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Sonnenenergie direkt vom Bauhof

Sonnenenergie direkt vom Bauhof
Die Stadt Mechernich hat ihre drei Hallendächer des Baubetriebshofs an die Nettersheimer Firma Nordeifel Solar verpachtet. Insgesamt wurden 1733 Fotovoltaikmodule installiert
Mechernich – Von außen betrachtet sieht der Bauhof der Stadt Mechernich aus wie immer. Wenn man sich aber mit einem Kran in luftige Höhen begibt, dann erkennt man, dass die Dächer der drei großen Hallen aus lauter Sonnenkollektoren bestehen. Es handelt sich dabei mit 1733 Modulen und insgesamt 2600 Quadratmetern Kollektorfläche um die größte Solarstromanlage auf einem städtischen Dach in der Eifel. Installiert wurde die Anlage von der Firma Nordeifel Solar PV aus Nettersheim.
Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick spricht von einer typischen “Win-Win”-Situation für beide Parteien. Die Stadt Mechernich hatte nämlich zunächst ein Problem. Die Dächer der drei Hallen hätten in den nächsten Jahren dringend saniert werden müssen. Was nicht ganz billig geworden wäre, da es sich um alte Eternitdächer handelt. Doch die Nettersheimer Solartechnikfirma sprang ein. “Wir boten an, die Dächer mit teilweise wärmegedämmten Alu-Trapezblechen zu sanieren, bevor wir unsere Solaranlage dort installieren wollten”, berichtet der Inhaber von Nordeifel Solar, Jens Labitzke, am Montagmorgen auf dem Bauhof. Labitzke betreibt die Fotovoltaikanlage gemeinsam mit dem Mechernicher HNO-Arzt Dr. Johannes Langhammer.
Die Stadt Mechernich hat somit nicht nur drei neue Dächer erhalten, sie bekommt auch noch eine Pacht dafür. Der Vertrag läuft über 20 Jahre plus Verlängerungsoption. “So kommen wir an neue Dächer, die uns finanziell nicht belasten”, freute sich der Bürgermeister und ließ durchblicken, dass man noch das ein oder andere weitere Objekt in der Hinterhand habe.
“Sechs Mitarbeiter haben hier fünf Wochen lang geschraubt und zehn Kilometer Kabel verlegt”, berichtete Labitzke, dessen Firma seit 1994 bereits 450 Fotovoltaikanlagen realisiert hat. Die Anlage auf dem Mechernicher Bauhof wird jährlich gut 300 000 Kilowattstunden produzieren. Insgesamt wurden 33 Wechselrichter eingebaut, die den erzeugten Gleichstrom in Wechselstrom verwandeln. Das entspricht dem Energieverbrauch von etwa 100 Haushalten. An Kohlendioxid werden somit gut 200 Tonnen eingespart.
Mitbetreiber Dr. Johannes Langhammer bedankte sich am Montagmorgen für die gute Zusammenarbeit mit der Stadt. “Von der Planungsphase bis zur Realisierung sind keine vier Monate vergangen. Das ist rekordverdächtig und zeigt, dass die Stadt Mechernich ihre Bürokratie in der Tat verschlankt hat.” Manche Probleme seien mit Gebäudemanager Thomas Hambach einfach per Telefon zu lösen gewesen und alles sei “superschnell” gegangen.
Bürgermeister Schick erklärte, dass man dabei sei, die Verwaltung immer mehr nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten auszurichten. Selbstverständlich könne die Stadt solche Fotovoltaikanlagen auch in Eigenregie realisieren. Dies sei auch schon öfter wie bei der Realschule, dem Rathaus und der Dreifachturnhalle geschehen. “Aber solche Investitionen belasten natürlich aufgrund einer notwendigen Kreditaufnahme die Liquidität”, sagte er.
In der Grundschule Satzvey habe man darüber hinaus Dächer an die Solarfirma F+S Solar Concept verpachtet und das Thema Solartechnik gleich mit in den Schulalltag integriert. Denn es gehe auch darum, die Bedeutung regenerativer Energien der nachfolgenden Generation zu vermitteln.
Betreiber Labitzke meinte abschließend, dass die neue Solaranlage bereits in der nächsten Woche ans Netz gehen werde.

pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

24.11.2009