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Zehn Brunnen in zehn Jahren

Städtische Mitarbeiterin organisiert Direkthilfe für Bheemili/Indien
Silvia Jambor (39), “Teamleiterin Organisation, Personal, EDV” bei der Stadt Mechernich, ist Vorsitzende des gemeinnützigen Vereins “Bheemili Child Care e.V.”, der 2006 gegründet wurde und 130 Kinder in der Küstenstadt Bheemunipatnam unterstützt – Silvia Jambor: “Konkrete Hilfe für konkrete Menschen” – Verein stellt sich unter anderem beim Zülpicher Straßenmarkt am 7. und 8. Juni sowie am Sonntag, 15. Juni, beim Kinderfest “von Tor zu Tor” in Bad Münstereifel vor
Mechernich/Bheemunipatnam – Von Mechernicher und Zülpicher Boden aus wird konkrete Hilfe für 130 Kinder im indischen Bheemunipatnam organisiert. In Sinzenich hoben sieben Gründungsmitglieder aus Familie und Freunden zusammen mit den Eheleuten Silvia und Guido Jambor 2006 den eingetragenen gemeinnützigen Verein “Bheemili Child Care e.V.” aus der Taufe. Silvia Jambor (39), die Vorsitzende, stammt aus Mechernich-Bergbuir und arbeitet hauptberuflich als “Teamleiterin Organisation, Personal, EDV” bei der Stadtverwaltung Mechernich.
Ihr Verein hat in Indien wiederum eine Familie als Gewährsleute vor Ort, damit alles bei den Kindern und ihrer christlichen Abendschule ankommt. Wie das geht und funktioniert, stellt der Verein beim nächsten Zülpicher Straßenmarkt am Samstag, 7. Juni, und Sonntag, 8. Juni, an einem gemeinsamen Stand mit “Fair Zülpich e.V.” und der Tafel Zülpich der Öffentlichkeit vor. Ebenfalls mit von der Partie ist Silvia Jambors “Bheemili Child Care e.V.” am Sonntag, 15. Juni, beim Kinderfest “von Tor zu Tor”, das der Kinderschutzbund alljährlich in Bad Münstereifel veranstaltet. Dort werden indische Kinderspiele mit rheinischen “Pänz” eingeübt und gespielt.
“Wir helfen mit unseren Mitteln ganz konkreten Menschen im armen Fischerviertel von Bheemunipatnam am Golf von Bengalen, und zwar den Kindern, indem wir ihnen eine ordentliche Schulausbildung ermöglichen und ihnen, wo es nötig ist, Nahrung, Kleidung und Obdach gewähren”, sagt die Mechernicher Stadtverwaltungsmitarbeiterin Silvia Jambor in ihrer Eigenschaft als Vorsitzende einer Direkthilfeorganisation für arme Kinder in Indien.
Das vom Zülpicher Verein “Bheemili Child Care e.V.” unterstützte Projekt trägt in Indien den englischen Namen “Immanuel Charitable Society (ICS)” und ist eine kleine, durch ihren Gründer George Puvvada regional organisierte Wohltätigkeitsorganisation. Es existieren genaue Verträge zwischen Indien und Deutschland, die unter anderem regeln, dass jeder Cent, der hierzulande gespendet wird, auch den Kindern und ihrem Projekt zufließt. George Puvvada ist jahrelanger Brieffreund des Sinzenichers Guido Jambor (43) – daher die Verbindung vom Golf von Bengalen in die Zülpicher Börde.
Pate für sieben Euro monatlich
Über 40 Mitmenschen hierzulande haben für sieben Euro im Monat bereits Patenschaften über einzelne Kinder in Bheemili, so der Kurzname der Stadt Bheemunipatnam, oder eine Mitgliedschaft übernommen, andere unterstützen die Vorhaben als Sponsoren. Darunter der Verein “Fair Zülpich e.V.”, die gerade erst einige Tausend Euro für eine Photovoltaikanlage gestiftet hat, die die ICS-Abendschule während der landesüblichen Stromausfälle mit elektrischer Energie versorgen soll.
Von Mechernich und Zülpich aus wurden auch bereits die Dachsanierung der Abendschule finanziert, die Küche renoviert und Toiletten gebaut. Silvia Jambor: “Bis auf Schönheitsoperationen wie Putz oder Anstrich draußen ist jetzt drinnen alles auf Vordermann gebracht worden.”
Die Familie des engagierten Baptisten George Puvvada hat das Projekt aus christlicher Motivation heraus gegründet. Die Lehrerfamilie Puvvada vermittelt die Kinder in ganz normale staatliche und private Schulen und sorgt dafür, dass sie motiviert sind und auch tatsächlich hingehen. Was dort keine Selbstverständlichkeit ist, wie Silvia Jambor berichtet: “Viele Kinder aus armen Familien in Indien sind sich selbst überlassen, werden nach ein, zwei Jahren Schule bereits in Arbeit geschickt oder lungern einfach den ganzen Tag rum.”
Im von Zülpich aus unterstützten ICS-Projekt kommen die Schüler gegen 16 Uhr von den “normalen” Schulen, um im Projekt weiter bis etwa 20 Uhr in der Abendschule betreut zu werden. Dort erhalten sie eine qualifizierte Hausaufgabenhilfe, zusätzlichen begleitenden Unterricht, Essen und Obdach in dem Umfang, wie sie bedürfen. Zur Betreuung der Kinder gehört auch die Gesundheitsversorgung und Erziehung zur Hygiene.
Familien werden gestärkt
Silvia Jambor: “Das Kinderhilfsprojekt ist eben kein klassisches Waisenhaus, sondern, ganz im Gegenteil: Es unterstützt und stärkt die Familien, indem es sich ihrer Kinder annimmt, wenn die Eltern krank sind, sich als Tagelöhner irgendwo im Land verdingen und nicht zu Hause sind oder wenn sie – der klassische Fall im Golf von Bengalen – ihren Lebensunterhalt als Fischer verdienen müssen. Ein hartes und wenig einträgliches Geschäft, bei dem die Fischer den Tag nicht bei ihren Familien, sondern auf dem Meer verbringen.”
Bheemunipatnam im Bundesstaat Andhra Pradesch war zur englischen Kolonialzeit ein bedeutender Hafen und Handelsplatz an der Ostküste Indiens. Nach der indischen Unabhängigkeit (1947) verlor es diese Bedeutung an den Seehafen in Visakhapatnam. Bheemili wurde wieder zu einem vom Wohlstand vergessenen Fischerdorf. Die Siedlung der Fischer am Strand von Bheemili besteht heute aus 300 Häusern, die meisten von ihnen mit getrockneten Palmenblättern gedeckte Hütten. Dort leben Familien, die sprichwörtlich von der Hand in den Mund leben.
Silvia Jambor: “Normalerweise müssen nur eine Handvoll Kinder im Projekt ganztags betreut werden, also auch wohnen. Aber manchmal, nach einem heftigen Monsun, wenn wieder viele Hütten einfach davon geschwommen sind, dann können es auch über 50 Kinder sein!”
pp/Agentur ProfiPress
Wer helfen will: Man kann schon für sieben Euro im Monat die Patenschaft für ein Kind im ICS-Projekt übernehmen. Damit werden Schulgeld, Schuluniform, Schulmaterialien und Bücher und medizinische Grundversorgung bezahlt. Die Mitgliedschaft bei “Bheemili Child Care e.V.” kostet drei Euro im Monat. Spendenkonto: Volksbank Euskirchen, BLZ 382 600 82, Kt.-Nr. 122 575 012. Kontakt: Silvia Jambor, Merzenicher Straße 8a, 53 909 Zülpich-Sinzenich, Tel. (0 22 52) 74 44, Mobil (0 177) 801 94 37. Mail:
silvia@silviajambor.de

www.bheemilichildcare.de

Manfred Lang

01.06.2008