„Kerk & Baend“ glänzten im Saal Gier
Blick in die Nachbarschaft: „Kölsch-Rock“ und Balladen – Nachdenkliche Lieder von Geld, Gier und von Geld, das man nicht essen kann – „Zohuss ist kein Ort, Zohuss sind die Leute“ – Erinnerungen an Kindheit – „Wir kommen wieder“
Kall/Mechernich – „Kölsch-Rock vom Feinsten“ hatte die Band „Kerk & Baend“ dem Publikum im Vorfeld des Konzertes im historischen „Saal Gier“ in der Mechernicher Nachbargemeinde Kall versprochen. Und die Musiker um „Baend“-Chef Oliver Kerk ließen nie einen Zweifel daran aufkommen, dass sie dieses Versprechen nicht einhalten könnten. Drei Stunden vergingen wie im Fluge, und am Ende ließen Oliver Kerk, Claus Connot, Hermann Heuser, Lutz Meißner und Robin Dick ein dankbares und begeistertes Publikum zurück. Doch die Band verließ den Saal nicht ohne das Versprechen: „Wir kommen wieder“.
„Ausnahmslos eigene Stücke“
Mit der Verpflichtung der Kerk-Formation hatte der „Verein zur Erhaltung der Gaststätte Gier“ eine Band verpflichtet, die im Kölner und Eifeler Raum ebenso bekannt wie beliebt ist. Oliver Kerk hat mit seinen Kölsch-Rockern bereits einmal den „Kölsche-Musik-Bänd-Kontest“ gewonnen. Inzwischen lebt Bandchef Kerk mit seiner Familie im Hellenthaler Höhengebiet, mit seinem Keyboarder Lutz Meißner aus Lückerath leistet ein weiterer Eifeler professionelle Tastenarbeit.
„Wir spielen ausnahmslos eigene Stücke“, berichtete Musiker, Texter und Komponist Oliver Kerk, der nach Blockföten-Unterricht in der Grundschule und folgendem Unterricht an der Bratsche im Alter von 13 Jahren zur Gitarre fand. Erste musikalische Gehversuche fanden als Coverband in den neunziger Jahren statt. Kerk: „Gespielt wurde alles Mögliche, mit viel Herzblut und vor allem laut“.
Kerk und Baend haben sich nach ihrer Gründung der Kölner Mundart verschrieben, und Bandleader Oliver Kerk hat ein umfangreiches Repertoire – von rockigen Titeln, bis zu berührenden Balladen – in der geliebten „kölschen Sprooch“ geschaffen. In den Texten wird Freundschaft, Liebe und Vergänglichkeit besungen, auch manch kleine Geschichte mit einem Augenzwinkern ist dabei. Kerk: „Von laut bis ganz leise, so wie das Leben selbst“. Im „Saal Gier“ zeichnete sich der 54-jährige Sänger auch versierter Moderator aus.
Mit vielen Liedern begeistert
In den Titeln „Op die Johre“, „Danz Mädche“, „Besje Zick“ oder „Zohuss“ (Zuhause) ging es um Kindheit und Erinnerungen, und, wie in vielen anderen Titeln um „Heimat“. „Zohuss ist kein Ort, Zohuss sind die Leute“, klärte Kerk sein Publikum auf.
Den Titel „Daach für Daach“ habe er all denen gewidmet, „die uns vorangegangen sind, unseren Familien, Freunden und Ahnen, sowie all denen, die unser Leben lebenswert machen“. Ein kölsches Kompliment sei der Titel „Ich könnt dat nit“.
Schlagzeuger Robin Dick legte schließlich ein Rock’n’Roll-Solo ein, das vom stürmischen Applaus des Publikums begleitet wurde. Und dann ließ die Bänd auch noch ihren befreundeten Musiker Jochen Fink ans Schlagzeug. Fink ist Pädagoge an der Kaller „St. Nikolaus-Förderschule“. Er hatte beim Konzert im „Saal Gier“ das Mischpult bedient.
Die Band spielte auch erstere Stücke wie das Lied „Naachjedanke“ (Nachtgedanken), das von Geld und Gier, Fluch und Segen sowie vom „Geld, das man nicht essen kann“ handelte.
Was wäre kölsche Mundart, wenn nicht die Kneipenkultur zu Gehör gebracht würde. Das besangen „Kerk & Baend“ mit dem Titel „Ahn dr Thek“, wo „dat Hätz der Welt schläät“, wo über Politik diskutiert werde, und wo die schönsten Schnaps-Ideen entstehen.
Mit dem Song „Joode Naach“, der in einer sternenklaren Nacht in seinem Garten im Hellentahler Höhengebiet entstanden sei, und dem Lied „Kutt joot noh Huss“, verabschiedeten sich Oliver Kerk und seine Musiker von einem dankbaren und Beifall-freudigen Publikum.
pp/Agentur ProfiPress