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AllgemeinRotes Kreuz im Kreis Euskirchen

45.000 Menschen täglich

Treue Blutspender im Rotkreuz-Zentrum geehrt – Franz-Josef Hilger und Heinrich Trabert kamen über Jahrzehnte regelmäßig beim DRK zum Aderlass – Bis zu 50 Blutkonserven bei Motorradunfall für ein Menschenleben

Euskirchen – Das Euskirchener Rotkreuz kann auf treue Blutspender zählen. Franz-Josef Hilger und Heinrich Trabert wurden für sagenhafte 150 Blutspenden im Euskirchener Rotkreuz-Zentrum geehrt.

Heinrich Trabert (l.) und Franz-Josef Hilger wurden für sagenhafte 150 Blutspenden im Euskirchener Rotkreuz-Zentrum geehrt. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Warum diese Zahl tatsächliche als Mammut- und Lebensleistung zu bewerten ist, machte Angelika Gräber-Stupp, Vorsitzende des Ortsvereins mit einem Vergleich deutlich: „In einem Jahr dürfen Männer maximal sechs Mal, Frauen höchstens vier Mal Blut spenden. Wenn man zu fünf Terminen kommt, schafft man in fünf Jahren höchstens fünfundzwanzig.“

„Doc Esser“ klärt auf

Insgesamt konnten an diesem Abend 49 treue Blutspender geehrt werden. Wie wichtig der Lebenssaft ist, und wie vielfältig die Einsatzgebiete für die Blutbestandteile sind, zeigte Daniel Pöthmann, DRK-Gemeinschaftsleiter, mit einem kurzweiligen Film auf. Die Hauptrolle spielt darin „Doc Esser“, der Oberarzt aus dem Sana-Klinikum Remscheid, bekannt aus Funk und Fernsehen.

„Manche Patienten müssen oft intensiv-medizinisch betreut werden, da brauchen wir Eure Hilfe und zwar Euer Blut“, klärte er auf. 3.000 Blutkonserven jährlich benötige allein das Sana-Klinikum. 15.000 seien es in Deutschland – allerdings täglich!

Im Rotkreuzzentrum wurden 49 treue Blutspender für ihr selbstloses Engagement geehrt. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

„Damit können 45.000 Patienten jeden Tag behandelt oder sogar Menschenleben gerettet werden“, so Doc Esser weiter, der jahrelang selbst auch als Notarzt zu Einsätzen gefahren ist. Das aus dem Spenderblut gewonnene Blutplasma sei theoretisch zwar zwei Jahre haltbar, die roten Blutplättchen müssen jedoch innerhalb von vier Tagen verwertet werden. Deshalb sei man permanent auch auf frisches Spenderblut angewiesen.

Der „Klassiker“ sei der Motorradunfall. „Da braucht man bis zu 50 Blutkonserven, um ein Menschenleben zu retten.“ Dringend benötigt werden sie aber in großer Anzahl auch bei orthopädischen Eingriffen, zum Beispiel wenn künstliche Gelenke eingesetzt werden, bei herz-chirurgische Operationen oder bei Geburten.

Großer Teil für Krebspatienten

Doch das meiste Spenderblut fließe in die Behandlung von Krebspatienten, so der Doc: „Bis zu 25 Prozent aller Blutskonserven werden hier gebraucht.“ Denn durch die Bestrahlung oder Chemotherapie werde das blutbildende Knochenmark oft geschädigt. Und bis zu 100 Blutkonserven braucht manch Chronisch-Kranker in einer Krankheitsphase. Blutspender retten also Leben.

Die Geehrten freuten sich über die Auszeichnung und nahmen sie gerne aus den Händen von Angelika Gräber-Stupp (r.) und Edeltraud Engelen vom Ortsverband Euskirchen entgegen. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

Allerortens sei die Zahl der Blutspender allerdings rückläufig. Die Entwicklung beobachtet Gräber-Stupp mit Sorge. Deshalb habe man es sich zur Aufgabe gemacht, verstärkt für die Blutspendertage zu werben.

Bei der Ehrung im Rotkreuz-Zentrum konnten 49 Lebensretter geehrt werden. Davon die Hälfte wurde für 25 Blutspenden ausgezeichnet, acht für 50. Noch häufiger spendeten: Georg Bonnet, Thomas Golücke, Klaus Schmitz, Christian Scholtysik (alle 75 Mal). Hans Roman Adenau, Gertrud Fleischhauer, Rita Hilscher, Peter Hübner, Helmut Nöthen, Johann Schmatz, Albert Sonntag (alle 100 Mal). Karl Breuer, Doris Carls, Günter Kramp, Franz Josef Leisten (alle 125 Mal). 

pp/Agentur ProfiPress