H-Produkte aus Obergartzem
Hochwald stellte im Krewelshof die Bilanz 2019 und den Ausblick 2020 vor – Rohbau der neuen Molkerei wird diesen Sommer fertig – Produktionsbeginn voraussichtlich Ende 2021
Mechernich-Obergartzem – Der Neubau der Hochwald Foods GmbH im Gewerbegebiet Obergartzem III läuft nach Plan. Davon überzeugten sich jetzt vor Ort nicht nur die Geschäftsführung der Hochwald Foods GmbH sowie Vorstand und Aufsichtsrat der Hochwald Milch eG, sondern auch Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick und der Erste Beigeordnete Thomas Hambach.
Im Sommer wird der Rohbau des 200-Millionen-Projekts, das größte Investitionsprojekt in der Geschichte des Unternehmens, fertiggestellt. Im vierten Quartal 2021 will Hochwald den Betrieb aufnehmen, äußerte sich Thorsten Oberschmidt, Chief Operating Officer (COO) bei Hochwald und Projektverantwortlicher für den Bau in Mechernich, im Rahmen einer Pressekonferenz im Krewelshof Eifel, einem direkten Nachbarn des künftigen Werks.
Die besondere Situation durch die Corona-Pandemie hat Hochwald offenbar gut überstanden. Sowohl in den Werken als auch auf der Baustelle gab es einen positiven Fall. Lediglich durch mögliche Verdachtsfälle sowie durch Vorsichtsmaßnahmen bei Mitarbeitern, die zu einer Risikogruppe gehörten, habe es minimale Ausfälle gegeben, teilte Detlef Latka, Chief Executive Officer (CEO), mit. Weil Hochwald Lieferant für den Handel ist, sei man von Corona nicht so betroffen gewesen. „Wir sind mit einem blauen Auge durch die schwierige Zeit gekommen“, so Latka. Nur deshalb seien solche Großprojekte wie in Mechernich überhaupt möglich.
Was die neue Molkerei in Obergartzem betreffe, konnte auch während der Pandemie unter Einhaltung der Hygiene-Richtlinien ungehindert weitergearbeitet werden. „Wir liegen gut im Zeitplan“, sagte Thorsten Oberschmidt. Im Herbst/Winter werde die Prozesstechnik montiert, Anfang 2021 folgen die Füllmaschinen. „Wenn wir weiterhin so konsequent an unseren Planungen festhalten und diese umsetzen wie bisher, bin ich sehr zuversichtlich, dass wir das Projekt erfolgreich abschließen werden“, äußerte sich Oberschmidt.
Der Projektverantwortliche gab der Fachpresse außerdem die Pläne für Mechernich preis. Zwar biete der Standort alle Möglichkeiten. Dennoch sieht die Strategie nun vor, dass Mechernich zu einem H-Produkte-Werk ausgerichtet wird. Haltbare Milch, Sahne und Kondensmilch werden in Zukunft in großen Teilen in Mechernich produziert.
Außerdem habe man in Obergartzem noch Erweiterungsmöglichkeiten. Die erworbene Gesamtfläche betrage 21 Hektar, lediglich die Hälfte werde zunächst genutzt. Die Eifel liege außerdem idealerweise genau zwischen den beiden Kernmärkten im Ruhrgebiet und im Rhein-Neckar-Raum. Hochwald habe sich im Übrigen bewusst gegen einen Megastandort, also eine Fusion mehrerer Standorte in Obergartzem entschieden. Der bisherige Standort in Erftstadt wird zugunsten von Mechernich aber geschlossen. Auch Teile der Produktion des Werks in Kaiserslautern werden in Zukunft in Obergartzem hergestellt. Mechernichs Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick freut sich natürlich über die Ansiedlung: „Die Entscheidung für Obergartzem wird den Gewerbestandort Mechernich langfristig stärken. Qualifizierte Arbeitsplätze vor Ort sind für jede Kommune ein Standortvorteil.“
Im Geschäftsjahr 2019 hat Hochwald insgesamt 100,2 Millionen Euro investiert, davon alleine 40 Millionen in den Neubau in Obergartzem. Die Bilanzsumme wurde gesteigert, die Eigenkapitalquote wurde auf 34,2 Prozent erhöht, das Eigenkapital liegt nun bei 218,9 Millionen Euro. Der Umsatz lag mit 1,53 Milliarden Euro leicht unter dem des Vorjahres. Die Milchlieferanten der Hochwald Milch eG erhalten mit 34,2 Cent pro Kilogramm einen überdurchschnittlichen Milchpreis. Insgesamt wurden 2,19 Milliarden Liter Milch angeliefert. Hochwald hatte Ende 2019 1882 Mitarbeiter.
pp/Agentur ProfiPress