Aktuelles

ProfiPress

Agentur für Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit, journalistische und redaktionelle Dienstleistungen.

Nachrichten

Man kann sich aufeinander verlassen

Man kann sich aufeinander verlassen
Kinder machen im Zeltlager “Camp St. Agnes” der Mechernicher Pfarreien seit 17 Jahren elementare Erfahrungen, wie man anständig miteinander leben kann – Ein Bericht aus der KirchenZeitung für das Bistum Aachen
Mechernich/Wassenberg – “Dschungelcamp – Holt mich hier raus!” wie im Privatfernsehen schrie keiner der 51 Zeltlagerteilnehmer im “Camp St. Agnes 2011” in Wassenberg-Birgelen. Die Eifeler aus der GdG Mechernich verlebten dort eine Woche unter archaischen Bedingungen.
Aber in Kakerlaken baden oder Regenwürmer essen musste natürlich niemand. Das Lagermotto war Rudyard Kiplings Dschungelbuch entnommen, aus dem eifrig vorgelesen und aus dem bei einem Aktionstag selbst erfundene Spiele und Aufführungen abgeleitet wurden.
Angst vor einem Python, einem schwarzen Panther oder einem Rudel Wölfe brauchte auf dem Jugendzeltplatz des Kreises Heinsberg in Wassenberg-Birgelen auch keiner zu haben. Gleichwohl wurde das Lager – besonders nachts – scharf bewacht.
Außer Nachtwache mussten die Kinder und Jugendlichen auch andere Dienste verrichten, bei den Mahlzeiten mit anpacken sowie die sanitären Einrichtungen sauber und in Schuss halten. Nach den einfachen, aber immer noch funktionierenden Prinzipien der christlichen Wanderjugend funktioniert dieses Zeltlager nunmehr bereits seit 17 Jahren.
Kinder bringen sich selbst
gegenseitig bei, was wichtig ist
Die Themen und Teilnehmer wechseln, einige der ersten Teilnehmer von Mitte der 90er Jahre haben heute schon selbst Kinder, andere sind mittlerweile als Betreuer mit von der Partie. Feste Bestandteile sind immer Dienste und die Lagerordnung, zu der auch Gebetszeiten, eine Heilige Messe, eine Morgenmeditation und die gemeinsame Abendrunde mit Gesang und Nachtgebet gehören.
Obwohl ursprünglich die Bleibuirer Pfarrgemeinde St. Agnes und heute die ganze GdG “St. Barbara” Mechernich Trägerin des Zeltlagers “St. Agnes” ist, fahren auch Kinder mit, die einer anderen als der katholischen Konfession oder auch keiner christlichen Kirche angehören. Probleme hat es deshalb noch nie gegeben, die Eltern wissen, dass sie ihren Nachwuchs zu einem ausdrücklich und nachdrücklich christlichen Ferienlager schicken.
Deshalb funktionieren auch die Mess-Gestaltungen ausgezeichnet, an denen alle Kinder mitwirken können. Da gibt es jeweils Teams für die Lieder, eines für die Fürbitten und die Texte und eines für Altarbau und Kirchenschmuck. Wegen des anhaltenden Regens musste Kaplan Hardy Hawinkels die Messe mit den Lagerteilnehmern diesmal allerdings drinnen in einem festen Lagergebäude feiern.
Der Dauerregen machte den Eifeler Gästen während ihrer Zeltlagerwoche an der deutsch-niederländischen Bistumsgrenze wenig zu schaffen. Die Zelte waren – bis auf ein Betreuerzelt – ordentlich aufgebaut und blieben dicht. Beim Abschied gab es manche Träne. Zwei Drittel der Lagerteilnehmer bleiben in der Regel konstant, ein Drittel sind “Neue”.
So bringen sich die Kinder und Jugendlichen fast von allein alles bei, was im Lager wichtig und heilig ist. Zum Beispiel, dass sich einer auf den anderen verlassen können muss, wie das bei einem Sitzspiel anschaulich ausprobiert wurde, bei dem sich alle in einem Kreis auf den Schoß eines anderen setzen können.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

09.09.2011