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“Schwimmunterricht” für Schwimmlehrer

“Schwimmunterricht” für Schwimmlehrer
Seminar für “Rettungsfähigkeit” in der Eifel-Therme – Mechernicher DLRG-Rettungsschwimmer bieten erstmals Seminar in Theorie und Praxis speziell für Pädagogen
Mechernich – “Ich gebe seit vielen Jahren Schwimmunterricht – jetzt weiß ich erst, auf was ich alles hätte achten müssen!” Solche und ähnliche Sätze hörten die Rettungsschwimmer von der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) am Sonntagmorgen öfter in der Eifel-Therme Zikkurat. 29 Lehrer von Mechernicher Schulen nahmen an dem ersten Kursus der Mechernicher DLRG-Ortsgruppe teil, in dem die Lehrer ihre Kenntnisse auffrischten und ihre Prüfung in “Rettungsfähigkeit” ablegten.
DLRG Rettungsschwimmer Peter Jansen: “13 Lehrer wollten den kleinen Rettungsschein machen, hätten dann aber nur im 1,35 Meter tiefen Wasser Schwimmunterricht geben dürfen.” Während des Seminars haben sich die Pädagogen aber gegenseitig so gut motiviert, dass alle die “große Rettungsfähigkeit” erlangten und somit fortan auch im tiefen Wasser unterrichten dürfen.
“Die Lehrer haben bei den praktischen Übungen aber auch gesehen, wo sie stehen. Der ein oder andere ist dabei auch an seine Grenzen gelangt”, so Peter Jansen. Einen Partner durchs Schwimmbecken schleppen, Zeitschwimmen, Tief- und Streckentauchen standen im “nassen” Teil der Fortbildung auf dem Programm. Dabei gaben die Ehrenamtler vom DLRG viele wichtige Tipps. Der stellvertretende Ausbildungsleiter Christian Mund wies zum Beispiel auf den nötigen Druckausgleich beim Tauchen hin, auch wenn es nur in drei Meter Tiefe geht: “Ohne Druckausgleich kann es bereits zu Schädigungen des Trommelfells kommen.”
Auch Befreiungsgriffe brachten die Rettungsschwimmer den Lehrern bei, falls ein zu rettendes Opfer “allzu anhänglich” werden sollte. Mit wenigen einfachen Bewegungen drehten die Pädagogen dann in Partnerübungen das klammernde “Opfer” so von sich weg, dass die Gefahr für die eigene Sicherheit gebannt war und der zu Rettende gleichzeitig in den Schleppgriff genommen werden konnte.
Nach dem Schwimmbadtraining ging es hinüber in den neuen Seminarraum der Zikkurat für den theoretischen Teil. Jansen: “Dabei ging es um Themen wie die Aufsichtspflicht und die Sicherheit im Bad.” So soll der Lehrer die Kinder immer als Gruppe an der Schwimmbadtür abholen. Aber auch Hinweise zum “Schwimmbadblackout” gaben die Rettungsschwimmer: “Vor dem Tauchen sollte man nie hyperventilieren, weil dann der Atemreiz teilweise erst einsetzt, wenn der Sauerstoffspiegel schon zu weit gesunken ist”, erklärte Jansen – die Folge ist dann eine Bewusstlosigkeit, die im Wasser schnell zum Ertrinken führt.
Jansen: “Wir haben von den Lehrern viel positive Resonanz bekommen.” Viele fragten nach dem “Deutschen Rettungsschwimmabzeichen Silber”, welches die Lehrer für erweiterte Situationen etwa auf Klassenfahrten am Meer brauchen. Dafür will das Ausbildungsteam der DLRG-Ortsgruppe Mechernich demnächst einen Kursus speziell für die Pädagogen anbieten.
Zum guten Gelingen habe neben der hohen Motivation der Lehrer vor allem die gute Zusammenarbeit zwischen DLRG, Eifel-Therme und Zikkurat beigetragen. Jansen: “Wir haben Schwimmbadzeiten vor dem öffentlichen Betrieb bekommen, wodurch wir in Ruhe üben konnten. Und der Seminarraum in der Zikkurat ist komplett ausgestattet, mit dem Beamer konnten wir unsere Folie an die Wand werfen und so auch den Theorieteil lebendig gestalten.” Auch die DLRG-Kollegen aus Bad Münstereifel und Königswinter, die bei dem Seminar hospitierten, waren beeindruckt von dem reibungslosen Ablauf. Weitere Seminare für Lehrer sind geplant, Informationen erhält man bei den Rettungsschwimmern in der Eifel-Therme oder im Internet unter
www.mechernich.dlrg.de

Manfred Lang

16.02.2009