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Jecken in Hochstimmung beim städtischen Empfang

Jecken in Hochstimmung beim städtischen Empfang
Mechernich – Nee, nee, wat war datt schön: Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, Stadtrat und Stadtverwaltung empfingen am Freitagabend in der zum Mechernicher Gürzenich umfunktionierten Aula der Hauptschul-Dependance sämtliche Prinzen, Prinzenpaare und Dreigestirne, die in der Karnevalssession 2008/2009 im Stadtgebiet Mechernich regieren.
Es war ein toller Abend in ungekünstelter Feierstimmung mit sympathischen Tollitäten, einem gut aufgelegten Bürgermeister und fröhlichen Stadtrats-Fraktionsvertretern fast aller Couleur. Besonders zum Gelingen des Abends trug die unter der Leitung von Stefan Hüllenkremer brillant aufspielende Bigband der Prinzengarde bei.
Auch der Moderator Manfred Lang, selbst ein jahrzehntelang eifelweit bekannter Büttenredner, war “gut drauf”. Hinter den Kulissen hielt Manuela Cremer von der Stadtverwaltung die organisatorischen Fäden in der Hand – und das Rathaus- und Bauhof-Personal unterstützte sie dabei nach Kräften.
Schlagfertiger Kinderprinz

Dr. Hans-Peter Schick eröffnete den Abend mit flotten Sprüchen, dann plauderte der Moderator in der Kluft eines Gemeindedieners über vermeintliche Rathaus-Interna. “Oss Trien: Fuffzehnmohl op de Kirmes – Nühs!”, so soll eine Eifeler Großmutter auf dem Standesamt bei der Anmeldung eines unehelich geborenen Enkelkindes angegeben haben: “Äve oss Änn: Eenmohl Katholikendaach: Dä!”
Den Auftakt der Bühnengäste machte eine Abordnung “von der Wetterseite des Mechernicher Bleibergs”, wie Lang sich ausdrückte: “Herrscher über Nachfahren von Bergleuten und Kleinbauern,
Närrinnen und Narren, Pingen, Rochusplatz, Glück-auf-Kindergarten, Bergbaudenkmal und ein turmloses Gotteshaus”. Herein marschierten darauf das Dreigestirn und der Kinderprinz von Strempt.
Wobei Kinderprinz Marvin I. (Marvin José dos Santos Ramos) in einem bühnenreifen Interview keck und schlagfertig Rede und Antwort stand. Karnevalspräsident Uwe Höger habe ihn “jeck gemacht”, den Kinderprinz zu machen, worauf er seinen Freund Robin “jeck gemacht” habe, seinen Adjutanten zu spielen – und Robin wiederum gab an, seit Beginn der Session mache er mit dem “Fastelovendsjedöns” vor allem seine Mutter “jeck”.
15 Jahre zusammen Fußball gespielt
Nicht minder schlagfertig wie die Kleinen gaben sich auch die ausgewachsenen Narrenherrscher von Strempt, Prinz Timo I. (Ott), Bauer Horst (Kreuser) und Jungfrau Gunhilde (Günter Vitten). Die drei Freunde verfügen nicht nur über verwandtschaftliche Querverbindungen, sondern spielten auch 15 Jahre lang unter Günter Vitten in der “Zweiten” des TuS Strempt und sind auch alle schon mal Hahnenkönig von Strempt gewesen.
Zur Freude des Publikums hatte die Strempter Delegation unter der Präsidentin Agathe Henk gleich zwei Tanzformationen mit in den Mechernicher Gürzenich gebracht, die “Crazy Dance Kids”, bei denen üblicherweise auch Kinderprinz Marvin als “Hahn im Korb” mittanzt, und die “Stevie Girls”.
Als zweite von insgesamt fünf Narrenherrscher-Formationen erschien das Dreigestirn aus Eicks auf der Bühne. Dass auch eine Behinderung eine echte rheinische Frohnatur wie Rudolf “Rudi” Voissel nicht davon abhalten kann, Prinz Karneval zu werden, hat sich inzwischen rum gesprochen. Prinzenführer Christian Meurer und seine Mannen hievten den Rollstuhlfahrer auf die Bühne der St.-Barbara-Aula, während Bauer Thorsten (Brand) und Jungfrau Ute (Uwe Nassheuer) über die Treppe einmarschierten.
1. FC Köln – Bayern München 2 : 1
Die Eickser Tollitäten stellten sich selbst vor mit ihren Eck- und Rahmendaten, ihren Hobbies und ihrer gemeinsamen Liebe zur Musik und zum Musikverein St. Martin Eicks. Exemplarisch am Eickser Dreigestirn entzündete sich bei der diesjährigen Tollitätenvorstellung in Mechernich eine Art Wettbewerb, welcher Bundesligaclub die meisten Fans im Saal hatte. Es waren eindeutig der 1. FC Köln und der FC Bayern München. Im Eickser Dreigestirn obsiegten die Geißböcke durch Rudolf I. und Bauer Thorsten mit zwei zu ein Fan(s) gegen Jungfrau Ute und die Bayern.
Die Eickser wie auch alle anderen Tollitäten verehrten Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick stellvertretend für den ganzen Stadtrat und die Stadtverwaltung ihre Sessionsorden. Die Auszeichnung für das Eickser Trifolium hatte der Karnevalsverein Eicks von den Nordeifel-Werkstätten herstellen lassen, in denen Menschen mit Behinderung arbeiten.
“Man ist ja froh, wenn man damit was Gutes tun kann”, sagte dazu Prinz Rudolf. Den Tollitätenempfang nutzten die Eickser im übrigen, um für ihren Veilchendienstagszug Reklame zu machen. Für die nur von einheimischen Kräften bestrittene Narrensitzung am Karnevalssamstag (Motto: “Eickser für Eickser”) lohnt sich die Werbung nicht mehr, so Christian Meurer: “Die ist nämlich schon ausverkauft”.
“Weyerer Blömche” tanzen für Eickser Dreigestirn
Zu Ehren des Eickser Dreigestirns ließen Präsident Björn Wassong und eine starke Abordnung der “Weyerer Blömche” ihre Tanzgarde über das Parkett wirbeln. Dann erschien die Riesenabordnung des Karnevalsvereins Vussem auf der Bildfläche – und Präsident Ralf Schneider übernahm, traditionsgemäß muss man sagen, das Mikro und die Moderation von Manni Lang.
Gekonnt wie immer stellte er “sein” Vussemer Dreigestirn Rat, Verwaltung und den übrigen Karnevalsvereinen aus der Stadt Mechernich vor: Jungfrau Karla I. (Karl-Heinz Franke), Bauer Konrad I. (Hein) und Prinz Jupp I. (Josef Schmitz). Die drei nahmen sich gegenseitig und jeder sich selbst auf den Arm und animierten den Saal, mit ihnen zu singen und zu schunkeln. Die Tanzgarde Vussem tanzte zu Ehren des närrischen Trifoliums.
Alsdann kamen die Kommerner “Greesberger” mit Riesenaufgebot, Fahne und zwei Garden. Als Stargäste hatte Präsident Dieter Vogel das neue Prinzenpaar, Frank I. und Lisa I. (Weber), mitgebracht, die sich beide gut in Szene zu setzen wussten und das Publikum zum Schunkeln und Mitsingen animierten. Die Tänzerinnen der Juniorengarde aus Kommern ließen ebenso die Beine zu Ehren des Prinzenpaares und zur Freude des Publikums wirbeln wie die “Greesgirls”.
Sympathiewelle für das Musiker-Trifolium
Schien die Publikumslaune beim Auftritt der Kommerner schon nicht mehr zu toppen, so belehrte das Mechernicher Dreigestirn mit Prinz Aloys (Schnotale), Jungfrau Karl-Heinz (Schmitz) und Bauer Norbert (Schnotale) das Stimmungsbarometer eines Besseren. Mit eigenem Musikzug und gleich zwei Trägergesellschaften, dem Festausschuss Mechernicher Karneval und der Prinzengarde, marschierte das Brüderpaar Schnotale mit ihrer “Freundin” Karla ein.
Gerd Jannes vom Festausschuss Mechernicher Karneval (FMK) sowie Volker Nüßmann und Karl Theißen von der Prinzengarde Mechernich eskortierten das musikalische Trifolium, das natürlich auch zum Tollitätenempfang der Stadt seine Kornetts mitgebracht hatte, um Musik und gute Laune zu verbreiten. Ihr Motto: “Drei Jonge vom Bleiberg, staats unn schön/ spelle für Üch herrlich jecke Tön”.
Die Sympathien des Publikums waren ihnen gewiss, das konnte man spüren. Und so ging die offizielle städtische Karnevalsparty zu Ende, wie es sein soll, nämlich, wenn es am schönsten ist. Viele blieben noch eine Zeit über das offizielle Programm hinaus, um es sich bei Bier und Suppe gut gehen zu lassen.
Ein Riesendank vom Bürgermeister
Einen Riesendank von Bürgermeister Schick und “Gemeindediener” Lang gab es am Schluss für die Prinzengarde Mechernich mit Stefan Hüllenkremer sowie “die Damen und Herrn aus dem Rathaus und vom Bauhof, die so ausgezeichnet für unsere Bewirtung gesorgt haben und noch weiter sorgen”, so der Moderator: “Vielen Dank an Hausmeister Hubert Claßen, der heute Morgen schon seit 8 Uhr am dekorieren und zurechtmachen ist, an Albert Esser, Reiner Metternich, Standesamtschefin Carmen Keil, Chefsekretärin Helga Müller-Klein und, last but not least, an den Motor des Unternehmens,
an Manuela Cremer, die den städtischen Tollitätenempfang schon seit 1992 gemeinsam mit Dieter Ferber managt.” Insgesamt gibt es diese Art Empfang in Mechernich bereits seit Mitte der siebziger Jahre.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

02.12.2008