In Kallmuth „wichtelt“ es
„Kalli“ beantwortet vom Georgskapellchen aus Kinderbriefe und Bildbotschaften per E-Mail
Mechernich-Kallmuth – In der Vorweihnachtszeit verschieben sich die Realitätsebenen zuweilen und es treten Figuren zu Tage, die sonst das ganze Jahr über nicht zu sehen sind. Jeder vernünftige Mensch weiß um die Existenz von Sankt Nikolaus, Luzia oder am Bleiberg ganz besonders um die Heilige Barbara.
Es gibt unterdessen – von Skandinavien kommend – eine steigende Anzahl von nicht unbedingt heiligem Hilfspersonal rund um die genannten Heiligen auch in hiesigen Breiten – und die werden gemeinhin „Wichtel“ genannt. In Schweden und Norwegen hat jedes Haus einen solchen Hilfszwerg, der bei den Weihnachtsvorbereitungen dem „Heiligen Mann“ und /oder dem Christkind zur Hand geht.
In Kallmuth ist im vergangenen Winter 2020/21 erstmals ein solcher Wichtel eingezogen – und zwar im Kapellchen Ortsausgang Richtung Scheven, genau am Kindergarten. Das berichtete Ortsbürgermeister Robert Ohlerth dem Mechernicher „Bürgerbrief“. Dort wohne „Kalli“, ein Zwergenwesen, das sich darauf verlegt hat, Briefe und Bildsendungen von Kindern schriftlich per E-Mail zu beantworten.
Tagsüber Ruhe halten
Ohlerth: „Die Bildbotschaften können Kinder an Kallis Häuschen am Kapellchen direkt in einen kleinen Briefkasten schmeißen. Man sollte dabei vermeiden, den nachtaktiven Wichtel zu wecken, denn tagsüber braucht er seinen Schlaf.“
Hin und wieder ist Jaqueline Schott beim Leeren des Briefkastens zu sehen und das hat einen guten Grund, so die Kallmutherin, die bereits mit ihren Kindern einen Sankt-Georgsritt der Steinpferdchen organisiert hatte, als der echte wegen Corona ausfiel: „Wichtel »Kalli« kann die ganze Post nicht mehr alleine bewältigen, deshalb hilft ihm unser Familienwichtel »Wipp«. Sollte der mal zu viel Arbeit haben, wird »Kalli« ihm seinerseits unter die Arme greifen.“
pp/Agentur ProfiPress