Die GenoEifel wächst und wächst
Zweite Generalversammlung der Generationengenossenschaft in Kall – Mittlerweile 183 Mitglieder – Zahl der Aufsichtsratsmitglieder verdoppelt – Zahlreiche Ziele formuliert
Kall – Es war eine faustdicke Überraschung, mit der auch die beiden Vorstände der GenoEifel eG – die Generationengenossenschaft, Malte Duisberg und Karl Vermöhlen, nicht gerechnet hatten. Bei der zweiten Generalversammlung, die im evangelischen Gemeindezentrum in Kall stattfand, sollte unter anderem der Aufsichtsrat um eine Position auf vier erweitert werden. Manfred Poth, allgemeiner Vertreter des Landrats, hatte sich dazu bereit erklärt und wurde später auch von den fast 50 anwesenden Genossen in Abwesenheit gewählt.
Doch mit Poths Nominierung alleine war es nicht getan. Aus dem Plenum heraus meldeten Birgit Wolff, selbstständige Berufsbetreuerin aus Schmidtheim, und Rita Wieland-Ecker, pensionierte Justizbeamtin aus Gemünd, Interesse an der Mitarbeit im Aufsichtsrat der GenoEifel an. Beide wurden einstimmig gewählt, der Aufsichtsrat, dem als Vorsitzender Wolfgang Merten, Claudia Weishaupt als dessen Stellvertreterin sowie Hans Reiff angehören, ist damit auf Maximalgröße angewachsen.
Das Interesse an der Mitarbeit demonstriert eindrucksvoll, wie die GenoEifel funktioniert und wie die Mitglieder „ticken“. Es geht ihnen ums Helfen, um die Unterstützung von Menschen, die Hilfe nötig haben. Und auch mit Wachstum kennt sich die Generationengenossenschaft aus. Denn bislang verzeichnet die GenoEifel nur Beitritte, ausgetreten ist in den zwei Jahren des Bestehens noch niemand. Mittlerweile beträgt die Mitgliederzahl 183, Tendenz stetig steigend.
Dass die GenoEifel nicht nur bei Privatpersonen, sondern auch in Verwaltungen ankommt, zeigt sich durch die Beitritte zahlreicher Kommunen. Aktuell hat der Kreis Euskirchen Interesse bekundet, Mitglied zu werden. Am 28. Juni gibt es einen offiziellen Startschuss in Mechernich. „Und dann wollen wir auch noch in den Bereich der Leader-Region außerhalb des Kreises Euskirchen, also nach Monschau/Simmerath/Roetgen sowie Heimbach/Nideggen/Hürtgenwald“, kündigte Malte Duisberg an. Anfragen aus Euskirchen oder Zülpich, die es immer wieder gibt, müssen abgelehnt werden, weil es sich um eine andere Leader-Region handelt. „Aber auch da sind wir in Gesprächen“, verkündet Duisberg.
„Lernende Genossenschaft“
Weil die GenoEifel eine „lernende Genossenschaft“ ist, wie Duisberg es ausdrückt, dreht sie auch permanent an den Stellschrauben. Dazu gehört, dass die Mitglieder eigene Themen und Arbeitsfelder einbringen. „Keine Idee ist kurios oder ungewöhnlich! Bringen Sie sie ein, und wir gucken, was wir daraus machen.“
Die Generationengenossenschaft hat neben der räumlichen Ausdehnung aus dem südlichen Kreis Euskirchen heraus noch weitere Ziele. Am 19. Juli werden Helfer zum Thema „Nähe und Distanz“ geschult, schon gut zwei Wochen vorher, am 2. Juli, ist die GenoEifel Thema in der Sendung „Gast mit Geschichte“ beim WDR Köln. Die Genossenschaft, die bisher größtenteils auf die Hilfe für ältere Leute beschränkt war, will sich auch für junge Familien öffnen und geschulte Babysitterinnen oder Leih-Großeltern anbieten. Und die Älteren sollen über die GenoEifel jungen Menschen Einblicke in Berufe geben, Kontakte bereiten. „Viele unserer Mitglieder bringen schließlich 30 bis 40 Jahre Arbeitserfahrung mit“, meinte Claudia Weishaupt.
Ein wichtiges nächstes Ziel ist der Aufbau eines bereits gegründeten Hilfsfonds‘, damit auch finanziell nicht so gut gestellte Menschen die GenoEifel nutzen können. Momentan werden Kriterien definiert, wie Personen unterstützt werden können. Außerdem wird über die Gründung eines Beirats nachgedacht, der aus Interessenvertretern besteht. Nach dem Hauptbüro im Kaller Rathaus und der Mitnutzung des Beratungsbüros in Nettersheim wird die GenoEifel in der Ahrstraße in Blankenheim ein Büro der Gemeinde mitverwenden. Die GenoEifel breitet sich weiter aus und damit wird auch das überaus sinnvolle Netzwerk aus Helfern und Hilfesuchenden immer größer.
pp/Agentur ProfiPress