Hilfe aus Breitenbenden
Glaserei „Gebrüder Dasburg“ installierte erneut und kostenlos eine zerstörte Scheibe am Synagogen-Mahnmal in Blumenthal –„JudiT.H“ hofft auf Beständigkeit und damit einen Impuls für weitere „Stolpersteine“ geben zu können
Von Henri Grüger
Hellenthal-Blumenthal/Mechernich-Breitenbenden – Sie soll eigentlich an eine der dunkelsten Zeiten in der deutschen Geschichte erinnern – und vor dem Vergessen warnen. Doch schon vor längerer Zeit musste die gerissene Glasscheibe des Synagogen-Mahnmals in Hellenthal-Blumenthal aus Sicherheitsgründen, bereits zum wiederholten Mal, ausgebaut werden. Davon ließ sich „JudiT.H“, der „Arbeitskreis Geschichte der Juden im Tal, Hellenthal“, allerdings nicht unterkriegen und ersetzte sie erneut. Die Glaserei „Gebrüder Dasburg“ aus Mechernich-Breitenbenden übernahm erneut den Einbau der Scheibe, die ein paar Tage bei der Firma „Haas“ in Blumenthal zwischengelagert war.
Der Sprecher von „JudiT.H“, Karl Reger, erklärte dazu: „Mit großer Erleichterung können wir nun mitteilen, dass die neue Glasscheibe heute Morgen endlich eingebaut werden konnte. Dafür gilt der Glaserei und der Firma »Haas« unser großer Dank!“ Bereits 2008 war das Mahnmal errichtet und nur wenige Wochen später das erste Mal beschädigt worden.
Unentgeltlich eingebaut
Der Breitenbendener Geschäftsführer Christoph Dasburg erzählte auf Nachfrage des Mechernicher Bürgerbriefs: „Wir haben hier bereits zum dritten Mal eine solche Scheibe installiert. Irgendwelche Schwachmaten meinten, sie nämlich in der Vergangenheit immer wieder mutwillig zerstören zu müssen. Wir haben das, für uns selbstverständlich, dieses und das Mal davor unentgeltlich übernommen.“ Die neue Scheibe hatte Reger, trotz vieler Schwierigkeitenauch wegen der Flut im vergangenen Jahr, in Leinefelde-Worbis (Thüringen) besorgt.
„Eventuell kann die Reparatur ja auch als Impuls dienen, Probleme mit dem Verlegen von »Stolpersteinen« in der Gemeinde Hellenthal nochmals sachlich und im Sinne des Gedenkens an die ehemaligen Nachbarn zu beurteilen“, erhofft sich Karl Reger und betonte: „Möge der Himmel geben, dass künftig keine Anschläge mehr auf das Mahnmal ausgeübt werden. Allen Beteiligten gilt unser aufrichtiger Dank!“
pp/Agentur ProfiPress