Trauer um Udo Kolb
Die Feuerwehren Euskirchen und Mechernich würdigen den ehemaligen stellvertretenden Leiter der Feuerwehr Mechernich als überaus verdienten Kameraden – Aufgewachsen in einer Satzveyer Feuerwehrfamilie
Mechernich/Euskirchen – Die Feuerwehren Euskirchen und Mechernich trauern um ihren verdienten Kameraden, Stadtbrandinspektor Udo Kolb, der am 21. September im Alter von 60 Jahren verstorben ist. „Überraschend und vollkommen unerwartet hat uns Ende September die Nachricht seines Todes getroffen“, schreiben Thomas Schmitz von der Feuerwehrkameradschaft Löschzug Zentrum e.V. und Jens Schreiber, Leiter der Mechernicher Feuerwehr.
Stadtbrandinspektor Udo Kolb war ein überaus engagierter Feuerwehrmann. Kein Wunder: Am 11. September 1964 in Satzvey geboren, wuchs er in einer Feuerwehrfamilie auf. Vater Hans war Führungskraft in der Löschgruppe Satzvey und im damaligen Amt Veytal. Schnell war klar, dass Udo in die Fußstapfen seines Vaters treten wollte.
„Neben der Feuerwehr engagierte sich Udo auch in den anderen Dorfvereinen“, so die Feuerwehr-Verantwortlichen. Er war Messdiener, sammelte Altpapier für die Michaelsbruderschaft, spielte Fußball beim SSC Satzvey, und rief 1986 zusammen mit seinen besten Freunden den damals ruhenden Junggesellenverein wieder ins Leben. Junggesellenfeste wurden besucht und samt Fahnenschwenkwettbewerben auch selbst in Satzvey ausgerichtet. „Er lebte Tradition und bewahrte sie auf diese Weise“, schreiben Thomas Schmitz und Jens Schreiber.
Sämtliche Lehrgänge absolviert
1989 übernahm Udo Kolb dann die Führung der Löschgruppe Satzvey. Fortan setzte der in der Logistik-Abteilung eingesetzte Postbeamte seine volle Konzentration auf die Feuerwehr. Im Laufe der folgenden Jahre wurde er stellvertretender Zugführer des Löschzugs 3 der Feuerwehr Stadt Mechernich und von 1994 bis 2000 auch stellvertretender Stadtbrandmeister, was heute unter stellvertretender Leiter der Feuerwehr firmiert.
In seiner Laufbahn besuchte er sämtliche, für die Freiwillige Feuerwehr zu absolvierenden Lehrgängen. „Die Ausbildung zum Verbandsführer mit Luftbeobachtung und einigen Flugstunden war wohl der Höhepunkt“, berichten Thomas Schmitz und Jens Schreiber.
Im Jahr 1999 habe für ihn dann festgestanden, dass er im Folgejahr die Löschgruppenführung in jüngere Hände abgeben wollte. Mit einem Fest zum 75-jährigen Bestehen der Löschgruppe Satzvey im Jahr 2000, fand sein Abschied den gebührenden Rahmen.
Trommel im Spielmannszug
Schließlich zog er der Liebe wegen in die Kreisstadt nach Euskirchen. Schnell stand der Wechsel in die dortige Feuerwehr fest. Für die Feuerwehr der Stadt Mechernich ein herber Verlust, für die Kollegen in Euskirchen ein Zugewinn. „Hier fand Udo sofort Anschluss in die Mannschaft, war mit seinem Wissen ein wertvoller Mitstreiter und förderte das Kameradschaftswesen in besonderem Maße“, heißt es im Nachruf der beiden Feuerwehren.
In Euskirchen kam er auch seiner zweiten Leidenschaft wieder nach: Dem Trommelspielen im Spielmannszug der Stadtfeuerwehr Euskirchen. Krankheitsbedingt musste er zwar den aktiven Einsatzdienst beenden, blieb aber dem Spielmannszug, der Ehrenabteilung sowieso der Feuerwehr als Mensch erhalten. „Denn das war er. Vorbild, Lehrmeister, Freund und in erster Linie Mensch. Er wusste die Jugend zu begeistern und mitzunehmen“, schreiben Jans Schreiber und Thomas Schmitz für die Feuerwehren Euskirchen und Mechernich: „Auch wenn der Schmerz und die Trauer groß sind. Die Erinnerungen an die gemeinsame Zeit werden die Wunden heilen.“
pp/Agentur ProfiPress