Mit Schwert und Lanze
Zwischen ritterlicher Romanze, Verrat und zahlreichen Ständen erlebten Besucher bei pfingstlichen Ritterspielen in Satzvey Action, Kulinarik und ein breites Angebot handgemachter Waren
Mechernich-Satzvey – Feuerfontänen schossen in die Höhe, Äxte flogen durch die Luft und der Duft verschiedenster Leckereien zog in jede Nase ein – bei den „Ritterfestspielen” auf der Burg Satzvey war auch neben der spannungsgeladenen Show „Valkyria“ einiges los.
Seit sage und schreibe 45 Jahren versammeln sich hier Mittelalter-Fans und können, neben dem Ritterlager, auf dem Marktplatz an über 70 Ständen authentische und teils modern angehauchte Angebote erleben. Für Stimmung sorgten auch diesmal verschiedenste Aufführungen und Attraktionen sowie mittelalterlich kostümierte Besucher.

Musikalisch lieferten dabei „Aethas Arcana”, „Spektakulatius” und „Die Irrlichter” mehr als ordentlich ab. An- und abmoderiert von „Alf dem Gaukler” sorgten sie allesamt für Stimmung. Die ausschließlich weiblich besetzten „Irrlichter” lieferten zudem noch einmal in der Burgbäckerei nach und verzauberten ihr Publikum auf zeitgemäßen Instrumenten wie der Flöte, der böhmischen Harfe und der Drehleier.
Leder für den guten Zweck
Beim Flanieren über das Gelände „einer der schönsten Wasserburgen Deutschlands” wurden viele auch kulinarisch fündig. Neben Grillgut, frischem Flamm-Lachs, üppig belegtem Flammkuchen und selbstgebackenem Stockbrot konnte auch der Durst ebenso vielseitig mit Met oder Bier vom Fass, sämtlichen Softdrinks und Schorlen gestillt werden.

Zwischen den Mahlzeiten war für genug Entertainment gesorgt. Neben Axt-, Messer- und Rattenwurf-Ständen konnten zum Beispiel auch Greifvögel der „Falknerei Avem Venandi” nicht nur ganz genau beobachtet, sondern sogar selbst auf die Hand genommen werden. Zahlreiche Kinder lernten hier mir riesigen Augen Petra Pfeifers und Thomas Krohns Jäger der Lüfte kennen.
Für die Mittelalterbegeisterten gab es auch ordentlich Souvenirs. So auch am Stand von „Madriks Wunderland.” Bernd Meinhardt verkaufte hier einen Teil seines Angebots für den guten Zweck: „Alle Einnahmen der Lederstücke und Kinderklamotten gehen an `Brot für die Welt´.” Neben Replikas antiker Waffen, Gewänder und Trink-Hörnern konnte man an seinem zweiten Stand auch Bogenschießen und dabei frischen Met genießen.

Von Romanze und Verrat
Zahlreiche „Herrenlager”, also Verbünde begeisterter Edelknappen, Gaukler und Frouwen (Edeldamen) die im Park ihr großes Lager aufgeschlagen hatten, zogen über die Wege und sorgten für ein immersives Erlebnis. „Ihr müsst euer Zimmer nicht aufräumen!”, schrie ein böse guckender „Gefangener“ aus ihren Reihen immer wieder in Richtung der Kinder – eindrucksvoll gespielt und doch immer mit einem Lachen abgerundet.
Vor Beginn der neuen Show „Valkyria” der „Ritter der Burg Satzvey“ liefen die verschiedenen Stämme des Ritterlagers dann einmal über die Sandfläche, die wenige Minuten später zur Bühne eines hollywoodreifen Schauspiels wurde – und das gilt sowohl für die Leistungen der Darsteller als auch für die mitreißende Geschichte samt haarsträubender Action. Inszeniert wurde das Ganze unter Regie von Thorsten „Loki“ Loock. Patricia Gräfin Beissel spielte auch dieses Jahr wieder eine der Hauptrollen.

In dem atemberaubenden Spektakel ging es, wie so oft, um Gut und Böse. Die Königin des Kriegerinnen-Reiches „Valkyria” wurde vom bösen König Gorwig entführt, der sie heiraten wollte. Angetrieben vom Ehrgeiz ihre Anführerin zu retten, machen sich die Reiterinnen auf den Weg und stellen sich bei Ankunft den Rittern des Königs in einem Turnier. Als sich während des Turniers herausstellt, dass die engste Vertraute der Königin und der Sohn des Königs ein heimliches Paar sind, ist der Verdacht des Verrates naheliegend…
Was folgte, war eine wilde Schlacht, bei dem man nicht so Recht wusste, wo man hinschauen sollte. Auf dem gesamten Turniergelände kämpften Ritter, Knappen und Valkyren mit Schwert, Axt und Fäusten. Abschließend entpuppte sich die Königin sogar selbst als Verräterin. Trotzdem konnten sich Vertreter beider Seiten auf ein friedliches Miteinanderleben und zukünftige Zusammenarbeit einigen. Ein Happy End, dass der spannenden Geschichte gerecht wurde.

Es bleibt abzuwarten mit welchen Stunts, Geschichten und Plot-Twists das Team um Patricia Gräfin Beissel und Regisseur Thorsten Loock ihr Publikum bei den nächsten, 46. Ritterfestspielen, begeistern wird.








