Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

GdG St. Barbara MechernichStadt Mechernich

Segen für die Heilkräuter

Freilichtmuseum lädt zu Freiluftgottesdienst und Kräuterweihe an „Mariä Himmelfahrt“, Dienstag, 15. August

Mechernich-Kommern – Morgen, Dienstag, 15. August, werden um 11 Uhr im Rheinischen Freilichtmuseum Kommern traditionsgemäß Kräuterbündel am Fest „Mariä Himmelfahrt“ gesegnet und an Gläubige und Interessierte verteilt. Wie Daniel Manner, der Öffentlichkeitsarbeiter des Museums schreibt, war dies früher einmal eines der höchsten katholischen Feste.

Auch für morgen, Dienstag, 15. August, das Fest „Mariä Himmelfahrt“, haben die Hauswirtschafterinnen des Freilichtmuseums Kommern wieder Kräutersträuße vorbereitet, die sie an Gläubige und Interessenten verteilen. Archivfoto: Heinz-Theo Gerhards/LVR/pp/Agentur ProfiPress

Manner: „Die Museums-Hauswirtschafterinnen im Freilichtmuseum Kommern binden an diesem Tag nach altem Brauch »Krautwische«, auf Platt »Krockwösch« genannt.“ Bei einem kleinen Freiluft-Gottesdienst vor der Kapelle aus Schützendorf in der Baugruppe Eifel will auch in diesem Jahr der Mechernicher Diakon Manfred Lang den Kräutern Gottes Segen spenden.

Der „Krautwisch“ wird aus verschiedenen Heilkräutern und Nutzpflanzen gebunden. Je nach Region enthalten die Sträuße sieben bis 99 verschiedene Kräuter. Neben Rainfarn, wildem Oregano, Johanneskraut, Weidenröschen und Großem Wiesenkopf gehören in Kommern auch die vier Haupt-Getreidearten Roggen, Gerste, Weizen und Hafer dazu.

Schutz für Hof, Mensch und Vieh

Früher fehlte der Krautwisch in keinem Haushalt. Er sollte Menschen und Vieh vor Krankheit, Feuer und sonstigem Unglück schützen. Bei Krankheit von Mensch oder Tier wurden Teile als Tee oder Aufguss verwendet. Im Frühjahr räucherte man Wohnhaus und Ställe mit dem Krautwisch aus. Der Krautwisch war nicht nur Haussegen, sondern auch ein langlebiger Hausschmuck.

Bei einem kleinen Freiluft-Gottesdienst vor der Kapelle aus Schützendorf in der Baugruppe Eifel will auch in diesem Jahr der Mechernicher Diakon Manfred Lang den Kräutern Gottes Segen spenden. Archivfoto: Sabine Roggendorf/pp/Agentur ProfiPress

Er galt auch als Schutz gegen Unwetter. So verbrannte man bei Gewittern einige Zweige im Herdfeuer. Auch der „Krockwösch“ des Vorjahres wurde nicht einfach weggeworfen, sondern dem Feuer überantwortet. Beim Neubau eines Hauses legte man geweihte Kräuter unter die Türschwelle. Dies sollte Unglück vom Haus und seinen Bewohnern fernhalten.

Die Hauswirtschafterinnen des Museums sammeln die verfügbaren Kräuter und binden auch für die Besucherinnen und Besucher kleine Krautwisch-Sträuße. Gerne geben sie Auskunft über die Zusammensetzung der Sträuße und über die Bedeutung des Krautwischbrauchs in der Region. Manner: „Am 15. August können Sie zwischen 11 und 17 Uhr in der Baugruppe Eifel zuschauen und mehr über diesen Brauch erfahren.“

pp/Agentur ProfiPress