Deckel gegen Kinderlähmung
Lückerather Grundschüler sammelten 40.000 Getränkeflaschen-Verschlüsse und bekommen dafür 80 Polio-Schluckimpfungen für kleine Kinder in arabischen Ländern – Rätsel der Woche
Mechernich-Lückerath – Man kann Plastikabfall in die gelbe Tonne tun, man kann ihn unter Umständen aber auch für etwas noch Sinnvolleres als „nur“ Recycling verwenden: Lückerather Grundschüler sammelten jetzt als Teilnehmer einer Aktion des Rotary-Clubs Deutschland und des Vereins „Deckel drauf e.V.“ über ein Jahr lang 40.000 solcher Getränkeflaschenverschlüsse aus Plastik.
Als Gegenleistung für je 500 Deckel bekamen sie dafür eine Polio-Schutzimpfung gegen Kinderlähmung für kleine Kinder in Afghanistan, dem Irak und anderen Ländern der arabischen Welt geschenkt. Liesa Köcher, damals noch Schülerin der Klasse 3a der städtischen Mechernicher Katholischen Grundschule am Bleiberg in Lückerath, hatte ihre Mitschüler/innen im Juni 2017 zu der guten Tat „angestiftet“.
Sie hatte von der Aktion als regelmäßige Zuschauerin des ZDF-Nachrichtenmagazins „Logo“ für Kinder erfahren und in der Lückerather Grundschule berichtet. Zuerst überzeugte sie ihre Freundinnen Katrin Roggendorf und Hanna Schmitz, dann die Klassenlehrerin Andrea Hambach, Mathelehrerin Diana Blatt und Schulleiterin Rita Jenniges.
Sieben Säcke auf der Bühne
Nach ziemlich genau einem Jahr zogen diese sechs Aktivistinnen und die ganze Klasse – mittlerweile 4a – Bilanz über die Aktion, bei der auch andere Schüler/innen der Schule und Elternhäuser mitsammelten, so dass am Ende 40.000 Getränkeflaschenverschlüsse zusammenkamen. Die sechs Säcke mit je 6000 Deckeln und einer mit 4000 Deckeln waren auf der Aula-Bühne der Grundschule Lückerath aufgestellt worden.
Die Kinder sollten im „Rätsel der Woche“ ausrechnen, wie viele Polio-Schutzimpfungen im Orient mit der Aktion bezahlt werden könnten. „78“ hatten die meisten ausgerechnet, nicht ahnend, dass die Zahl der Deckel nochmal aufgestockt wurde und damit auch die Zahl der Schluckimpfungen gegen Kinderlähmung auf 80.
„Ich bin stolz auf meine Schüler“ verriet Rektorin Rita Jenniges der Presse: „Sie haben Menschenleben gerettet – zumindest vor Kinderlähmung, die in anderen Ländern der Welt noch immer eine furchtbare Geißel ist.“
pp/Agentur ProfiPress