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Vier Kaller Dörfer prämiert

Die Gemeinschaft Sistig/Frohnrath/Steinfelderheistert erhielt beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ die Silberurkunde – Bronze für Scheven

Kall – Gleich vier Dörfer der Gemeinde Kall waren beim Wettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ auf Kreisebene erfolgreich. Der Dreierpack Sistig/Frohnrath/Steinfelderheistert wurde mit Silber und einer Prämie in Höhe von 600 Euro ausgezeichnet, Scheven erhielt die Urkunde in Bronze und eine Prämie in Höhe von 300 Euro. Dottel und Wallenthal, die zusammen mit Scheven vorgestellt wurden, erhielten diesmal noch nicht die erforderliche Punktzahl.

Landrat Günter Rosenke (vorne l.) freute sich mit den Gewinnern des Kreiswettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“, darunter auch die Gemeinschaft Sistig/Frohnrath/Steinfelderheistert, die von Karl Vermöhlen (5.v.r.) vertreten wurde. Foto: Wolfgang Andres/Kreis Euskirchen/pp/Agentur ProfiPress

„Wir freuen uns aber sehr, dass Wallenthal und Dottel mitgemacht haben. Das ist ein Ansporn, in vier Jahren wieder mitzumachen, um dann besser abzuschneiden“, sagte Hans Reiff, Ortsvorsteher der drei Dörfer. Gleichzeitig freute er sich, dass Scheven zu den 24 besten Dörfern im Kreis Euskirchen gehöre.

Bewertet wurden die vier Bereiche Ziele/Konzepte/wirtschaftliche Initiativen, soziales Engagement/kulturelle Aktivitäten, Baukultur/Natur/Umwelt sowie das Gesamtbild. Die Kommission bestand aus Heike Schmitz, Johannes Adams, Hans-Josef Nolden, Johannes Mertens, Doris Felser, Edgar Klein und Heinrich Büsch.

Ortsvorsteher Hans Reiff (l.) führte die Kommission unter anderem zur Klus, wo ein Treffpunkt für Jung und Alt entsteht. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Karl Vermöhlen, Ortsvorsteher von Sistig, Frohnrath und Steinfelderheistert, findet, dass die Bürgerinnen und Bürger der Dörfergemeinschaft stolz sein können, nach 2014 und 2017 erneut zu den herausragenden Orten im Kreis Euskirchen zu gehören. „Die drei Dörfer arbeiten seit Jahren in vielfältiger Weise zusammen: in einem Vereinskartell, durch ortsübergreifende Vereine und Vereinigungen – aber auch durch die Teilnahme am Schwadetreffen oder bei den Dorfkümmerern.“

Vermöhlen ist überzeugt, dass diese Gemeinschaft erforderlich sei, „damit ein Dorf lebt“. Corona habe gezeigt, dass Messfeiern, Seniorentreffs, die Feier am Maifeuer und die Kirmes fehlten. Deshalb lerne man umso mehr, diese Gemeinschaft zu schätzen. „Das bietet auch Chancen für die Zukunft“, so Vermöhlen.

„Schwarmintelligenz der Menschen nutzen“

In den drei Dörfern werde versucht, Menschen zusammenzubringen und sie zu Akteur*innen zu machen. „Wir müssen die Schwarmintelligenz der Menschen nutzen, das haben Schwadetreffen, Arbeitsgruppen und die Erarbeitung des Dorfentwicklungskonzeptes gezeigt“, so Vermöhlen. Zu Gold fehle noch ein besserer Gesamteindruck des Dorfes. Deshalb ruft Vermöhlen die Bürgerinnen und Bürger der drei Ortschaften auf, sich einzubringen: „Jede und Jeder hat gute Ideen, die nicht im Man-müsste-mal-Stadium bleiben müssen.“

Ortsvorsteher Karl Vermöhlen lobt die Gemeinschaft in Sistig, sieht aber noch Verbesserungsbedarf im Gesamteindruck. Foto: Thomas Schmitz/pp/Agentur ProfiPress

Die Stärken und Schwächen von Scheven analysiert Hans Reiff, auch wenn er mangels Kenntnis über die genaue Auswertung der Kommission nur spekulieren kann. „Gefühlsmäßig sind es die Maßnahmen in Sachen Kommunikation, Grünflächen und Umwelt, die uns in den letzten Jahren nach vorne gebracht haben“, denkt der Ortsvorsteher. Auch mit der Bürgerbeteiligung ist Reiff zufrieden.

Einen Mangel sieht er im Bereich Kultur, wo es in Scheven nur die Standardangebote gebe. Dabei steckten Konzepte in der Schublade, beispielsweise für einen gemeinsamen Dorftrödel mit Dottel und Wallenthal, Konzerte am Schevener Bahnhof, der sich immerhin Kulturbahnhof nennt, oder eine Ausstellung von Künstlern aus den drei Dörfern. „Aber dann kam zum einen Corona, zum anderen hatten andere Projekte wie der Hochwasserschutz, die Spielplätze, die Kommunikationstreffen oder die Naturmaßnahmen Vorrang.“

Die Dörfergemeinschaft Sistig, Frohnrath, Steinfelderheister wurde mit Silber ausgezeichnet. Repro: Karl Vermöhlen/pp/Agentur ProfiPress

Insgesamt hatten sich der Kommission im August 51 Dörfer präsentiert. Landrat Günter Rosenke stellte bei der Siegerehrung im Kreishaus das große Engagement und die ehrenamtliche Tatkraft der Vereine und Dorfgemeinschaften heraus. Die drei Golddörfer, die den Kreis Euskirchen beim Landeswettbewerb 2022 vertreten, sind Billig und Schweinheim (beide Stadt Euskirchen) sowie Freilingen (Gemeinde Blankenheim).

pp/Agentur ProfiPress