Großes Lob für Bergleute
Besucherbergwerk „Grube Günnersdorf“ in Mechernich: Sicherheitsbefahrung unter Tage erbrachte keine Mängel, im Gegenteil: Bergbauingenieur Werner Schaub attestiert der ehrenamtlichen Crew Umsicht, Verantwortungsbewusstsein und ein Besucherbergwerk mit „sehr gutem Gesamteindruck“, obwohl es wegen Corona seit Monaten nicht in Benutzung ist
Mechernich – Noch hat keiner so genau hingeguckt, aber das Bergbaumuseum Mechernich – genau gesagt, sein oberirdischer Ausstellungsteil – würde sich sehr gut als Veranstaltungsraum für Auditorien knapp über 100 Zuschauer/Zuhörer eignen.
So sah es unlängst vor der Corona-Krise bei einer Autorenlesung des aus der Mechernicher Bergstraße stammenden früheren Regierungssprechers und Buchautos Klaus Vaters zum Bersten voll aus. „Das lag zum Teil auch daran, dass wir die Publikumsstühle um einen Großteil der frei im Raum stehenden Ausstellungsvitrinen herum lavieren mussten“, berichtete Museumzerberus Günter Nießen dem städtischen „Bürgerbrief“.
Über 100 Zuschauer ohne störende Vitrinen
Doch der ehrenamtliche Museumschef wusste inzwischen Abhilfe zu schaffen: Zusammen mit einer Crew von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern schraubte er seit Anfang Januar Rollen unter 18 der Ausstellungsvitrinen. „Jetzt können wir sie bei Veranstaltungen aller Art – Vorträgen, Lesungen, Kleinkunst und Musik – einfach an die Seite schieben und bekommen im Kern einen hindernisfreien Publikumsraum“, so der Vorsitzende des Museumsfördervereins.
Am letzten Arbeitstag der Rollenaktion gingen Nießen am heutigen Donnerstag Doris Beckel, Waltraud Fitzner und Ulla Zens sowie Toni Reitz zur Hand. Karoline Schommer, die im vergangenen Sommer ihr 25jähriges „Betriebsjubiläum“ als Finanzministerin des Bergbaumuseums feierte, war zugleich mit der Ordnung des umfangreichen Archivs beschäftigt.
Willi Göbbel von der Stadtverwaltung Mechernich teilte dem „Bürgerbrief“ ebenfalls am Donnerstag mit, dass die Sicherheitsbefahrung des unterirdischen Besucherbergwerks durch den Baesweilerner Diplom-Ingenieur Werner Schaub unlängst stattgefunden habe und nicht nur zu keinen Beanstandungen, sondern zu einer ausdrücklichen Belobigung der Mechernicher Museumscrew geführt habe.
In einem Schreiben Schaubs vom 24. Januar an die Stadtverwaltung Mechernich heißt es, die Sicherheitsbefahrung laut Hauptbetriebsplan zur Prüfung der Betriebssicherheit habe am 18. Januar stattgefunden. Er, Günter Nießen und Toni Reitz hätten daran teilgenommen.
Der Ingenieur: „Obwohl das Besucherbergwerk in den vergangenen Monaten wegen der Pandemie nicht besucht wird, ist die Grube vorbildlich gepflegt und sicherheitstechnisch in vorbildlichem Zustand. Unterstützungsausbau, Hangendes, Streckenstöße und Liegendes befinden sich in gutem Zustand. Der abfallende Streckenabschnitt am Eingang hat sich nicht verändert. Rostanhaftungen haben keine sicherheitsrelevante Bedeutung!“
Alles unterhalb der Grenzwerte
Und weiter: „Wettermessdaten, Luftfeuchtigkeit und Windgeschwindigkeit wurden von Toni Reitz während der Befahrung mittels Dräger-Messgerät kontrolliert und in einem gesonderten Protokoll festgehalten. Sämtliche Daten liegen deutlich unter den vorgeschriebenen Grenzwerten.“
Der Baesweilerner Diplom-Ingenieur schreibt, alle zur Kontrolle angebrachten Gipsbänder hätten keinerlei Rissbildungen aufgewiesen. Beleuchtung und Elektrik seien professionell verlegt und verteilt. Die vorhandenen Sicherheitsmittel befänden sich an den im Hauptbetriebsplan ausgewiesenen Stellen und würden immer auf dem aktuellen Stand gehalten.
Alle Fluchtwege seien deutlich gekennzeichnet. Das Telefon zur Strecke „Großer Abbau“ sei durch ein modernes Gerät ersetzt worden. Die gesamte Telefonanlage sei von Verständigung und Bedienung her einwandfrei. Schaub abschließend: „Das Besucherbergwerk macht einen sehr guten Gesamteindruck und wird von sehr verantwortungsvollen Personen geführt.“
pp/Agentur ProfiPress