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Millionen-Invest geht an den Start

Sommerrodelbahn und Erlebniswelt Eifeltor starten am letzten März-Wochenende in die Saison – Das Areal wird seit diesem Jahr von der städtischen Freizeit Mechernich GmbH betrieben

Mechernich – 680 Meter ist sie lang und am letzten März-Wochenende geht es wieder mit Vollgas ins Vergnügen. Denn dann startet die Sommerrodelbahn in Kommern in die Saison – rasante Abfahrten inklusive. Denn die Rodler können wie gewohnt ihre Abfahrten auf dem Gelände der „Erlebniswelt Eifeltor“ genießen. Dass es hinter den Kulissen eine Neuerung gibt, werden sie beim Gas geben und Abbremsen gar nicht bemerken. Denn neu ist, dass die Sommerrodelbahn ab diesem Jahr nicht mehr von einem privaten Unternehmer betrieben wird, sondern von der Freizeit Mechernich GmbH.

Die Saison geht los: Die 680 Meter lange Sommerrodelbahn in Kommern wartet ab dem 28. März wieder auf Rodler. Seit diesem Jahr gehört das Gelände zur Freizeit Mechernich GmbH. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress
Die Saison geht los: Die 680 Meter lange Sommerrodelbahn in Kommern wartet ab dem 28. März wieder auf Rodler. Seit diesem Jahr gehört das Gelände zur Freizeit Mechernich GmbH. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur ProfiPress

Das ist die städtische Gesellschaft, die in der Stadt am Bleiberg die volle Ladung Freizeit garantiert. Dazu gehört die Eifel-Therme Zikkurat ebenso wie das Bistro im Mühlenpark mit Minigolf-Anlage oder der Wohnmobilhafen in Kommern. Zur Ergänzung des Freizeit-Portfolios ist nun auch die „Erlebniswelt Eifeltor“ in der Gesellschaft aufgegangen. Die Stadt hat dazu einen siebenstelligen Betrag investiert.

„Bereits Ende 2023 haben wir den Hotelbetrieb übernommen und nun auch das gesamte Gelände des Eifeltor-Freizeitparks gekauft“, sagt Thomas Hambach, Erster Beigeordneter der Stadt Mechernich, der auch als Geschäftsführer der Freizeit-GmbH fungiert. „Es war sinnvoll, dass sich die Stadt den Zugriff auf das gesamte, rund sieben Hektar große Gebiet gesichert hat“, wird Hambach in einem Bericht von Kölnischer Rundschau und Kölner Stadt-Anzeiger zitiert. Weiter heißt es dort: „Somit haben wir in der Hand, was sich hier in Zukunft entwickelt.“

Gastronomie mit Terrasse

Neben der Sommerrodelbahn gehören die Gastronomie mit umlaufender Terrasse und Festsaal, eine zwischenzeitlich als Indoor-Spielfläche genutzte Halle, das Hotelgebäude sowie weitere Spielgeräte und Aufbauten im Außenbereich zum Gesamtareal.

„Ganz ohne Kritik aus der Mechernicher Politik ist die Ausweitung der gewerblichen Aktivitäten der Freizeit-GmbH jedoch nicht abgelaufen“, schreibt Redakteur Thorsten Wirtz in seinem Bericht. Er zitiert zudem aus der jüngsten Ausgabe der Zeitung des Mechernicher SPD-Ortsvereins: „Der Zukauf des riesigen Hotelareals mit den Anlagen der Sommerrodelbahn macht die Stadt zu einem direkten Konkurrenten für alle privat geführten Hotelbetriebe im Stadtgebiet.“

Mit der Sommerrodelbahn soll auch der dazugehörigen Gastronomiebetrieb wieder durchstarten, berichten Geschäftsführer Thomas Hambach (r.) und Prokurist Christian Klein. Foto: pp/Agentur ProfiPress
Mit der Sommerrodelbahn soll auch der dazugehörigen Gastronomiebetrieb wieder durchstarten, berichten Geschäftsführer Thomas Hambach (r.) und Prokurist Christian Klein. Foto: pp/Agentur ProfiPress

Wie im Zeitungsbericht zu lesen ist, hat auch der FDP-Stadtverband öffentlich die Summe von 2,8 Millionen Euro, die die Stadt im Haushaltsjahr 2024 für den Ankauf des Geländes eingestellt hatte, bemängelt und verweigerte daher seine Zustimmung zum Haushalt 2024.

Geschäftsführer Thomas Hambach kann die Kritik in Teilen nachvollziehen, heißt es im Tageszeitungs-Artikel: „Der Betrieb eines Hotels ist natürlich keine Kern-Aufgabe der Stadt – aber durchaus eine Kann-Aufgabe.“ Er verweist darauf, dass in der Vergangenheit fünf Hotels im Stadtgebiet den Betrieb eingestellt hätten. Auch deshalb sei es sinnvoll, diese Kann-Aufgabe zu übernehmen.

Ein weiterer Grund: Die allgemeine Kostensteigerung, Mehrkosten beim Personal und zwischenzeitlich gestiegene Energiekosten haben dazu geführt, dass sich das Defizit der Eifel-Therme in den vergangenen Jahren nochmals deutlich erhöht hat. Der Zuschussbedarf ist demnach von etwa 1,2 Millionen Euro auf 1,6 bis 1,8 Millionen Euro pro Jahr angestiegen. Der Betrieb des Areals Eifeltor soll nun zumindest eine schwarze Null erwirtschaften. Ein Überschuss sei bei dem größer werdenden Defizit des Badbetriebes natürlich ein erstrebenswertes Ergebnis. Vorrangiges Ziel ist aber, in jedem Fall das touristische Angebot und die Naherholung in Mechernich zu stärken. 

Snack-Karte und Tagesgericht

Der Startschuss fällt am letzten März-Wochenende. Mit der Sommerrodelbahn soll auch im dazugehörigen Gastrogebäude der Betrieb wieder aufgenommen werden. Den Kritikern, die auch hier eine Konkurrenz-Situation für bestehenden Restaurantbetriebe in der Umgebung sehen, erwidert Thomas Hambach: „Wenn ein solventer Pächter kommt, der den Betrieb hier am Eifeltor übernehmen will, dann soll er das ruhig machen. Aber der Personalmangel und die Kostenstruktur führen derzeit ja eher dazu, dass Gastroanbieter ihren Betrieb einstellen, statt neue Projekte anzugehen.“

Bei der der Freizeit Mechernich GmbH soll ein Team von insgesamt acht Leuten die Bewirtschaftung von Sommerrodelbahn, Gastro-Bereich und Hotel in der Saison sicherstellen. „Das Hotel benötigt zum Beispiel nur Reinigungspersonal – der Check-in läuft künftig über einen Automaten und Online-Buchung komplett personallos ab“, erläutert Betriebsleiter Christian Klein, der auch Prokurist der GmbH ist.

Die hat sich inzwischen von einem anderen Geschäftsbereich getrennt: Das „Eifel-Snack-Mobil“, eine Imbissbude, die auf einem Anhänger aufgebaut war, ist nach einem Rangierunfall nicht mehr einsatzfähig. „Der Schaden von rund 20.000 Euro ist versichert“, erläutert Hambach gegenüber den im Stadtgebiet erscheinenden Tageszeitungen: „Aber die Reparatur hätte mehrere Monate gedauert. Deswegen haben wir uns entschieden, das Personal künftig hier im Eifeltor mit einzusetzen.“

Im Gastro-Gebäude am Eifeltor setzen die Verantwortlichen derweil auf eine kleine Snack-Karte und ein Tagesgericht. Der dazugehörige Saal steht unabhängig davon für Gesellschaften, Tagungen und andere Events zur Verfügung.

pp/Agentur ProfiPress