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Schüler bringen Leben und Freude in die Mechernicher Wohnheime

Schüler bringen Leben und Freude in die Mechernicher Wohnheime
Einkaufen, Musizieren, Kochen und Spielen steht jeden Dienstagmorgen auf dem Stundenplan einiger Mechernicher Hauptschüler – Seit vielen Jahren unterstützen sie nun schon die Mitarbeiter der Wohnheime des Wohnverbundes Sanden und des Seniorenwohnheims Stiftung Carl Kreuser junior – Diese Zusammenarbeit wurde nun durch die Unterzeichnung einer Lernpartnerschaft offiziell besiegelt
Mechernich – Im Rahmen des Projektes “KURS” (Kooperation und Unternehmen) hat die Hauptschule Mechernich jetzt eine Lernpartnerschaft mit dem Wohnverbund Sanden und der Stiftung Carl Kreuser junior abgeschlossen. Bereits seit vielen Jahren pflegen die beiden sozialen Einrichtungen einen engen Kontakt zu der Mechernicher Hauptschule und ihren engagierten Schülern. Einmal pro Wochen besuchen diese die Pflegewohnheime, um sich in Form von Spiele-, Lern- oder aber Wellnesstagen um die alten und psychisch erkrankten Menschen zu kümmern. Mit der jetzigen Vertragsunterzeichnung haben sich die drei Kooperationspartner nun auch offiziell dazu verpflichtet, intensiv zusammen zu arbeiten.
“DANKE!”, war auf sechs bunten Tafeln zu lesen, mit denen vier Bewohnerinnen des “Wohnverbundes Sanden” während der Vertragsunterzeichnung in die Mechernicher Hauptschule kamen. “Wir möchten uns für die gute Zusammenarbeit mit der Schule und den Schülern bedanken”, sagte Otti Sanden, die den Wohnverbund Sanden leitet. Gemeinsam mit ihren Mitarbeitern kümmert sie sich in den drei Wohnheimen in Vussem, Nettersheim-Pesch und Breitenbenden um psychisch kranke Menschen. Unterstützung bekommt das Team um Otti Sanden dabei seit vielen Jahren von den Schüler und Schülerinnen der Mechernicher Hauptschule.
Wellnesstage sind
besonders beliebt
Jeden Dienstagmorgen machen sich etwa zehn Schüler der Klassen 9. und 10. auf den Weg nach Breitenbenden in das dortige Wohnhaus St. Michael, um das Pflegeteam bei seiner Arbeit zu unterstützen und um gleichzeitig Berührungsängste im Umgang mit den psychisch und seelisch beeinträchtigten Menschen abzubauen. “Angefangen hat alles auf unserer Weihnachtsfeier im Jahre 1995”, erinnert sich Otti Sanden noch genau an die Anfänge der Kooperation mit der Mechernicher Hauptschule.
Unter dem Motto “Wir haben einen Traum”, hatten die Bewohner und ihre Heimleiterin damals nach möglichen Paten für das Wohnheim gesucht. Durch diesen Aufruf wurde die Hauptschule Mechernich damals auf den Wohnverbund Sanden aufmerksam. Aus dem ersten Kontakt entstand schnell eine Projektwoche, aus der dann bereits ein Jahr später ein regelmäßiges Wahlpflichtfach für das neunte Schuljahr mit jeweils zwei Stunden pro Woche entstand.
“Unsere Leute hatten von Anfang an großen Spaß an der Zusammenarbeit mit den Schülern”, sagte Otti Sanden bei der feierlichen Vertragunterzeichnung in der Hauptschule. “Endlich ist hier mal was los”, hätten die psychisch kranken Menschen gesagt. Jede Woche würden sie dem Dienstagmorgen herbei fiebern, um mit den Schülern zu musizieren, kochen, backen, spielen, lernen oder aber um sich einfach mal von ihnen verwöhnen zu lassen. “Die Schüler bringen sehr viel Leben und Freude in unser Haus”, lobte Sanden das Engagement der Schüler. Sehr beliebt seien vor allem die so genannten Wellnesstage, an denen die Schüler die Hausbewohner mit Pediküre, Maniküre und sonstigen kosmetischen Anwendungen verwöhnen. Kein Wunder, dass die Schüler von den Hausbewohnern in den Ferien immer schmerzlich vermisst werden.
Hauptschule pflegt nun
drei Lernpartnerschaften
Doch nicht nur die Menschen in den Wohnheimen, sondern auch die Schüler profitieren von der Zusammenarbeit zwischen der Hauptschule und dem Wohnverbund Sanden. Da das Interesse der Schüler für dieses Wahlpflichtfach im Laufe der Jahre so groß geworden ist, entstand im Jahre 2005 die Idee, das in Mechernich beheimatete Seniorenwohnheim Carl Kreuser junior mit ins Boot zu nehmen. Auch dort sind die Mechernicher Hauptschüler seit drei Jahren einmal pro Woche zu Gast, um sich um die Heimbewohner zu kümmern. “Uns macht die Arbeit in dem Wohnheim immer sehr viel Freude”, bestätigten die beiden Zehntklässler Sarah Honert und Christian Siebom, die sich durchaus vorstellen können, später mal in diesem Berufszweig zu arbeiten.
“Dies ist ein Markt, der aufgrund des demographischen Wandels in Zukunft sehr gefragt sein wird”, prophezeite Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick. Schick lobte das Engagement und die Leistungsbereitschaft der Mechernicher Schüler. Gemeinsam mit der Schulleitung, so Schick weiter, wolle die Stadt die Hauptschule weiter nach vorne bringen. Auch Landrat Günter Rosenke und Heinz Gehlen, der Geschäftsführer der Abteilung Aus- und Weiterbildung bei Industrie- und Handelskammer (IHK) Aachen sprachen der Mechernicher Hauptschule ihre Glückwünsche zu der Kooperation mit den beiden Mechernicher Pflegeheimen aus.
“Heute ist ein wichtiger Tag für unsere Schule”, sagte Heinz Wolfgarten, der neue Schulleiter der Mechernicher Hauptschule. In einer Zeit, in der die Anforderungen der Wirtschaft immer größer würden, sei es wichtig, so Wolfgarten, dass die Schulen sich für Neues öffnen und praxisorientiert arbeiten. “Nur so können wir unsere Schüler fürs Berufsleben fit machen”, sagte Wolfgarten, dessen Schule mit dem heutigen Tag gleich drei Lernpartnerschaften pflegt. Denn bereits seit 2004 besteht eine Lernpartnerschaft zwischen der Hauptschule und der Vussemer Firma “MFT”.
Nach dem offiziellen Teil feierten die Kooperationspartner ihre frisch abgeschlossene Partnerschaft mit einem kleinen Imbiss. Für die musikalische Untermalung der feierlichen Vertragsunterzeichnung sorgten die beiden Musiklehrer der Hauptschule Martina Baum und Martin Bohle.

Manfred Lang

03.09.2008