Vom Hörsaal in den Plenarsaal
Marlene Metternich aus Mechernich vertritt im Jugendlandtag den Landtagsabgeordneten Klaus Voussem – Brücke zwischen Jugend und Parlament
Mechernich/Düsseldorf – Plenarsaal statt Hörsaal: Die Abgeordneten im Landtag von Nordrhein-Westfalen haben drei Tage lang ihren Platz mit einem jungen Menschen aus ihrem Wahlkreis getauscht. So hat sich der Euskirchener Landtagsabgeordnete Klaus Voussem beim Jugendlandtag 2022 durch die 18-jährige Marlene Metternich aus Mechernich vertreten lassen.
Beim Jugendlandtag lernen Schüler oder Studenten den politischen Alltag im Parlament kennen. Sie simulieren Fraktions-, Ausschuss- und Plenarsitzungen, beraten über reale gesellschaftliche Themen und hören Sachverständige an. „Unsere jugendlichen Vertreter zwischen 16 und 20 Jahren bilden wie im wahren parlamentarischen Alltag Fraktionen, wählen Vorsitzende und beraten dann gemeinsam über Probleme und Herausforderungen, mit denen wir in NRW tatsächlich zu tun haben“, erklärt Klaus Voussem.
Er ergänzt: „Dabei werden auch Anträge beschlossen, mit denen wir als »echte« Abgeordnete uns danach im Hauptausschuss des Landtags befassen. So werden die im Planspiel entwickelten Vorschläge politische Wirklichkeit.“
Eigene Ideen und Vorstellungen
Für Marlene Metternich ist der zeitweise Wechsel vom Hörsaal auf die Abgeordnetenbank eine spannende Erfahrung: „Uns jungen Menschen wird häufig politisches Desinteresse vorgeworfen. Aber natürlich haben wir eigene Ideen und Vorstellungen, was für unser Land von Bedeutung ist – wir müssen dafür nur Gehör finden“, erklärt Metternich, die von ihrer CDU-Fraktion zur Fraktionsvorsitzenden gewählt wurde.
Erste Erfahrungen in der politischen Interessenvertretung konnte Marlene Metternich als Landesgeschäftsführerin der Schülerunion NRW bereits sammeln. Sie studiert derzeit in Bonn Rechtswissenschaften. Die 18-Jährige ist von der Aktion begeistert: „Der Jugendlandtag ist eine tolle Brücke zwischen Jugend und Parlament: Wir lernen einerseits die Prozesse, Hintergründe und Anforderungen von politischem Handeln kennen, die Abgeordneten nehmen andererseits unsere Impulse für Nordrhein-Westfalen auf und beschäftigen sich damit.“
„Dass junge Menschen aktiv am politischen Geschehen teilnehmen, Abläufe verstehen und sich mit ihren Ideen einbringen, ist für uns ein wichtiges Anliegen“, erklärt Klaus Voussem. Mit dem diesjährigen zwölften Jung-Parlament haben bereits fast 2500 junge Menschen an den nordrhein-westfälischen Jugendlandtagen teilgenommen. Zweimal kam es übrigens in diesen zwölf Jahren auch zu einem Hammelsprung – also eine Abstimmung per Durchschreiten bestimmter Türen: 2013 zum Nichtraucherschutzgesetz und 2015 zur Studienplatzvergabe. Schwerpunktthemen in diesem Jahr sind Wahlen ab 16 und der Ausbau von ÖPNV sowie Radverkehr.
pp/Agentur ProfiPress