Herzlicher Abschied
Rita Jenniges, Leiterin der Lückerather Grundschule, in den Ruhestand verabschiedet – Eine Ära, die zu Ende geht – Symbolische Schlüsselübergabe an ihre Nachfolgerin Sonja Daniels, bisherige Konrektorin der Einrichtung
Mechernich-Lückerath – „Ich möchte nicht mit Tränen gehen“, hatte Schulleiterin Rita Jenniges gebeten, ihren Abschied nicht allzu rührselig werden zu lassen. Doch das glückte nicht ganz – trotz der eindeutig fetzigen und stimmungsbringenden „Superjeilezick“-Einlage mit Musiker Uwe Reetz. Denn für die scheidende „Kapitänin der Lückerather Grundschule“, wie Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick sie bezeichnete, gab es liebevolle Worte und herzliche Umarmungen, tausend Dank und lobende Anerkennung.
Schule erfolgreich geleitet
Schulrätin Bärbel König sprach von einer eindrucksvollen Ära, die nun zu Ende geht, und würdigte die Verdienste: „Sie haben diese Schule maßgeblich geprägt. Und die Einrichtung über Jahre erfolgreich geführt.“ Seit 1991 war Rita Jenniges an der Grundschule Lückerath tätig, zwei Jahre später wurde sie Konrektorin, weitere zwei Jahre Rektorin – und blieb es bis heute. „Sie waren immer mit Herz bei der Sache und haben nie die einzelnen Menschen aus dem Blick verloren“, hob König heraus.
Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick, der selbst als Kind an dieser Grundschule unterrichtet worden war, bescheinigte ihr beispielloses Engagement, sie habe nicht nur mit großem Herzblut ihren Beruf ausgeübt, sondern auch die Schule fit für die Zukunft gemacht.
Kultur des Miteinanders etabliert
Konrektorin Sonja Daniels lobte ihre Chefin: Sie habe an der Schule eine Kultur des Miteinanders etabliert. Dabei vor allem Werte wie respektvoller Umgang, Höflichkeit, Zusammenhalt und Achtsamkeit vertreten. „Viele sagen, dass man diese Herzlichkeit in unserer Schule sofort beim Reinkommen spürt“, so Daniels, die jetzt in die Fußstapfen der scheidenden Schulleiterin tritt.
Konrektorin wird Schulleiterin
Deshalb wurde dann auch gleich die symbolische Schlüsselübergabe vollzogen. „Ich bin ein Kind aus dem Stadtgebiet“, berichtet sie. In Weiler am Berge geboren, ging sie in Kommern zur Grundschule. Dort war Jenniges sogar einst ihre Religionslehrerin.
Daniels absolvierte ihr Abitur am St. Angela Gymnasium, um anschließend in Köln zu studieren. Ihr Referendariat machte die in Hümmel mit Mann und zwei Kindern lebende 41-Jährige bereits in Lückerath an der Grundschule.
Für sie ist das Feld daher kein unbekanntes. Seit 2004 ist sie als Lehrerin in Lückerath tätig, kennt das Lehrerkollegium und Einrichtung gut, 2008 wurde sie zur Konrektorin ernannt.
Sie will das Erbe ihrer Vorgängerin weiterführen. „Die Richtung wird bleiben. Ich bin auch eine große Verfechterin des gemeinsamen Lernens und finde, dass es eine Chance für alle Kinder ist.“ Es stärke die Kinder für das Leben. Ihr persönliches Steckenpferd ist die Begabtenförderung.
Was die digitale Ausrichtung der Schule angeht, kann die neue Chefin auf eine gute Basis zurückgreifen. Kurz vor ihrem Abschied hatte Jenniges noch dafür gesorgt, dass alle Klassen mit Smartboards ausgestattet werden.
Wärme und Geborgenheit gegeben
Nina Metternich und Caroline Tesch, die Schulpflegschaftsvorsitzenden, überreichten im Namen von Eltern, Kindern, Lehrern und OGS-Mitarbeiterinnen der bisherigen Schulleiterin noch eine Quilt-Decke.
„Da steckt ganz viel drin, was mit ihnen zu tun“, erklärten sie. Die einzelnen Quadrate stünden für die Individualität eines jeden Kindes, das unter Jenniges Führung, Teil der Gemeinschaft und damit eines großen Ganzen sein durfte. Mit dem guten Stück wolle man ihr für den neuen Lebensabschnitt ein bisschen was von dem zurückgeben, was die Schulleiterin großzügig gegeben habe: „Wärme und Geborgenheit“.
Das Lehrerkollegium war mathematisch an die Verabschiedung herangegangen und hatte berechnet, wie viele Einschulungen die Lückerather Grundschulchefin während ihrer Dienstjahre gesehen habe. Sie hatten addiert, subtrahiert, Durchschnittswerte gebildet, Diagramme gezeichnet, anschließend drei Tüten von den drei Kindern der Schulleiterin und eine vom Enkel hinzugerechnet – und kamen auf insgesamt 2731 Schultüten.
Passend dazu überreichten sie Rita Jenniges eine knallorange Ausschulungstüte – gefüllt mit kleinen und großen Erinnerungsstücken an Schulzeit, Kollegium und Lebensleistung.
pp/Agentur ProfiPress