Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

AllgemeinStadt Mechernich

Die Welt auf dem Kopf hören

Das Projekt Future Code entführt mit QR-Codes, Webseite und wunderbaren Audio-Beiträgen zu 62 besonderen Orten in Mechernich und darüber hinaus – Nach der Grundschule aus dem Kernort haben jetzt auch die Grundschulen Satzvey, Kommern und Lückerath mitgemacht  

Mechernich – Etwas außerhalb von Schützendorf steht er, der Kletterbaum. Wer dort den QR-Code mit seinem Handy scannt, kommt auf die Seite www.future-code.de – genauer gesagt auf die Beschreibung dieser besonderen Lieblingsstelle. Eine Kinderstimme erzählt, wie schön es dort ist. Dass man sich dort auf einen Ast setzen kann. Dass man sich Kopf über von eben diesem Ast hängen lassen kann. „Dann denke ich immer, dass unten der Himmel ist und oben das Gras“, sagt die Kinderstimme: „Da kann ich die Welt anders sehen. Da kann ich die Welt auf dem Kopf sehen.“

Für viele Kinder ist auch die eigene Grundschule ein besonderer Ort. Für das Projekt „Future Code“ machen diese beiden Mädchen Aufnahmen auf dem Kommerner Pausenhof. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress
Für viele Kinder ist auch die eigene Grundschule ein besonderer Ort. Für das Projekt „Future Code“ machen diese beiden Mädchen Aufnahmen auf dem Kommerner Pausenhof. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress

Oder eben hören. Denn das macht das Projekt Future Code aus, das die Mechernicher Künstlerin Alex Rix zusammen mit dem Sound-Designer Christian Klünter erdacht hat. Das Projekt startete 2022 als Wettbewerbspreisträger in Zusammenarbeit mit der Grundschule Mechernich – realisiert durch eine Anschubfinanzierung des Kreises Euskirchen und einem „Auf geht’s!“ Künstlerstipendium.

Mit Sound-Designer Christian Klünter wurden Klangeffekte aufgezeichnet – hier mit Stöcken und einem Fahrradreifen. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress
Mit Sound-Designer Christian Klünter wurden Klangeffekte aufgezeichnet – hier mit Stöcken und einem Fahrradreifen. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress

Inzwischen hat es sich zu einer Kooperation von Künstlern, Kindern, Schulen, der Stadt Mechernich und Förderern entwickelt. Die Grundschulen Kommern, Satzvey und Lückerath haben in 2023 mit über 100 Kindern teilgenommen und es gibt nun 62 besondere Orte in und um Mechernich, an denen Kinder etwas Besonderes erleben, sich gerne aufhalten und den Zuhörern davon erzählen.

Erlebnisse und Zukunftswünsche

Sprach- und Klangnachrichten mit Erlebnissen, Wahrnehmungen und Zukunftswünschen eines oder mehrerer Kinder werden mittels QR-Codes an den von Kindern gewählten Lieblingsstellen im öffentlichen Raum angeheftet und so für viele Menschen erfahrbar gemacht.

Das hat Spaß gemacht: Die Lückerather Grundschüler nahmen gemeinsam mit Schulleiterin Sonja Daniels an dem Projekt teil. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress
Das hat Spaß gemacht: Die Lückerather Grundschüler nahmen gemeinsam mit Schulleiterin Sonja Daniels an dem Projekt teil. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress

„Zuvor aber waren die Kinder gefragt“, erläutert Alex Rix. Denn die Grundschülerinnen und Grundschüler mussten die als besonders wahrgenommenen Orte zunächst in Wort und Bild beschreiben. „Sie beschäftigten sich mit allen Sinnen und Bewegung in ihrem Alltagsraum und schärften ihre Wahrnehmung für das, was ihnen dort wichtig ist“, so die Künstlerin weiter.

Schwarze Punkte auf der rosafarbenen Karte zeigen die besonderen Orte, an denen QR-Codes angebracht sind. Die Satzveyer Grundschüler mit Schulleiterin Alexandra Offermann sind ebenfalls stolze Projektteilnehmer. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress
Schwarze Punkte auf der rosafarbenen Karte zeigen die besonderen Orte, an denen QR-Codes angebracht sind. Die Satzveyer Grundschüler mit Schulleiterin Alexandra Offermann sind ebenfalls stolze Projektteilnehmer. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress

So wurde gezeichnet, fotografiert und beschrieben. Es ging ums Hin- und Zuhören, Wahrnehmen, Fragen stellen und Worte finden; um Momente des Erinnerns und Wiederentdeckens und um die Zukunftswünsche für die Orte. Das Ganze fand spielerisch statt: mit Klangexperimenten und einem Hörquiz zur Wiederentdeckung der Orte. Die Kinder produzierten “Jingles” und Klänge für die Beiträge und

probierten sich im Formulieren und Beschreiben der Orte, der Momente, der Begegnungen und der Gefühle.

Mit Mikrofon und Aufnahmegerät

„Mit Mikrofon und Aufnahmegerät befragten sich die Kinder gegenseitig und hörten sich mit Begeisterung ihre Aufnahmen an. Alle fanden es spannend, Interviews zu führen, Klangaufnahmen zu machen, mit Musikinstrumenten zu experimentieren und ihren Mitschülern zuzuhören“, erzählt Alex Rix, die das Projekt gemeinsam mit Christian Klünter (Medientrainer LFM, Sound-design), Ludger Molitor (bildende Kunst, Webdesign) und Laura Limito (Grafik) umsetzt.

Die kommissarische Schulleiterin Tanja Feuser freut sich mit den Kindern der Grundschule Kommern darüber, dass sie schöne neue Lieblingsorte zum Projekt „Future Code“ beitragen konnten. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress
Die kommissarische Schulleiterin Tanja Feuser freut sich mit den Kindern der Grundschule Kommern darüber, dass sie schöne neue Lieblingsorte zum Projekt „Future Code“ beitragen konnten. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress

In den vergangenen Monaten haben sie dafür mit über 100 Kindern der Grundschulen Satzvey, Kommern und Lückerath gearbeitet. Ermöglicht wurde das durch die Unterstützung der Stiftung der Kreissparkasse Euskirchen, der Metis Stiftung, VieLe e.V., den Fördervereinen der Schulen und durch eine Kooperation mit der LAG Kunst und Medien NRW an der Grundschule Kommern.

Die alte Eiche in Wachendorf gehört auch zu den besonderen Orten, die die Kinder ausgewählt haben. Die Mechernicher Künstlerin Alex Rix leitete das Projekt „Future Code“. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress
Die alte Eiche in Wachendorf gehört auch zu den besonderen Orten, die die Kinder ausgewählt haben. Die Mechernicher Künstlerin Alex Rix leitete das Projekt „Future Code“. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress

„Future-Code“ gibt damit vielen Kinder an öffentlichen Stellen eine Stimme. „Und vielen Menschen wird dort eine unerwartete und damit andere Ortsbegegnung durch Kinderstimmen ermöglichen. Die Orte aus Kindersicht wahrzunehmen ist für viele Besucher ein ereignisreicher Moment und klingt ‚nachhaltig‘“, sagt Alex Rix. Auf der projekteigenen Homepage (www.future-code.eu) lässt sich Vieles entdecken und es lohnt sich, sich auf den Weg zu machen zu diesen besonderen Orten.

Was macht nasses Laub wohl für Geräusche? Die Satzveyer Grundschulkinder experimentierten mit Tonaufnahmen im Wald. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress
Was macht nasses Laub wohl für Geräusche? Die Satzveyer Grundschulkinder experimentierten mit Tonaufnahmen im Wald. Foto: privat/pp/Agentur ProfiPress

Vielleicht auch zu diesem wundervollen Kletterbaum, der etwas außerhalb von Schützendorf liegt. Bei dem man die Welt auf dem Kopf sehen – und auch hören kann.

pp/Agentur ProfiPress