Vom Rasenmäher bis zum Mähdrescher
Das Bleibuirer Unternehmen Oppenberg Landtechnik verfügt über ein großes Ersatzteillager und eine versierte Werkstatt – Drei Generationen beschäftigt – Lob für die Eifel, die aber auch ihre Tücken hat
Mechernich-Bleibuir – Wenn irgendwo in Brandenburg ein alter Mähdrescher kaputt geht, dann kann es gut sein, dass wenige Stunden später in Bleibuir die Anfrage nach einem passenden Ersatzteil eingeht. Denn dort hat seit mehr als 50 Jahren die Firma Oppenberg Landtechnik ihren Sitz. Sie ist bei Händlern deutschlandweit für ihr großes Ersatzteillager für Landmaschinen bekannt.
Von dem namhaften Unternehmen „Deutz-Fahr“ erhielt das Bleibuirer Unternehmen sogar den „TradeStar“ für den besten Ersatzteil-Service. Barbara Langen, Geschäftsführerin der Firma, die vor einem Jahr ihr 50-jährige Bestehen feiern konnte: „Tatsächlich verfügen wir über ein großes Ersatzteillager, das neben Neu- auch Alt- und Gebrauchtteile vorrätig hat“. Zudem besitze man noch zahlreiche Ersatzteillisten und Mikrofilme für ältere Landmaschinen, denn schließlich hätten nicht alle Landwirte die neuesten Traktoren am Start.
Neben dem Verkauf von neuen Landmaschinen und dem großen Ersatzteillager ist das Unternehmen, in dem drei Generationen tätig sind, vor allem durch seine Werkstatt bekannt. „Wir arbeiten dort mit den modernsten Diagnosegeräten, allerdings können die Jungs auch noch richtig anpacken“, weist Jochen Langen, Ehemann der Geschäftsführerin, auf den anspruchsvollen Beruf des Landmaschinenschlossers hin, der nicht nur mit dem Hammer, sondern auch mit komplizierter Computersoftware in den heutigen Traktoren zurechtkommen muss. Ein weiteres Standbein ist die Ausdehnung des Unternehmens auf Gartentechnik.
Service wird bei Oppenberg ganz groß geschrieben. Gerade in der Erntezeit sei es selbstverständlich, auch am Wochenende immer erreichbar zu sein. „Wenn dem Landwirt auf dem Feld was kaputt geht, sind wir schnell da und helfen“, so Jochen Langen. Der Dank der Eifeler Landwirte ist dem Unternehmen gewiss. „Den erhält man schon“, so Langen. Die Stammkundschaft stammt aus der Region, das Einzugsgebiet hat einen Radius von bis zu 50 Kilometern.
„Wir bilden viel und gerne aus“, sagt Barbara Langen. Letztlich stelle man nur so sicher, über qualifiziertes Personal zu verfügen. Tatsächlich befinden sich unter den derzeitig 15 Beschäftigten nicht weniger als vier Auszubildende. Und die haben es nicht immer einfach, denn der Weg in die Berufsschule nach Jülich ist lang und mit öffentlichen Verkehrsmitteln nur schwer zu meistern. „Wer jünger als 18 Jahre ist, hat ein Problem“, sagt Jochen Langen, ergänzt aber: „Wer dieses Handwerk lernt, der will das auch.“ Und es gibt genug junge Menschen, die sich darauf einlassen, darunter auch Söhne der Bauern, deren Maschinen man repariert. „Wir hatten noch nie ein Problem, Auszubildende zu bekommen.“
Der gebürtige Niederrheiner Josef Oppenberg war als Außendienstmitarbeiter für John Deere und Lanz bei der Firma Strotkötter in Mechernich gelandet. 1965 gründete er seine eigene Firma in Bleibuir. Als Standort diente damals eine kleine Werkstatt, die zu einer ebenso kleinen Tankstelle gehörte. „Leider gibt es davon kein Bild mehr“, bedauert Jochen Langen, „falls dennoch jemand über ein Foto aus den Anfangsjahren verfügen sollte, wäre es toll, wenn er sich bei uns melden würde.“
Bereits 1970 entstand 200 Meter vom alten Standort entfernt der jetzige Betrieb, der in Eigenleistung vor Arbeitsbeginn und nach Feierabend errichtet wurde. „Den Standort hatten wir uns bewusst ausgesucht“, berichtet Oppenberg. Bereut hat er es nie, in der Eifel den Betrieb eröffnet zu haben. „Ansonsten wäre ich weggezogen“, sagt der heute 84-jährige Firmengründer. Aber der Niederrheiner hat die Eigenheiten der Eifeler zu schätzen gelernt: „Die Mentalität der Leute hier ist eine ganze Besondere.“
Sein Schwiegersohn weiß, dass man eine gewisse Bodenständigkeit mitbringen muss, um von den Eifelern akzeptiert zu werden. Das hat auch die heutige Geschäftsführerin gemerkt, als sie vor rund 30 Jahren in den Betrieb ihres Vaters eingestiegen und damit in eine echte Männerdomäne – sowohl bei den Kunden als auch bei der Belegschaft – eingedrungen war. Heute hat sich das Bild geändert, im Betrieb ist sogar eine Auszubildende beschäftigt. Nicht nur bei der Führungsriege setzt das Unternehmen Oppenberg Landtechnik auf Tradition. Auch bei den Mitarbeitern geht die Beschäftigung über mehrere Familiengenerationen hinweg. So war bereits der Opa eines Gesellen bei Oppenberg beschäftigt
Für Jochen Langen bedeutet die Eifel ein Stück Lebensgefühl: „Wir sind glücklich in der Eifel mit ihrer intakten Natur.“ Er kann sich nicht vorstellen, in einer Großstadt zu leben. „40 Leute gehen an einer Ampel gleichzeitig los – das ist doch furchtbar! Da geht jede Individualität verloren.“
Mehr über das Traditionsunternehmen erfährt man auf der Internetseite www.oppenberg-landtechnik.de
pp/Agentur ProfiPress