Bezaubernde Bilder
Monika Ert-Berns zeigt ihre filigranen und gehaltvollen Motive in der Galerie im Rathaus – Laudator Axel Rüdiger Westphal legte halben Striptease hin
Mechernich – „Zur sage und schreibe 30. Vernissage darf ich Sie hier begrüßen.“ Hausherr und Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick freute sich über die Beständigkeit der Galerie im Rathaus, die sich weiter großer Beliebtheit nicht allein in Künstlerkreisen und ausgesprochenen Kunstfreunden erfreut. Dankbar fügte er hinzu: „Die Ausstellung ist für unser Rathaus eine Bereicherung.“
Das Stadtoberhaupt konnte gemeinsam mit Kurator Franz Kruse wieder eine äußerst facettenreiche Künstlerin begrüßen: Monika Ertl-Berns scheint eine feinfühlige und spirituell angehauchte Seele, die mit Farben und Formen ihren Bildern eine sehr große Ausdruckskraft verleiht.
Filigran und doch gehaltvoll wirken die Motive der Künstlerin aus Swisttal-Heimerzheim. Ertl-Berns scheint eine Gabe zu haben, Sequenzen und Strukturen ihres Bildes zu einem bezaubernden und stimmigen Ganzen zu fügen. Jedes Bild hat seine ihm eigene Eleganz.
Auch Bürgermeister Schick schienen die Motive gepackt zu haben. Er riet den Besuchern, sich Zeit zu nehmen, inne zu halten und alles andere drumherum abzuschalten, um den tieferen Sinn der Bilder zu ergründen.
„Buddha im Urwald“
Der Gang durch den Flur entlang der 38 Bilder, die ausgestellt sind und solche Namen tragen wie „Buddha im Urwald“, „Schutzengel“ oder „Erinnerungen an Panama“, bringt vielfältige Abwechslung. Die Unterschiedlichkeit der Bilder zeigt die kreative Energie, welche die Künstlerin in ihren Bildern unterbringt.
Vögel zieren in unterschiedlichsten Ausprägungen die Leinwände, andere sind voller intensiver Farben, dann wiederum zieht den Betrachter eines ihrer Kreidebilder in den Bann.
Nach dem Tod ihres Mannes 2015 platziere sie immer wieder gerne Vögel in ihren Motiven. Auf eine unerwartet aufregende und interessante Art. Eindeutig erkennt man die Tiere der Lüfte, doch entdeckt man sie in Ertl-Berns Bildern und Kontext neu. Für die Künstlerin fliegt mit ihnen „Leben, Liebe, Freiheit“ gen Himmel.
Matronen in Rot, Blau und Gelb
In sattem Rot, Blau und Gelb gehalten ziehen drei Matronen, die keltisch-germanischen Muttergottheiten, als Kopf-Büste den Blick schon am Eingang magisch an. Mehrmals schon habe sie die Schutzpatroninnen in Nettersheim und Pesch besucht. Das Göttliche zwischen Engel und Erde fasziniere sie. „Kunst und Spiritualität sind meine Hauptmotoren“, verrät die Künstlerin ihre Kraftquelle.
Einen halben Striptease legt Laudator Axel Rüdiger Westphal hin. Bevor er zum Mikrofon griff, zog er sich einen Pullover nach dem anderen aus. „Das gehört zur Performance“, sagt er, als man sich wundert. Darunter präsentierte er ein „Art“- also „Kunst“-T-Shirt, dazu einige schlaue Weisheiten von Karl Valentin bis Oscar Wilde, die zwar nicht wirklich auf die Künstlerin und noch weniger auf ihre Bilder einging, dafür aber wahrlich zum Nachdenken über Kunst im Allgemeinen und im Besonderen anregten.
Wie üblich wurden die Gäste bei der Vernissage auch mit Sekt und Selters von der Weltjugendtagsgruppe versorgt.
pp/Agentur ProfiPress