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Kleine Feucht-Tücher machen große Probleme

Kleine Feucht-Tücher machen große Probleme
Reißfeste Hygienetücher verstopfen Pumpen der Mechernicher Kanalisation – Vermeidbarer Zeit- und Kostenaufwand – Stadtwerke bitten Bürger um korrekte Entsorgung
Mechernich – “Diese Dinger gehören einfach nicht in die Toilette”, sagte Karl Hansen von den Stadtwerken Mechernich über kleine Gegenstände mit großer Wirkung: Regelmäßig muss der Störungsdienst ausrücken, um in den Abwasserpumpstationen sogenannte “Feucht-Tücher” zu entfernen. “Die sind teilweise so reißfest, dass sie die Kreiselpumpen zusetzen oder die Ventile der Druckpumpen am Schließen hindern”, erklärte er am Dienstagvormittag im Mechernicher Rathaus. Die Folge: Die Pumpen stehen still, das Abwasser aus den Haushalten staut sich.
“Meist müssen wir auch noch nachts ausrücken; und das ist wirklich keine angenehme Arbeit”, so Karl Hansen. Denn der betreffende Mitarbeiter muss in einen Schacht klettern, die Pumpe herausziehen aus der unsauberen Brühe, die aus den Klos der Haushalte kommt, das Gehäuse säubern, die Pumpe auseinanderbauen und den Tücher-Wust entfernen, damit das Abwasser wieder dahin laufen kann, wo es hingehört.
Helmut Schmitz, Leiter der Stadtwerke: “Wir wollen die Bürger für dieses Thema sensibilisieren. Wir gehen davon aus, dass es keine böse Absicht ist, sondern Unwissenheit, weshalb die Feuchttücher in der Toilette statt im Abfall landen.” Und da gehören sie eindeutig hin, wie Karl Hansen an zahlreichen Verpackungen der “Feucht-Tücher” zeigt: Denn auf jeder Packung der unter verschiedenen Bezeichnungen im Handel erhältlichen Hygiene-Tücher ist das durchgestrichene Toilettensymbol und die Abfalltonne aufgedruckt.
“Diese Tücher zersetzen sich nicht, der Zeit- und damit auch Kostenaufwand für die Störungsbeseitigungen sind enorm hoch – und die Kosten dafür müssen letztendlich alle Bürger zahlen”, so Fachbereichsleiter Schmitz. Der Zweite Betriebsleiter Hansen ergänzt: “Fast jede Woche gibt es eine Störung durch die Tücher, obwohl wir regelmäßig alle sechs Wochen zur routinemäßigen Reinigung der Pumpen ausrücken.”
Wenn das Abwasser nur über Gefälleleitungen zum Klärwerk läuft, entsteht das Problem nicht: Denn ein Rechen vor dem Klärwerk sammelt alles Grobe heraus. Durch die Berg- und Talfahrten des Abwassers im Mechernicher Stadtgebiet aber sind die Pumpen notwendig. Und die vertragen schon so einiges, aber eben nicht die teilweise extrem reißfesten Hygienetücher. Karl Hansen demonstrierte dies an einem aus einer Pumpe entfernten und gereinigten Tuch: Nur mit viel Kraft schafft man es, auch nur ein kleines Loch in das Textil zu reißen.
20 Pumpstationen gibt es in Mechernich, 23 Kilometer lang ist allein das ausschließliche Schmutzwassernetz, 183 Kilometer das Mischwassernetz, dazu kommen noch 8,4 Kilometer Druckrohrnetz und 25 Kilometer Leitungsnetz für Regenwasser. Allein diese knapp 240 Kilometer Kanalisation sowie Pumpstationen instand zu halten, ist ein enormer Aufwand – da kann man auf vermeidbare Störungen gut verzichten. Stadtwerkeleiter Helmut Schmitz: “Deshalb unsere Bitte an die Bürger: Schauen Sie nach, ob in Ihrem Haushalt Feucht-Tücher verwendet werden und achten sie auf die korrekte Entsorgungsart – in die Tonne, nicht in die Toilette!”
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

15.01.2010