Zwischen Elefanten und Flusspferden
Projektkurs Biologie des städtischen Gymnasiums am Turmhof (GAT) schnuppert Forschungsluft im Kölner Zoo
Köln/Mechernich – Wer vergangenen Mittwoch im Kölner Zoo unterwegs war, konnte eine Gruppe konzentriert wirkender Pennäler aus der Eifel mit Klemmbrett unterm Arm und Stoppuhr in der Hand entdecken. Dabei handelte sich um den Projektkurs Biologie der Qualifikationsphase 1 (früher 11. Klasse) des Gymnasiums Am Turmhof (GAT) in Mechernich. Die jungen Forscherinnen vom Bleiberg absolvierten einen Kompakttag in und mit der Zooschule, der sie methodisch und fachlich für eigene kleine Forschungsarbeiten qualifizierte.

Die zentrale Frage zielte auf die Aufgaben eines modernen Zoologischen Gartens. Welche Tierarten und Themen eignen sich für eine Projekt- oder Forschungsarbeit? Gemeinsam mit den Zoopädagogen entwickelten die ausschließlich weiblichen Teilnehmerinnen und ihr Lehrer Andreas Maikranz Ideen, was sie erforschen könnten. Zoologische und evolutionsbiologische Fragestellungen wurden ebenso in den Blick genommen wie Beobachtungen zur Verhaltensforschung oder ökologischen Zusammenhängen.
Die Tanten erziehen mit
Auf die Theorie folgte die Praxis. In einer methodischen Schulung lernten die Schülerinnen Grundlagen der Verhaltensforschung wie beobachten, Daten erheben und auswerten. Anschließend hieß es „Ran an die Gehege“: Bei den asiatischen Elefanten wurden komplexe Familienzusammenhänge analysiert, wie die Bedeutung der Tanten, die aktiv an der Aufzucht und Erziehung von Elefantenkälbern beteiligt sind. Bei den Flusspferden nahmen die Forscherinnen vom GAT deren Raumnutzungsverhalten unter die Lupe.

„Das war alles schon echte Feldforschung mitten im Zoo“, so Andreas Maikranz. „Enne Besuch em Zoo“, wie ihn 1971 Hans Knipp erdichtete und Tommy Engel besang, war für die Mechernicher aber nur der Auftakt: Für ihre Abschlussarbeiten können die Teilnehmerinnen künftig nicht nur im Zoo weiterforschen, sondern auch im Freiland, etwa im Nationalpark Eifel.
Ziel ist die Teilnahme am renommierten Nachwuchswettbewerb „Jugend forscht“, bei dem das GAT seit Jahren erfolgreich ist. Begleitet wurde der Zoobesuch von den Lehrkräften Andreas Maikranz sowie den Fotografen Ruth Dieckmann und Georg Hastenrath, die den Tag in stimmungsvollen Bildern festhielten.
pp/Agentur ProfiPress