Keiner soll vergessen sein!
Mechernicher Haupt- und Finanzausschuss beschließt Ersatzbeschaffung für die gestohlenen Gedenktafeln an die Gefallenen, Holocaustopfer und zivilen Kriegs- und Terroropfer vom Bleiberg – Rostender Stahl, Plexiglas oder Sandstein? – Ahnenforscherin Petra Greis konservierte die Namen, Peter-Lorenz Könen ergänzt sie sogar noch
Mechernich – Bis zum Volkstrauertag 2017 im November soll das Ehrenmal für die über 600 Mechernicher Gefallenen, Vermissten, Holocaustopfer, Bomben- und Ziviltoten der Weltkriege wiederhergestellt sein. Das versprach Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick jetzt im Haupt- und Finanzausschuss des Stadtrates.
Die alten Bronzegedenktafeln mit den Namen der Getöteten und Ermordeten waren im April von pietätlosen Dunkelmännern abgeschraubt und abtransportiert worden. Den materiellen Schaden gab Dieter Cuber vom städtischen Friedhofsamt seinerzeit mit 70.000 Euro an. Appelle an die Altmetalldiebe, die Tafeln zurückzugeben, verhallten ohne Reaktion.
Daraufhin beschloss der städtische Haupt- und Finanzausschuss in seiner jüngsten Sitzung die Anschaffung neuer Tafeln. Es standen verschiedene Materialien und Befestigungsmethoden zur Diskussion. Die Politiker entschieden sich mehrheitlich für die preiswerteste Variante (knapp 4000 Euro) aus rostenden Stahlplatten, aus denen die Namen der gefallenen und getöteten Mechernicher per Laser ausgefräst werden.
Die Namen der 600 waren Gott sei Dank erhalten geblieben, weil die Ahnenforscherin Petra Greis erst kurze Zeit vor dem dreisten Diebstahl aus genealogischen Gründen Dokumentaraufnahmen gemacht hatte. Der Lokalhistoriker Peter-Lorenz Könen will weitere Namen beisteuern, die bislang unberücksichtigt blieben, hat er Bürgermeister Schick versprochen.
Teurere Lösungen, die zur Rede standen, hätten 14.000 Euro (Plexiglas) beziehungsweise 32.560 Euro (Buntsandstein) gekostet.
pp/Agentur ProfiPress