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Mehr Schutz, neue Straßen

Damit bei Starkregen das Wasser besser abfließt, sollen in der Koloniestraße und in der Graf-Schall-Straße in Antweiler die Bagger anrollen – Keine Kosten für die Anlieger, weil Land die KAG-Beiträge abgeschafft hat 

Mechernich-Antweiler – Mitten in Antweiler steht das Kriegerdenkmal. Es erinnert nicht nur an zwei Tiefpunkte in der deutschen Geschichte, sondern stellt auch topografisch einen Tiefpunkt dar. „Wenn es zu Starkregen kommt, sammelt sich hier das Wasser und steigt wie in einer Wanne immer weiter an“, beschreibt Werner Regh ein gravierendes Problem für den Ort. Daher  möchte er dieser Wanne nun gemeinsam mit der Stadt Mechernich den Stöpsel ziehen ­– bildlich gesprochen, versteht sich.

Größere Kanäle in der Graf-Schall-Straße und in der Koloniestraße 
sollen für besseren Starkregenschutz in Antweiler sorgen. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur Profipress
Größere Kanäle in der Graf-Schall-Straße und in der Koloniestraße
sollen für besseren Starkregenschutz in Antweiler sorgen. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur Profipress

Denn der Chef der Mechernicher MR Ingenieurgesellschaft stellte jüngst im Ausschuss für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz die Vorhaben vor, mit denen das Wasser in der Koloniestraße und in der Graf-Schall-Straße besser abfließen soll, um künftige Überflutungen so gut es eben geht zu vermeiden.

Bei den Ausführungen von Werner Regh wird schnell deutlich, dass die Maßnahme vor allem die Leistungsfähigkeit der Entwässerung in den Blick nimmt. Üblicherweise werden solche Maßnahmen auf dreijährige Regenereignisse gerechnet. „Das bedeutet, dass alle drei Jahre in der Theorie das Wasser aus den Gullydeckeln treten darf, weil es der Kanal nicht mehr schafft“, erläuterte der Ingenieur.

Der Mechernicher Ingenieur Werner Regh stellte die Pläne im Ausschuss für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz vor. Sie wurden von der Politik für gut befunden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur Profipress
Der Mechernicher Ingenieur Werner Regh stellte die Pläne im Ausschuss für Planung, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz vor. Sie wurden von der Politik für gut befunden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur Profipress

In Antweiler werde allerdings ein 20-jähriges Regenereignis zugrunde gelegt. Die Kanäle werden also deutlich leistungsfähiger sein, als zurzeit. Werner Regh hatte beeindruckende Zahlen im Gepäck. Während der Kanal in der Graf-Schall-Straße aktuell 200 Liter und der in der Koloniestraße derzeit 650 Liter pro Sekunde schafft, werden es künftig ganze 1800 Liter pro Sekunde sein.

Weiter auf der Straße parken

Zudem wird auch die Oberflächenentwässerung deutlich verbessert. Über ein Rechteckprofil in den Maßen zwei Mal ein Meter sollen so weitere 2000 bis 3000 Liter Wasser pro Sekunde aus der Wanne abfließen können. „Nach Regenrückhaltebecken und weiteren Hochwasserschutzmaßnahmen in bisherigen drei Ausbaustufen verfolgen wir mit diesen Vorhaben nun das Ziel, den größtmöglichen Starkregenschutz für den Ort Antweiler zu realisieren“, sagte Thomas Hambach, der Erste Beigeordnete der Stadt Mechernich.

Am Kriegerdenkmal liegt ein topografischer Tiefpunkt, so dass sich das Wasser hier sammeln kann. Mit einer besseren Oberflächenentwässerung soll dieses Problem behoben werden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur Profipress
Am Kriegerdenkmal liegt ein topografischer Tiefpunkt, so dass sich das Wasser hier sammeln kann. Mit einer besseren Oberflächenentwässerung soll dieses Problem behoben werden. Foto: Ronald Larmann/pp/Agentur Profipress

Im Ausschuss gab es bereits eine Erläuterung zum späteren Straßenausbau. So soll die Graf-Schall-Straße über eine Breite von 5,05 Meter verfügen. „Dieser Wert ist wichtig, damit auf der Straße weiterhin geparkt werden kann“, führte Werner Regh aus. Das soll wie bisher zu einer „natürlichen“ Verkehrsberuhigung der Straße führen. Auch die Nebenanlagen wie Gehwege sollen wieder ordentlich ausgebaut werden.

Ein endgültiger Beschluss zur Umsetzung des Vorhabens ist für die Ratssitzung im Juni vorgesehen. Der gilt als wahrscheinlich, weil bereits im Ausschuss alle Politiker einstimmig für die Planungen votierten. Das mag zu einem gewissen Teil auch daran gelegen haben, dass auf die Anwohner keine Kosten zukommen sollen. Schließlich hat das Land die KAG-Beiträge abgeschafft und die Menschen in Antweiler kriegen so neue Straßen und einen besseren Starkregenschutz zum Nulltarif.

pp/Agentur Profipress