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Gummelt an der Spitze der Ärzte

Stellvertreter der Kassenärztlichen Vereinigung wurde Dr. Thomas Ackermann – Dahinter hat sich ein Vorstandsteam der Zuständigkeiten mit Stephan Henrich, Dr. Iris Weber-Nücken, Dr. Jörg Schneider, Dr. Mathias Runge, Dr. Norbert Cattelans, Dr. Ulf Schmidt und Lutz Nelles aufgestellt

Mechernich/Kreis Euskirchen – 35 Jahre war die Kassenärztliche Vereinigung im Kreis Euskirchen mit einem Gesicht und einem Namen aufs Engste verbunden, dem des Tondorfer Allgemeinmediziners Dr. Franz-Josef Zumbé.

2022 ist der heute 78-Jährige nach Ehrung durch den stellvertretenden Landesvorsitzenden Dr. Carsten König (Düsseldorf) und den Bezirksstellenratsvorsitzenden Dr. Frieder Hutterer verabschiedet worden. Nach Neuwahlen durch rund 250 niedergelassene Vertrags- und Fachärzte zwischen Metternich und Losheim wurde Frank Gummelt, der Mechernicher hausärztlich tätiger Internist und Kreisverbandsarzt des Roten Kreuzes, an die Spitze der Ärzteschaft im Kreis gesetzt.

Sein Stellvertreter ist der Mechernicher Dialysearzt Dr. Thomas Ackermann. Weitere sieben Mediziner gehören dem neuen Leitungsteam der Kassenärztlichen Vereinigung (KV) an, die sich ihre Aufgabengebiete in Fachgebiete und kommunale Zuständigkeiten aufgeteilt haben. Die KV ist eine Mischung aus berufsständischer Organisation und – salopp gesagt – einer „Gewerkschaft der Ärzte“, also ihre Interessenvertretung.

Jede Kommune hat Betreuer/in

Frank Gummelt selbst deckt seine Heimatkommune Mechernich ab und vertritt die KV im Bezirksstellenrat und bei der Ärztekammer Nordrhein. Er ist Ansprechpartner für den Kreis Euskirchen und kümmert sich um die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit. Dr. Thomas Ackermann ist für die Stadt Euskirchen und die Gemeinde Kall zuständig und Stellvertreter im Bezirksstellenrat. Außerdem ist er Mitglied im Vorstand der Ärztekammer.

Stephan Henrich (Fachbereich 1) betreut die Stadt Schleiden und die Gemeinde Hellenthal sowie Notdienstpraxis und Vertreterverzeichnis, er sitzt im Notdienstausschuss und kümmert sich vorrangig um den ärztlichen Notdienst und den ärztlichen Fahrdienst. Dr. Iris Weber-Nücken (Fachbereich 2) war bereits im bisherigen KV-Vorstand vertreten und ist für die Kommunen Zülpich und Nettersheim sowie für Katastrophenplan und Pandemie zuständig. Sie ist auch Stellvertreterin Stephan Henrichs im Notdienstausschuss.

Neuer erster und zweiter Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung, Kreisstelle Euskirchen (v.r.): Frank Gummelt und Dr. Thomas Ackermann. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur
Neuer erster und zweiter Vorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung, Kreisstelle Euskirchen (v.r.): Frank Gummelt und Dr. Thomas Ackermann. Foto: Manfred Lang/pp/Agentur

Zuständig im Fachbereich 3 (Zukunft, Aus- und Fortbildung, Nachwuchs) ist Dr. Jörg Schneider. Kommunal betreut der Blankenheimer die Gemeinden Dahlem und Blankenheim. Dr. Mathias Runge (Fachbereich 4) betreut die Stadt Bad Münstereifel und die Kommunale Gesundheitskonferenz und ist für den Erfahrungsaustausch verantwortlich.

Dr. Norbert Cattelans, ebenfalls bereits in Frajo Zumbés alter Mannschaft vertreten, kümmert sich um die Gemeinde Weilerswist, Erfahrungsaustausch und Beschwerdemanagement. Er ist Stellvertreter Runges in der Kommunalen Gesundheitskonferenz.

Dr. Ulf Schmidt, der über eine eigene Kandidatenliste der ermächtigten Krankenhausärzte in den KV-Vorstand gelangte, vertritt und betreut die Krankenhäuser Mechernich, Euskirchen und Schleiden und die Fachklinik Marienborn.

Lutz Nelles ist der Vertreter der psychologischen Psychotherapeuten im Vorstand der Kassenärztlichen Vereinigung, Kreisstelle Euskirchen, und betreut Psychosoziale Arbeitsgemeinschaft (PSAG), Psychologie und Psychotherapie im Kreis Euskirchen.

Der 1944 in der Stadt Mechernich geborene und aufgewachsene Franz-Josef Zumbé war 1980 als Vertreter der Jungärzte in den Kreisstellenvorstand gewählt worden, wo er seinen Ziehvater Dr. Egon Wegmann keine acht Jahre später als Vorsitzenden ablöste. Seine letzte Amtszeit ging bis Ende 2022, der neue Vorstand konstituierte sich am 22. Februar 2023.

Energisches Auftreten erwartet

Als Arzt, Palliativ-Mediziner und seelsorgerisch wohlmeinender Begleiter unter anderem im Hospiz „Stella Maris“ der Communio in Christo in Mechernich setzt Dr. Franz-Josef Zumbé sine segensreiche Tätigkeit fort.

Zumbé sei streitbar und energisch für die Belange seiner Berufskollegen eingetreten und so zur Symbolfigur für den Stand der Mediziner in der Eifel und weit darüber hinaus geworden, konstatierte seinerzeit bei der Ehrung im Elisabethsaal des Kreiskrankenhauses Mechernich Dr. Manfred Wolter von der Ärztekammer Nordrhein.

So hat sich die Kassenärztliche Vereinigung im Kreis Euskirchen neu aufgestellt – mit festen kommunalen und fachlichen Zuständigkeiten, verteilt auf neun Schultern. Screenshot: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress
So hat sich die Kassenärztliche Vereinigung im Kreis Euskirchen neu aufgestellt – mit festen kommunalen und fachlichen Zuständigkeiten, verteilt auf neun Schultern. Screenshot: Henri Grüger/pp/Agentur ProfiPress

Von Frank Gummelt sei ein nicht minder energisches Auftreten und Durchsetzungsvermögen zu erwarten, konstatiert sein Stellvertreter Dr. Thomas Ackermann im Gespräch mit den Medien: „Die Zeit einer One-Man-Show in der KV ist vorbei, der »Neue« setzt auf Teamwork!“ Der neue Vorstand ist für sechs Jahre gewählt, Frank Gummelt hat das „deutliche Gefühl, dass sich alle engagieren wollen, neugierig und tatendurstig auf ihre neuen Aufgaben sind“.

Dr. Thomas Ackermann, der auch den städtischen Kontext aus eigenem Erleben kennt, sagte, die Ärzteschaft im ländlichen Kreis Euskirchen sei „kollegialer, hier herrschen keine Verteilungskämpfe, wir stehen zusammen!“ Das sei auch dringend erforderlich, um die Aufgaben der Zukunft zu bewältigen, so der neue Kreisstellenvorsitzende Frank Gummelt: „Wir kennen uns alle untereinander und helfen uns gegenseitig.“

Die Tendenz aus immer mehr Patienten für immer weniger Ärzten sei erkennbar, schon jetzt habe im Kreis Euskirchen jeder Hausarzt über 1000 Patienten pro Quartal – statt der allgemein verbreiteten Höchstgrenze von 800. Viele Praxen stünden ohne Nachfolger da – „ein Riesenproblem“.

pp/Agentur ProfiPress