Mittelalter zum Leben erweckt
„Ritterfestspiele“ lockten auch zu Pfingsten wieder tausende Besucher auf die Burg Satzvey – Professionelle Show á la „Game of Thrones“, beeindruckende Livemusik und Künstler, Markt und vieles mehr – „Satzvey ist Familie“
Mechernich-Satzvey – Die Geschichte der Wasserburg in Satzvey geht bis ins Mittelalter zurück. Diese sagenumwobene Zeit der Ritter, Helden und Schurken gehört hier allerdings nicht der Vergangenheit an. Jedes Jahr finden rund um das historische Gemäuer die mittlerweile schon legendären „Ritterfestspiele“ statt – wie nun auch zu Pfingsten.
Das nahmen sich wieder tausende Mittelalter-Fans zum Anlass, nach Satzvey zu kommen. Teils stammen diese sogar aus England, der Niederlande oder den USA.
Mit viele Angeboten wie Bogenschießen oder sogar Axt- und „Rattenwerfen“, einem großen Mittelaltermarkt, der handgemachte Waren aller Zünfte bietet, einem großen Ritterlager, der epischen neuen Show „Der rote Thron“ der „Ritter der Burg Satzvey“, den Leckereien aus der „Burgbäckerei zu Satzvey“, mittelalterlicher Livemusik, weiteren Künstlern und Gauklern sowie eindrucksvollen Kostüm-Ideen wartet das Event mit vielerlei Angeboten auf. Das nächste Mal dann wieder im Herbst.
Hollywoodreife Rittershow
Besonderen Augenmerk legen die Veranstalter auf die professionelle neue Show der „Ritter der Burg Satzvey“ unter Regie von Thorsten „Loki“ Loock, die ihre erste Aufführung feiern konnte. Hier werden Märchen und Legenden zu neuem Leben erweckt.
„Die Geschichte um eine grausame Tyrannin, die ihr Volk in Angst und Schrecken hält, wird interpretiert mit spannenden Action-Elementen, professionellen Reiterstunts und einer eindrucksvollen Feuershow“, schreibt die veranstaltende „Patricia Gräfin Beissel GmbH“ dazu: „Wird es dem fahrenden Volk, das im Königreich gastiert, gelingen, die finstere Herrschaft des »roten Throns« zu beenden?“
Zu viel versprachen die Veranstalter damit nicht – und wurden vom Publikum regelmäßig mit tosendem Applaus belohnt. „Wir betreiben hier »Histotainment«. Heißt, hier sitzt jeder Schlag ganz genau“, erklärte dazu Patricia Gräfin Beissel gegenüber der Agentur ProfiPress und ergänzte: „die Besitzer reiten ihre Pferde dabei selbst.“
Ein Tanz mit dem Feuer
Doch auch abseits der hollywoodreifen Show kam die Unterhaltung nicht zu kurz. Allerlei Gaukler, Musiker und Künstler traten auf, wo man hinsah – und machten die Illusion vom Mittelalter gemeinsam mit vielen verkleideten Besuchern und Ritterclans perfekt. Eine von ihnen ist „Jacky die Feuerteufelin“.
Seit nunmehr zwei Jahren ist die Feuerkünstlerin bei den Ritterspielen dabei. Wenn die 23-jährige Kerpenerin mit einem Lächeln im Gesicht scheinbar furcht- und mühelos mit den Flammen an Ketten in ihren Händen zu bewegender Musik tanzt, fällt der Alltagsstress von ihr ab. Und das schon seit sie 14 ist. Im eigentlichen Beruf ist sie Fachangestellte in der Mund-, Kiefer und Gesichtschirurgie.
„Mir gibt der Tanz mit dem Feuer ein Gefühl von Sicherheit. Ich liebe besonders das Geräusch der Flammen. Das ist für mich für Musik!“ Durch Freunde sei sie auf die Wasserburg gekommen und wusste direkt, dass sie hier spielen will. „Man darf keine Angst haben. Respekt ist aber wichtig“, wie das junge Talent betont. Besondere Freude mache es ihr, die Besucher und gerade Kindern mit ihrer Kunst zum Lächeln zu bringen. Viel Rückhalt und gute Tipps bekomme sie von der „großen Familie“ auf Burg Satzvey.
„Greifen“ helfen Katzen
So zum Beispiel von der „Freien Ritterschaft der Greifen“, die auch in diesem Jahr ihr beeindruckendes Lager nebst vieler anderer Ritterstämme aufgeschlagen hatten. Ihr Herz schlägt jedoch nicht nur für das Mittelalter. Auch kleine Kumpel auf vier Pfoten haben es ihnen angetan.
„Was wir übrig haben, geht an den »Tierschutzverein Katzenhilfe Südeifel e.V.«“, erklärte Joachim Gebhardt von der Ritterschaft, der den Tierschutzverein mit seiner Frau Jutta betreibt. Hier nimmt man trotz hoher Kosten streunende Katzen auf, kastriert sie und vermittelt sie weiter, um einer unkontrollierten Vermehrung entgegenzuwirken.
Mittlerweile kümmern sie sich um 50 Streunerkatzen. „Wir wollen den Tieren ein gutes Leben ermöglichen und bringen sie in ein neues Zuhause“, so Gebhardt. Hierfür sei man aber stets auf Spenden gutherziger Tierfreunde angewiesen.
„Satzvey ist Familie!“
So zeigt sich: bei den Ritterspielen auf Burg Satzvey geht es nicht nur um Geschichte und gute Unterhaltung. Wie auch Burgbäcker Teddy M. Schmitz betont: „Bei uns geht es um jeden einzelnen. Satzvey ist Familie!“
Man helfe sich gegenseitig, wo man nur kann. So sei das Burggelände bei vielen schon zu einem Dreh- und Angelpunkt im Leben geworden – „wie ein zweites Zuhause“. Und so ist jetzt schon klar, dass auch bei den nächsten „Ritterfestspielen“ im September wieder viele tausend Besucher mit dabei sein werden um die legendäre Zeit der Ritter, Schurken und Fabelwesen im Ambiente der mittelalterlichen Wasserburg einmal mehr zum Leben zu erwecken.
pp/Agentur ProfiPress