Die gelbe Eifel
Fast einen Monat später als 2020: Rapsfelder am Mechernicher Bleiberg blühen
Mechernich-Bleibuir – Die Bleibuirer Pfarrkirche St. Agnes ragt scheinbar aus einem Rapsblütenmeer. Seit dem Wochenende steht die Ölfrucht im Braugerstengürtel um Mechernich in voller Blüte. „Raps ist ein wahres Kraftpaket“, schreibt der Rheinische Landwirtschaftsverband (RLV) in einer Pressemeldung.
Die Blüten, die dieses Jahr zwei bis drei Wochen später als 2021 aufgegangen sind,verwandeln sich bis zum Juli in Schoten mit zwei Millimeter kleinen schwarzen Körnern, die einen hohen Ölgehalt haben. Sie werden mit Mähdreschern geerntet und anschließend gepresst. Das gewonnene Öl kann als Speiseöl, Schmierstoff oder Kraftstoff in Form von Biodiesel verwendet werden.
Als Speiseöl steht Rapsöl nach Angaben der Union zur Förderung von Öl- und Proteinpflanzen (UFOP) in der Beliebtheit mittlerweile auf Platz 1, weit vor Sonnenblumen- und Olivenöl. Ernährungsphysiologen empfehlen Rapsöl wegen seines sehr günstigen Fettsäuremusters. Rapsöl zeichnet sich mit einem hohen Gehalt an wertvollen Omega-3-Fettsäuren aus und trägt dazu bei, einen normalen Blutcholesterinspiegel zu erhalten.
„Bei der Pressung entsteht außerdem eiweißhaltiges Rapsschrot, das als Futtermittel in der Rinder-, Schweine- und Geflügelmast eingesetzt wird“, schreibt der RLV. Rapsschrot ersetze als heimische Proteinquelle Sojaimporte in hohem Umfang.
40 Kilo Rapshonig vom Hektar
Landwirte schätzen den Rapsanbau, weil er den Boden optimal auf nachfolgende Kulturen vorbereitet, also eine gute Vorfruchtwirkung hat. Die langen Wurzeln können Nährstoffe aus tieferen Bodenschichten erreichen und sorgen für eine Durchlockerung des Bodens.
Anziehend finden außerdem nicht nur Menschen die leuchtenden Felder, sondern auch Bienen. Raps ist eine tolle Nektar- und Pollenquelle. Laut UFOP ergibt ein Hektar Raps 40 Kilo Rapshonig.
pp/Agentur ProfiPress