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Stadt Mechernich

Doppelt so hoch, zwölfmal so stark

„Repowering“ (Kraftwerksertüchtigung) im Windpark Ravelsberg zwischen Kallmuth und Dottel – 22.000 Euro für den Stadtsäckel, 1500 Euro für die Ortskartelle, Genossenschaftsanteile für die Anlieger

Mechernich-Kallmuth – Zwei statt drei Windräder, allerdings doppelt so hoch mit einer zwölfmal größeren Stromausbeute will ein Konsortium um die e-regio in einem größtenteils zum Stadtgebiet Mechernich gehörenden Bereich des Windparks Ravelsberg aufstellen. Diplom-Ingenieur Florian Liel stellte das Projekt am Dienstag im Mechernicher Planungs- und Umweltausschuss vor.

Karl Breuer bei der Wartung von Windrädern auf dem Ravelsberg, dem gemeinsamen Windpark der Kommunen Mechernich und Kall, dessen Anlagen jetzt teilweise durch größere und leistungsfähigere Windturbinen ersetzt werden sollen. Foto: Archiv ProfiPress
Karl Breuer bei der Wartung von Windrädern auf dem Ravelsberg, dem gemeinsamen Windpark der Kommunen Mechernich und Kall, dessen Anlagen jetzt teilweise durch größere und leistungsfähigere Windturbinen ersetzt werden sollen. Foto: Archiv ProfiPress

Das Verfahren nennt sich „Repowering“. Es bedeutet  „Kraftwerkserneuerung“ durch neue Anlagenteile, um einen höheren Wirkungsgrad zu erzielen. Im konkreten Fall ist der Abriss dreier bestehender Windräder der Firmen Cath und Vernet mit einer Höhe von 83 Metern und einer Stromerzeugung von 750 Kilowatt geplant.

Diplom-Ingenieur Florian Liel (e-regio) stellte das „Repowering“ (Kraftwerksertüchtigung) im Windpark Ravelsberg am Dienstag im Mechernicher Planungs- und Umweltausschuss vor. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Diplom-Ingenieur Florian Liel (e-regio) stellte das „Repowering“ (Kraftwerksertüchtigung) im Windpark Ravelsberg am Dienstag im Mechernicher Planungs- und Umweltausschuss vor. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Sie werden durch den Neubau zweier Windräder von 180 beziehungsweise 226 Metern Höhe mit einer Nennleistung von 4,2 beziehungsweise 4,26 Megawatt ersetzt. Die alten Windräder können nur teilweise recycelt werden, so Liel auf Nachfrage.

Dr. Schick: „Das ist kein Geschenk!“

Die Stadt Mechernich soll mit rund 22.000 Euro pro Jahr am Gewinn der neuen Anlagen beteiligt werden. „Das ist kein Geschenk, sondern eine gesetzliche Vorgabe“, betonte Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick: „Außerdem holen sie sich das Geld beim Stromkunden wieder!“ Die Ortskartelle Kallmuth, Dottel und Keldenich sollen mit jeweils 1500 Euro pro Jahr für die wachsenden Unannehmlichkeiten des Windparks abgefunden werden.

Der frühere Vize-Landrat und Regionalpolitiker Hans Schmitz (vorne 2.v.l.) und Ratsherrn Dr. Manfred Rechs (hinten, 2.v.r.) forderten über die Erwerbsmöglichkeit von Genossenschaftsanteilen für Windparkanlieger verbilligte Strompreise für sie. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Der frühere Vize-Landrat und Regionalpolitiker Hans Schmitz (vorne 2.v.l.) und Ratsherrn Dr. Manfred Rechs (hinten, 2.v.r.) forderten über die Erwerbsmöglichkeit von Genossenschaftsanteilen für Windparkanlieger verbilligte Strompreise für sie. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Diplom-Ingenieur Liel gab die Lautstärkensteigerung der beiden neuen gegenüber den drei alten Windanlagen mir 0,6 Dezibel an: „Das ist kaum eine Veränderung“. Die Ausschüttung an die drei Ravelsberg-Anrainerkommunen Mechernich, Kall und Nettersheim beträgt insgesamt 42.000 Euro, Mechernich erhält 53,2 Prozent davon, das sind rund 22.000 Euro oder 0,2 Cent pro Kilowattstunde.

Fraktionschef Peter Kronenberg (vorne) befand, die e-regio solle mehr als 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die Stadt Mechernich bezahlen. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Fraktionschef Peter Kronenberg (vorne) befand, die e-regio solle mehr als 0,2 Cent pro Kilowattstunde an die Stadt Mechernich bezahlen. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Über die Windgenossenschaft „eegon“ (Eifel Energiegenossenschaft eG) sollen sich Bürger besonders aus dem Geräuschumkreis des Windparks am Gewinn beteiligen können. Zehn bis zwanzig Prozent der Eigentümerrechte wollen die beteiligten Unternehmen (Cath, Kever, Vernet, e-regio und eegon) privaten Anteilseignern zugestehen , so Florian Liel: „Bürgerbeteiligung und Mitspracherecht sollen die Akzeptanz erhöhen.“

Eine Strompreisverbilligung könne derzeit allerdings noch nicht ausgehandelt werden, beschied der Ingenieur dem früheren Vize-Landrat und Regionalpolitiker Hans Schmitz und dem Ratsherrn Dr. Manfred Rechs.

pp/Agentur ProfiPress