich langer Dauer und Intensität seien auch an der Schule im Feytal geplant, so Rektor Willy Krause. Aber zuvor müsse man bei den Eifeler Schülern und ihren Elternhäusern noch viel Überzeugungsarbeit leisten, ehe sie sich auf einen so langen Frankreichaufenthalt einließen, vermutet der Realschulleiter.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

11.04.2011