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Bei Kerzenschein im Museum

Bei Kerzenschein im Museum
Hunderte Besucher erlebten bei der Veranstaltung “Nacht-Sicht” das LVR-Freilichtmuseum einmal völlig anders – Historische Beleuchtung in den Gebäuden und am Wegesrand – Besucher blieben bis Mitternacht
Mechernich-Kommern – “So schön kann Heimat sein”, schrieben Ingrid und Lothar Peter aus Satzvey dem Kommerner LVR-Freilichtmuseum und schilderten begeistert ihre Eindrücke von einer nächtlichen Tour durch die historischen Baugruppen. Im Rahmen der Veranstaltung “Nacht-Sicht” hatte das Museum seine Tore ausnahmsweise bis Mitternacht geöffnet – eine Gelegenheit, die sich mehrere Hundert Besucher, von denen rund 270 gezielt erst zwischen 19 und 21 Uhr kamen, nicht entgehen lassen wollten. Besonders spannend war der nächtliche Rundgang auch für die vielen Familien mit Kindern, die, häufig mit Taschenlampen “bewaffnet”, dabei waren.
Wie auch Familie Peter, ließen sie sich verzaubern von der ganz besonderen Atmosphäre, die die historische Beleuchtung wie Kerzenlicht oder flackernde Petroleumlampe schufen. “Die Wege waren mit Laternen spärlich beleuchtet”, schilderten die Peters. Besonders aufregend sei es gewesen, wenn ihnen in dem schummerigen Licht unverhofft Menschen entgegengekommen seien.
Auch die historischen Gebäude gaben bei Nacht ein völlig anderes, verwunschenes Bild ab. “Einige Häuser waren angestrahlt, in anderen standen Kerzen auf dem Tisch”, berichtete Familie Peter. Die für den Besucher ungewöhnliche Beleuchtung, so beobachtete der stellvertretende Museumsleiter Dr. Michael H. Faber, habe auch die Sinne der Besucher geschärft für das, was sie sahen und erlebten. “Die ins historische oder verfremdende Licht gesetzten Bauten lösten eine deutlich bewusstere Wahrnehmung aus.” Auch bauliche Details, etwa eine Fachwerkfassade, hätten die Museumsbesucher buchstäblich “in einem neuen Licht” gesehen.
Beim Betreten der Gebäude konnten die Besucher eintauchen in eine andere Welt, in einer schummerigen Küche Graupensuppe direkt vom offenen Feuer genießen oder sich bei einem Muckefuck im Kerzenschein in frühere Zeiten zurückversetzen lassen. Stimmungsvoll ging es auch im Haus aus Ruppenrod zu, wo “Johann Nepomuk Schwerz” gemeinsam mit den Besuchern zur Gitarre Abend- und Volkslieder sang. “Erstaunlich”, so Faber, “wie viele selbst junge Gäste das Liedgut nicht nur kannten sondern auch textsicher waren.” Auch Ingrid und Lothar Peter stimmten mit ein, bevor sie sich schließlich gegen 23 Uhr in der Scheune der Gaststätte “Zur Post” ein “Eifeler Landbier” zur Eifeler “Ähzezupp” gönnten. Und dachten: “So schön kann Heimat sein!”

Manfred Lang

08.06.2011