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Leise rieselte der Schnee…

Wintereinbruch in der Stadt Mechernich pünktlich an Niklausabend

Mechernich – In den Höhenlagen der Stadt wie am 525 Meter hohen Brehberg bei Weyer lag die weiße Pracht schon am Sonntag, aber pünktlich zu Nikolausabend, 5. Dezember, versank auch das übrige Stadtgebiet Mechernich unter einer geschlossenen Schneedecke.

Alte Leute behaupten vermutlich seit Jahrhunderten, dass es „früher“ immer kälter und schneereicher war als zur jeweiligen Jetztzeit. Tatsächlich wechselten in den Wetterstatistiken häufig besonders frostige mit besonders warmen Perioden ab.

Stromdrähte überspannen das Queibachtal bei Wielspütz, im Hintergrund die verschneiten Forsten des Kermeter (Nationalpark Eifel). Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Stromdrähte überspannen das Queibachtal bei Wielspütz, im Hintergrund die verschneiten Forsten des Kermeter (Nationalpark Eifel). Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Wer in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts beispielsweise in der Eifel aufgewachsen ist, erinnert sich an extrem schneereiche Wetterlagen. 1962/63 fror zum bislang letzten Mal der Rhein zu – ein Naturschauspiel. Außerdem nahmen die Urlauber vielfach Maß an alpinen Wintern und entwickelten falsche Vorstellungen.  

Wissenschaftler vermuten, dass sich die Menschen ganz besonders gut an extreme und ungewöhnliche Wetterereignisse erinnern: 1962/63 war der kälteste Winter seit dem Jahr 1901 und der Schnee blieb viele Wochen, sogar monatelang liegen. Auch 1979 gab es im Januar einen Kälteeinbruch mit sehr viel Schnee, der ebenfalls viele Wochen lang liegen blieb.

3,1 Grad zu warm

Aber auch in den Jahren von 2001 bis 2010 gab es immerhin vier kalte und lange Winter, in denen die durchschnittliche Temperatur dieser drei Monate zusammen unter 0° C lagen. Im Winter 2020/21 lag die Durchschnittstemperatur freilich mit 3,3 Grad Celsius um 3,1 Grad über dem Wert der international gültigen Referenzperiode 1961 bis 1990. Im Vergleich zur aktuellen und wärmeren Periode 1991 bis 2020 betrug die Abweichung immer noch 1,9 Grad.

Früher ein beliebtes Postkartenmotiv von Bleibuir (Stadt Mechernich), aufgenommen unterdessen am 5. Dezember 2022. Heute wie bei den ersten Aufnahmen Ende des 19. Jahrhunderts ist der Kirchturm von St. Agnes ohne Zifferblätter… Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Früher ein beliebtes Postkartenmotiv von Bleibuir (Stadt Mechernich), aufgenommen unterdessen am 5. Dezember 2022. Heute wie bei den ersten Aufnahmen Ende des 19. Jahrhunderts ist der Kirchturm von St. Agnes ohne Zifferblätter… Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Das ist ein Indiz für die Klimaerwärmung, deren Folgen insgesamt aber unabsehbar sind und nach manchen Theorien auch zu kälteren Wintern und unwetterreichen Sommern in den bislang gemäßigten Breiten führen könnten.

Für die Kinder besteht jetzt erst einmal die Hoffnung, die Schlitten vom Speicher holen zu können. Für die ein oder andere Schneeballschlacht auf dem Schulhof dürfte die weiße Pracht schon am Montagmorgen gereicht haben.

pp/Agentur ProfiPress