In Uniform zur Blutspende
Bundeswehrkommandeur Lars Rauhut setzte mit seinen Kameraden in Mechernich ein Zeichen für gesellschaftliches Engagement – Rotkreuz-Ortsvereinsvorsitzender Rolf Klöcker: „Blutspender sind anonyme Lebensretter“
Mechernich – Lange Jahre war die Bundeswehr in Mechernich mit dem Casino an der Friedrich-Wilhelm-Straße Gastgeber der Blutspende-Termine des Rotkreuz-Ortsvereins Mechernich. Mit dem Wegfall der Unteroffiziersheimgesellschaft, die zur Unterkunft für Geflüchtete umgebaut wurde, ist das Rote Kreuz ins Gymnasium am Turmhof (GAT) als Ort der Blutspendenannahme umgezogen.
Der Solidarität der Soldaten und Zivilbeschäftigten in der Bleibergkaserne mit der lebensrettenden Spendenmaßnahme hat das keinen Abbruch getan. Um das zu dokumentieren, kam jetzt auch der neue Standortälteste, Oberstleutnant Lars Rauhut, zum jüngsten Blutspendetermin ins „GAT“. Mit ihm ließen sich eine ganze Reihe weiterer Offiziere, Unteroffiziere und Zivilangestellten zur Ader, darunter auch Personalratsvorsitzender Peter Pletz, der bereits 28mal Blut gespendet hat.
„Gerade jetzt in der Urlaubs- und Nachurlaubszeit werden besonders viele Blutkonserven gebraucht, die Zahl der Spender ist aber um die Jahreszeit urlaubsbedingt gering“, erklärte Lars Rauhut im Beisein des Rotkreuz-Ortsvereinsvorsitzenden und Kreisgeschäftsführers Rolf Klöcker und der Blutspende-Beauftragten Edeltraud Engelen (Kreisverband) und Wilfried Müller (Ortsverein).
„Ich bin persönlich begeistert“
Edeltraud Engelen sagte Medienvertretern: „Ich bin begeistert, dass wir wieder Soldaten in so großer Zahl hier haben – ich habe sie persönlich vermisst.“ Wilfried Müller freute sich über den außergewöhnlich starken Andrang an Blutspendern beim Septembertermin überhaupt und lobte sein etwa 20köpfiges Team aus ehrenamtlichen Helfern, meist Angehörige der örtlichen Rotkreuz-Bereitschaft und des Jugendrotkreuzes: „Eine Super-Mannschaft, hochmotiviert und stets zur Stelle für die Blutspende, die ungezählt vielen Menschen das Leben rettet.“
80 Prozent der Bundesbürger seien irgendwann in ihrem Leben nach einem Unfall, einer Operation oder einer Therapie auf Blutbaustoffe aus Blutspenden angewiesen, sagte Rotkreuz-Chef Rolf Klöcker, aber nur vier Prozent der Bundesbürger seien Blutspender. In der Stadt Mechernich sei die Quote mehr als doppelt so hoch, freute sich der Ortsvereinsvorsitzende.
Das sei unter vielen engagierten Blutspendern aus der Mechernicher Bevölkerung auch den Bundeswehrangehörigen zu verdanken, die neben dem streitkräfteeigenen Blutspendedienst auch die Termine des Rotkreuz-Ortsvereins Mechernich wahrnähmen, um Menschen mit ihrem Lebenssaft zu retten.
Klöcker appellierte auch an andere Arbeitgeber und Unternehmen im Stadt- und Kreisgebiet, ihre Mitarbeiter zur Blutspende zu motivieren, wie das die Bundeswehr mit Plakataktionen, Informationen und Dienstfreistellungen zur Blutspende tue.
Stabsfeldwebel Tim Schmidt, Oberleutnant Christian Ott und Hauptfeldwebel Jörg Schmitz sagten Medienvertretern, sie sähen sich gegenüber der Gesellschaft in der Verantwortung. Alle drei haben bereits oft Blut gespendet, ließen sich aber jetzt durch die Bitte ihres Kommandeurs neu motivieren. Schmidt und Ott nahmen sogar mehrstündige Anfahrten aus ihren rheinland-pfälzischen Wohnorten auf sich.
pp/Agentur ProfiPress