Aufzüge machen Bahnhof komplett
Reisende in Mechernich können nun barrierefrei von Gleis zu Gleis gelangen – 25 Fahrradboxen stehen zur Vermietung bereit – Servicestation mit Werkzeugen und Luftpumpe für Erste Hilfe am Rad
Mechernich – Es ist nur ein kleines Detail am Rande. Aber eines, das dem Radfahrer in Not wertvolle Dienste leisten kann. Denn am Mechernicher Bahnhof steht eine nagelneue Servicestation für Fahrräder – inklusive Halterung zum angenehmeren Arbeiten, mit allerlei Wegzeugen für die verschiedensten Reparaturen und mit einer Luftpumpe für den richtigen Reifendruck.
Klein, aber fein stellt die Reparaturstation sozusagen das i-Tüpfelchen für ein Bauprojekt dar, das es so kein zweites Mal gibt. „Der Bahnhof ist jetzt komplett“, freut sich Mechernichs Erster Beigeordneter Thomas Hambach, der die Federführung bei dem Projekt innehatte. Denn seit Kurzem laufen auch die drei Aufzüge, so dass die Reisenden nun barrierefrei von Gleis zu Gleis gelangen können. Zudem wurden 25 Fahrradboxen installiert, in denen Pendler ihre Räder sicher unterstellen können. Die Vermietung ist ab sofort über den Shop im Bahnhof möglich. Zum Projekt gehörte auch der Bau einer Bike-and-ride-Anlage für rund 50 Fahrräder und die Installation einer e-Bike Station, die von RVK und Kreis Euskirchen gefördert wurde.
Rund elf Millionen Euro investiert
Die gesamte Anlage steht heute deshalb so gut da, weil die Stadt das angepackt hat, was bei der Bahn noch lange nicht auf der Liste gestanden hätte. Insgesamt wurden rund elf Millionen Euro in die Modernisierung des Areals investiert. Neben Treppenanlage, Fahrstühlen und neuer Radinfrastrukturen wurden damit drei Bahnsteige komplett erneuert. Der Haus- und der Mittelbahnsteig, beide 170 Meter lang, erhielten zudem neue Bahnsteigdächer, so dass die Reisenden gut geschützt auf ihre Züge warten können. Auch die bestehende Park-and-ride-Anlage wurde teilweise umgebaut.
Modernes Tor zum Schienenverkehr
Kai Rossmann, Bahnhofsmanager bei der DB Station & Service AG, hatte sich bereits bei einer Feierstunde im April bei Bürgermeister Dr. Schick bedankt: „Durch das Engagement der Stadt mit eigenen finanziellen Mitteln und dem Einsatz bei Planung und Bau ist ein wahres Schmuckstück entstanden. Alle Bürger können stolz darauf sein, ein so modernes Tor zum Schienenverkehr zu haben.“
Dass das so ist, ist einer beispiellosen Kooperation zu verdanken, bei der der Mechernicher Stadtrat, der Erste Beigeordnete Thomas Hambach als Projektmanager und Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick letztendlich auch die Deutsche Bahn (DB), die Nahverkehr Rheinland (NVR) GmbH und DB Station & Service AG mitgezogen haben. Auch die politische Unterstützung in unterschiedlichen Gremien von Kreispolitiker Bernd Kolvenbach angefangen über den überregional agierenden Mechernicher Kommunalpolitiker Hans Schmitz bis hin zum Landtagsabgeordneten Klaus Voussem war vielfältig und dringend vonnöten.
Provisorischer Übergang wird zurückgebaut
Dass der Bleiberg-Bahnhof zudem seit über zehn Jahren über ein attraktives Bahnhofsgebäude verfügt, ist der Unternehmer-Familie Rolf („Schäfer Reisen“) und Christoph Schäfer (Autohaus Schäfer GmbH) zu verdanken, die damals das Gebäude gekauft und modernisiert haben.
„Jetzt werden noch zwei zusätzliche Bänke auf dem Mittelbahnsteig aufgestellt und der provisorische Schienenübergang über Gleis 4 zurückgebaut, dann sind die Bauarbeiten endgültig abgeschlossen“, erläutert Projektleiter und Erster Beigeordneter Thomas Hambach. Der Zugang von der Friedrich-Wilhelm-Straße ist dann nur noch über die neue Brückenanlage mögliche – entweder über die Treppen oder über die jetzt in Betrieb genommenen Fahrstühle.
pp/Agentur ProfiPress