Oliven, Lavendel und Sunnesching
Mit französischem Flair bereicherte eine Gruppe aus der Partnerstadt Nyons den Tulpensonntagszug in Mechernich – Prinz Joachim I., Bauer Werner und Jungfrau Johanna genossen die strahlende Triumphfahrt durch die Stadt am Bleiberg in vollen Zügen
Mechernich – Leben wie Gott in Frankreich – das sollte für die Jecken beim Tulpensonntagszug in Mechernich zur Realität werden. Doch dazu später. Zunächst stellte sich die Frage: Wer strahlt hier mehr? Die Sonne oder das Dreigestirn? Ganz knapp die Nase vorn hatten dann wohl Prinz Joachim I. (Vossel), Bauer Werner (Echtner) und Jungfrau Johanna (Johann Klöcker), die ihre strahlende Triumphfahrt durch Mechernich in vollen Zügen genossen. Es war aber auch ein richtig schöner närrischer Lindwurm, der da durch die Stadt am Bleiberg zog.



Zugleiter Thomas Tampier freute sich besonders auf die Premiere der Weilerswist and District Pipe Band. „Damit geht ein Traum von mir in Erfüllung“, so Tampier, der jahrelang in Weilerswist gelebt hat. Zudem konnte er sich über insgesamt 30 Gruppen freuen, die rund 200 bunt kostümierte Teilnehmerinnen und Teilnehmer auf den Zugweg schickten – ein deutliches Plus im Vergleich zum Vorjahr.



Neben den Dudelsack-Klängen der Pipe Band sorgten auch der Musikverein Eicks und die Aktiven der Musikfreunde Schwarz-Weiß Roggendorf für jecke Tön zwischen den Gruppen. Darunter waren auch wieder die Blaumänn, die Jahr für kreative Themen auf ihrem Wagen umsetzen. Einer der Hauptdarsteller war häufig Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der auch in diesem Jahr – seinem letzten als Stadtoberhaupt – wieder den Wagen zieren sollte. In Anspielung an seine landwirtschaftliche Profession forderten sie für das nächste Dreigestirn: „Unser Wunsch für die Pension / Bauer Hans-Peter in der nächsten Session.“
Wertvolle Arbeit der Wagenengel
Bis es (möglicherweise) soweit ist, übte Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick auf dem Wagen des KC Bleifööss schonmal das Kamellewerfen in die Menge. Unterstützung erhielt er von KC-Vorstand Reinhard Kijweski und Kämmerer Ralf Claßen.



Mit bunten Wagen und reichlich Kamelle unterwegs waren auch die Jecken der Prinzengarde, die Greesberger aus Kommern, eine Abordnung aus Strempt, die Klüngelsbröder als freibeutende Piraten oder die Karnevalsfreunde Mechernicher, die sich erst zu Jahresbeginn als vierter Karnevalsverein gegründet haben. Wertvolle Arbeit an den großen Wagen leisteten in den Dicht von Närrinnen und Narren gesäumten Straßen die achtsamen Wagenengel, darunter 16 Mitglieder der Jugendgruppe des Pastoralen Raums St. Barbara.



Wunderbare Fußgruppen komplettierten den Karnevalszug durch die Stadt am Bleiberg. Mit dabei war zum Beispiel der Familienmesskreis, dessen Teilnehmer als Neptun, Meerjungfrauen oder Haie das Unterwasserwelt-Thema wunderbar in Szene setzten. Herrlich anzusehen waren auch die Clowns des Festausschusses Mechernicher Karneval oder die Blomen und Blömcher, die farbenroh durch Mechernichs Straßen zogen. Für das Rote Kreuz und das Jugendrotkreuz stand derweil auf den Schildern: „Das ist keine Jeckerei, wir sind mittendrin, nicht nur dabei.“
Willy Wonka und die Vossel-Jungs
Mit dabei waren auch die Sportler der TuS Mechernich mit bester Laune und reichlich Kamelle. Auch die Akteure der Tierheim-Gruppe waren tierisch jeck und passend verkleidet. Als letzte Gruppe vor dem Tollitätenwagen machten auch die Unterstützerinnen und Unterstützer von Prinz, Bauer und Jungfrau eine fantastische Figur. Ihre Themen: Willy Wonka, „Time of my live“ und die Vossel-Jungs.



Und dann war da ja noch eine Besonderheit im diesjährigen Zug. Denn die Austauschjecken aus der Mechernicher Partnerstadt Nyons waren mal wieder mit dabei. Ihre Musikgruppe sorgte für beste Laune, Dominique Chauvet fuhr mit seinem Bus mit und die kostümierten Franzosen verteilten mit ihren deutschen Freunden Oliven, Lavendel und Wein an die Narrenschar am Straßenrand – Leben wie Gott in Frankreich also.



pp/Agentur ProfiPress