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50 Jahre unter einem Dach

Katholische Grundschule in Mechernich feiert am 14. Juni nicht nur ihr Schulfest, sondern auch ein Jubiläum – Seit einem halben Jahrhundert sind Schüler und Lehrer im Gebäude an der Feytalstraße beheimatet

Mechernich – Für die Stadt ist das Jahr 2025 eines voller Jubiläen. „So wird nicht nur die Stadt selbst ein halbes Jahrhundert alt, das Gymnasium Am Turmhof (GAT) 60 Jahre, sondern auch die Kath. Grundschule Mechernich“, stellte Rektor Uli Lindner-Moog fest. „Hochgerechnet haben in dieser Zeit über 5000 Kinder in der Grundschule Mechernich das Lesen, Rechnen und Schreiben erlernt.“ Das gilt es natürlich zu feiern. Und welches Ereignis würde sich besser dazu eignen, als das zweijährliche Schulfest am 14. Juni.

Für jeden was dabei

„Es lohnt sich zur Grundschule zu kommen. Es gibt Spiel und Spaß für alle“, kündigt Lindner-Moog an. Auch für das leibliche Wohl wird gesorgt sein. Neben deftigen Leckereien vom Grill und knusprigen Flammkuchen wird es auch Nachtisch in Form von Popcorn und Eis geben. Eingeladen sind selbstverständlich alle Schülerinnen und Schüler, inklusive deren Familie. „Besonders herzlich willkommen sind natürlich auch die, die im August zu uns in die Schule kommen.“

Das Plakat für das Sommerfest verspricht neben vielen Aktionen und Vorführungen einige Gäste: So werden sowohl die Freiwillige Feuerwehr, als auch das Jugendrotkreuz vor Ort sein. Zudem wird der „Fagabundinus“, das Infomobil des Nationalparks Eifel, auf dem Schulgelände geparkt sein.

Für die Fußball-Begeisterten unter den Besuchern gibt es dann noch etwas ganz Besonderes: In drei verschiedenen Übungen kann sich das „DFB-Paule-Schnupper-Abzeichen“ in Gold, Silber oder Bronze verdient werden. Außerdem könnten sich die Kinder auf einen „Bauernhof zum Anfassen“ freuen, bei dem sie auf der schattigen Wiese zwei Kälber hautnah erleben könnten, so Schulleiter Lindner-Moog.

50 Jahre Schulgebäude: Das feiert die KGS Mechernich beim Schulfest am Samstag,14. Juni. Foto: Chronik KGS Mechernich/pp/ProfiPress

Historie aufgearbeitet

Seit 1991 arbeitet Lindner-Moog an Mechernicher Grundschulen, zunächst in Kommern und seit 2013 ist der heutige Rektor Teil des Kollegiums in Mechernich und erinnert sich an viele schöne und teils amüsante Momente. Bei seiner Aufarbeitung der Historie kamen noch mehr dazu: „So tat sich die Schulleitung in den Anfangsjahren beispielsweise schwer, den Straßennamen richtig zu schreiben.“ Lange Zeit wurde als Absender auf Briefen die Feytalstraße mit einem „V“ geschrieben. Bei seiner Recherche konnte sich Lindner-Moog glücklicherweise auf Werner Groß verlassen. Der erste Konrektor hat nämlich die ersten 15 Jahre der Schule detailliert in der Chronik festgehalten.

Die Geschichte der Grundschule findet ihre Anfänge 1968. Durch den tiefgreifenden bildungspolitischen Wandel in Deutschland wurden Volksschulen fortan in Grund- und Hauptschulen aufgeteilt. So entstanden die drei Grundschulbezirke Mechernich, Lückerath/Bleibuir und Weyer/Eiserfey. Insgesamt umfasste der Schulbezirk die Dörfer Breitenbenden, Harzheim, Holzheim, Lorbach, Bergheim, Roggendorf, Strempt, Vussem – und natürlich Mechernich selbst.

Erst austoben und dann Energie nachtanken. Beim Schulfest der KGS Mechernich ist sowohl für Unterhaltung, Spiel und Spaß, als auch für das leibliche Wohl gesorgt. Grafik: KGS Mechernich/pp/ProfiPress
Erst austoben und dann Energie nachtanken. Beim Schulfest der KGS Mechernich ist sowohl für Unterhaltung, Spiel und Spaß, als auch für das leibliche Wohl gesorgt. Grafik: KGS Mechernich/pp/ProfiPress

In den Orten getrennt

In Folge waren die ersten Schülerinnen und Schüler gezwungen, sich aufgrund von räumlicher Knappheit auf mehrere Standorte zu verteilen. So waren sechs von insgesamt elf Klassen in der alten Volksschule untergebracht, zwei Klassen in der Hauptschule (beide „Im Sande“ in Mechernich) und drei im Schulgebäude in Strempt unterrichtet worden.

Im darauffolgenden Jahr konnten sechs Klassen in der Behelfsunterkunft des GAT, dem Schulpavillon einziehen und hier zum Schuljahr 69/70 den Unterricht aufnehmen. Drei Klassen verblieben in Strempt und zwei Klassen wurden in Bergheim unterrichtet.

Noch im Jahr 1969 wurde dann die Genehmigung zur Errichtung einer katholischen Bekenntnisschule erteilt. Ein Segen für das damals elf-köpfige Kollegium. Im Sommer 1972 wurde der Bau des Schulgebäudes genehmigt, das zu Beginn des Schuljahres 1975/76 dann endlich bezogen werden konnte. Die Freude wurde allerdings schnell durch den Todesfall des damaligen Rektors Anton Wassong getrübt.

Hochgerechnet 5.000 Kinder lernten hier seit dem Sommer 1975 Lesen, Schreiben und Rechnen. Foto: Chronik KGS Mechernich/pp/ProfiPress
Hochgerechnet 5.000 Kinder lernten hier seit dem Sommer 1975 Lesen, Schreiben und Rechnen. Foto: Chronik KGS Mechernich/pp/ProfiPress

Endlich unter einem Dach

Das Schuljahr 1975/76 begann dann also leider ohne Schulleiter und mit brennenden pädagogischen und organisatorischen Fragen, die nach Klärung und Einordnung verlangten, heißt es in der Chronik weiter. Einfach sei da noch die Umstellung auf ein Fünf-Tage-Woche gewesen. Kein Wunder: die Trauer der Lehrer, den Samstag nun mit Freizeit verplanen zu müssen, dürfte schnell vorübergegangen sein. Und die Schülerinnen und Schüler? Die Frage kann sich wohl jeder selbst recht einfach beantworten. Eine von ihnen besucht noch heute täglich die Schule: Regina Stoffels. Die heutige Sekretärin der Grundschule meldete selbst unzählige Kinder dort an, wo auch sie ihre schulische Laufbahn begann.

Schwieriger gestaltete sich der Umgang mit der „Mengenlehre“ und in weiten Teilen der Elternschaft war Unruhe zu vernehmen: „Erst haben die Kinder wegen der Ganzheitsmethode das Lesen und Rechtschreiben nicht gelernt, und nun verlernen sie auch noch das Rechnen“, heißt es in der Schulchronik. Ein Satz der so wohl auch heute noch leicht verändert bei mancher Elternzusammenkunft zu hören ist.

Als Rektor übernahm dann im Oktober 1975 Hans Mosbach die Schulleitung und war direkt mit großen Aufgaben konfrontiert. Denn neben der Organisation des Sportunterrichtes, der aufgrund von Mangel an Sporthallen in Vussem und Roggendorf stattfand, wurde in diesem Jahre im Unterrichtsfach Mathematik die Mengenlehre eingeführt. Glücklicherweise wurde bereits im Jahr 1977 dann der Bau der Dreifach-Turnhalle in Mechernich fertiggestellt, wodurch die Fahrten nach Vussem und Roggendorf entfielen.

Zum Schuljahr 1984/ 85 wurde die Schule Weyer/Eiserfey aufgelöst und somit besuchen auch die Kinder dieser beiden Orte sowie aus Lorbach, Vollem, Urfey, Dreimühlen bis heute die KGS Mechernich.

Auf Hans Mosbach folgten in den kommenden Jahren die Rektorinnen Ulrike Reinartz-Mattern und Rita Gerdemann sowie Rektor Uli Lindner-Moog, der heute gemeinsam mit Konrektorin Iris Pollender die Schule leitet. Auf Konrektor Werner Groß folgten Josef Jost, Willy Gemünd, Ulrike Reinartz-Mattern, Leo Berg und Michael Müller.

Nach dem das ursprüngliche Dach aufgrund von Schimmel undicht wurde, erhielt die Grundschule 1997 ein neues Walmdach. Fotos: Chronik KGS Mechernich/pp/ProfiPress
Nach dem das ursprüngliche Dach aufgrund von Schimmel undicht wurde, erhielt die Grundschule 1997 ein neues Walmdach. Fotos: Chronik KGS Mechernich/pp/ProfiPress

Zeit für Veränderung

Fortan berichtet die Chronik über viele Veranstaltungen, die so oder so ähnlich auch heute noch existieren. Nach und nach entstanden jährliche Feste mit der Absicht Spenden zu sammeln, Schulpflegschaftssitzungen und Schulkonferenzen wurden abgehalten, Theaterbesuche wurden organisiert und Bundesjugendspiele im „Eifelstadion“ ausgetragen. Viele organisatorische Verbesserungsvorschläge gab es dabei immer wieder. „Ein zeitloses Kapitel“, so Lindner-Moog.

1995 war es dann Zeit für einen erneuten Meilenstein. Eine Elterninitiative zur längeren Betreuung der Kinder legte den Grundstein für die heutige OGS. Ein Konzept, dass, wie sich zeigt, Zukunft hatte. Heute besuchen mehr als 200 Kinder die Offene Ganztagsschule der KGS Mechernich. Geplant ist es, die Schule bis 2026/27 so umzubauen, dass jeder Schüler die Möglichkeit hat, bis zum Nachmittag zu bleiben.

Auch als zwei Jahre später, 1997, das Dach der Schule aufgrund von Schimmel undicht wurde, war es vor allem die Elterninitiative, die dafür sorgte, dass die Stadt schnell für einen neues Walmdach sorgte.

So sieht die Schule heutzutage von oben aus. Luftbild: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Traditionen bis Heute

Das neue Jahrtausend wurde dann geprägt von Projekten, Förderungen und Erfolgen. So wurde 2001 der Förderverein ins Leben gerufen, der dank vielfältigen Engagements, Sponsoren und Spenden die Entstehung der Schulbücherei ermöglichte. Leseprogramme wie „Antolin“ und „Leselilli“ verknüpften diese mit dem damals noch „frischen“ Medium Computer.

2008 beteiligten sich die Schüler dann aktiv an der 700-Jahrfeier der Stadt Mechernich und malten die schönen „Ecken und Winkel des Heimatortes“.  Noch im selben Jahr durfte man zudem das DFB-Fußballkleinspielfeld einweihen.

In der Zeit danach folgten noch so einige Highlights: Besuche von Zirkusartisten, DFB-Spielern und -Spielerinnen, Theatervorführungen und vieles mehr. In der Coronakrise fand beispielsweise eine Flugshow des Wildfreigeheges Hellenthal auf dem Schulgelände statt und Projekte des Kommerner Freilichtmuseums wurden kurzerhand in die Klassenräume verlegt.

Nicht zuletzt gewann die Grundschule dank ihrer Zusammenarbeit mit der Künstlerin Alex Rix in diesem Jahr den „NRW-Preis für kulturelle Bildung“ und konnte sich über 20.000 Euro freuen. Mit dem Schulfest am Samstag,14. Juni, geht die Freude weiter und mit dem 50-jährigen Jubiläum des Schulgebäudes gibt es schon wieder was zu feiern.

Jakob Seibel/pp/ProfiPress