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Reflektoren gegen Wildunfälle

Kreisjägerschaft Euskirchen montierte auf 35 Kilometern Wildwarner

Kreis Euskirchen/Mechernich – Wildunfälle sind für Autofahrer und Wildtiere kleine und große Dramen, die nicht nur Blechschäden und hohe Kosten verursachen, sondern auch verletzte und tote Autofahrer fordern und fast immer mit dem qualvollen Tod der Tiere enden. „Zwischen 850 und 950 Wildunfälle mit etwa einem Dutzend Schwerverletzten im Jahr gibt es in unserem Kreis“, berichtet die Kreisjägerschaft Euskirchen.

In den vergangenen Wochen montierten die Mitglieder – rechtzeitig vor der in Kürze anstehenden Blattzeit, der Paarungszeit der Rehe – rund 1.800 blaue Wildwarnreflektoren an die Streckenpfosten der Straßen. Diese Reflektoren werfen das Licht nicht wie gewöhnliche Leitpfostenreflektoren zurück, sondern lenken gezielt einen Lichtstrahl genau im Winkel von 90° von der Straße ab. Das Licht weitet sich strahlenförmig aus und erzeugt so einen optischen Warnzaun, der das Wild rechtzeitig stoppen und von dem Überqueren der Straße abhalten soll. „Auf Versuchsstrecken wurde festgestellt, dass die Wildunfälle an solchen Strecken um 50 bis 70 Prozent zurückgingen“, erklärt Reinhold Wanasek, Obmann für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit bei der Kreisjägerschaft Euskirchen.

Hier montieren (v.l.n.r.) Johann Jütten, Bodo Weranek und Rudi Mießeler vom Vorstand der Kreisjägerschaft Euskirchen zwischen Vollem und Eiserfey Reflektoren, die Wildtiere von der Straße halten sollen. Foto: Claudia Wanasek/pp/Agentur ProfiPress
Hier montieren (v.l.n.r.) Johann Jütten, Bodo Weranek und Rudi Mießeler vom Vorstand der Kreisjägerschaft Euskirchen zwischen Vollem und Eiserfey Reflektoren, die Wildtiere von der Straße halten sollen. Foto: Claudia Wanasek/pp/Agentur ProfiPress

Die Montage der Reflektoren erfolgte nach vorheriger Rücksprache mit Kreisverwaltung, Polizei und dem Landesbetrieb Straßen.NRW. Das Verkehrskommissariat der Polizei hatte den Jägern zusätzlich die Unfallschwerpunkte mitgeteilt, die nun vornehmlich mit den Reflektoren ausgestattet wurden. Ein Sponsor, der nicht genannt werden möchte, hat 1.000 Reflektoren gestiftet. Insgesamt wurden von den Jägern rund 35 Kilometer Straße mit den blauen Wildwarnreflektoren gerüstet.

Wenn der Crash nicht zu vermeiden ist, empfiehlt die Kreisjägerschaft Euskirchen, das Tier frontal zu treffen. So werde durch den Aufprallwinkel das Risiko verringert, dass das Tier in die Windschutzscheibe geschleudert wird.

„Bei kleinen Tieren gilt, so hart es auch klingt: nicht ausweichen. Das Risiko, die Kontrolle über das Auto zu verlieren oder in den Gegenverkehr zu geraten, steht in keinem Verhältnis zu dem möglichen Schaden, den ein Kaninchen, Hase oder Reh am Fahrzeug anrichtet“, so Wanasek.

Nach einem Wildunfall muss sofort die Unfallstelle abgesichert, das tote Tier von der Fahrbahn entfernt und die Polizei alarmiert werden. Tierhaare und Blut am Auto dienen Versicherungsexperten als Beweismittel.

pp/Agentur ProfiPress