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Größtes Freiland-Solarkraftwerk Nordrheinwestfalens bauen Euskirchener

Größtes Freiland-Solarkraftwerk Nordrheinwestfalens bauen Euskirchener
Euskirchener Solarspezialist “F & S solar concept” installiert 15 555 Solarmodule mit 3,5 Megawatt Leistung in Oberlar – Stadtwerke Troisdorf wollen komplett auf regenerative Energiequellen umsteigen und produzieren künftig selber Strom
Troisdorf/Euskirchen – Das größte Freiland-Solarkraftwerk Nordrheinwestfalens entsteht zurzeit in Troisdorf-Oberlar, erstellt von Euskirchenern. 15 555 Solarmodule sollen direkt an der Autobahnausfahrt auf fast 80 000 Quadratmetern Fläche rund 3 290 000 Kilowatt-Stunden Strom pro Jahr umweltfreundlich und geräuschlos aus Sonnenenergie erzeugen. Die Hälfte der Module ist bereits installiert, obwohl die Arbeiten erst vor vier Wochen begannen. Bereits im Oktober der gesamte Solarpark stehen. “Mit dem Solarkraftwerk kann man fast 1000 Haushalte in der Region mit absolut sauberem Sonnenstrom versorgen”, berichtete Georg Schmiedel, Geschäftsführer der Euskirchener Firma “F & S solar concept”, beim Pressetermin am Freitagvormittag vor Ort.
Die Euskirchener Solarspezialisten hatten die Anlage geplant und sind auch für die Realisierung zuständig. Erst vorige Woche hatte “F & S solar concept” die größte Photovoltaikanlage Kölns in Betrieb genommen. Jetzt stellte Schmiedel zusammen mit dem weiteren Geschäftsführer Jörg Frühauf sowie Manfred Uedelhoven, Bürgermeister von Troisdorf, sowie Peter Blatzheim, Leiter der Troisdorfer Stadtwerke, das riesige Projekt vor.
Manfred Uedelhoven erklärte vor den zahlreichen Besuchern, warum Stadtrat und Stadtwerke das Mammutprojekt mit Kosten von rund zehn Millionen Euro gestemmt haben: “Bisher waren die Stadtwerke nur ein Energieverteiler, kein Energielieferant. Die Spielregeln, die dabei über uns ausgekippt wurden, machen da die Freude sehr einseitig.” Was außerdem vor Monaten bei der Gasversorgung passiert sei, könne auch beim Strom passieren. Deshalb wollen sich die Stadtwerke unabhängig machen – und das auf ökologischem Weg.
Ziel sei es, 30 Prozent des Troisdorfer Strombedarfs selbst zu decken. Wie Stadtwerkeleiter Peter Blatzheim mitteilte, soll aber auch in wenigen Jahren der gesamte Strom der Aggerstadt aus regenerativen Energiequellen stammen: “Damit werden wir eine der wenigen Städte sein, die in so kurzer Zeit das Kyoto-Protokoll erfüllen.” Realisiert wird das neben dem Sonnenenergie-Kraftwerk durch “grüne Energie” aus Off-Shore-Wasserwerken Norwegens und durch die Bürgergenossenschaft, die auf diversen städtischen Dächern Solarstrom produziert.
Allein durch die Freiland-Solaranlage werden gegenüber fossilen Brennstoffen pro Jahr mehr als 2200 Tonnen Kohlendioxid eingespart, wie Georg Schmiedel von “F & S solar concept” berichtete. Mittlerweile sei auch erforscht, dass unter den optimal nach der Sonne ausgerichteten Solarmodulen der Freilandanlagen ein eigenes Ökosystem entstünde: “Dort wird nach der Erstellung nicht mehr gestört, der umgebene Zaun ist so konzipiert, dass Kleintiere hindurch schlüpfen können.” Somit seien die Freilandanlagen auf vielfältige Weise von ökologischem Nutzen.
Einige Interessenten begutachteten die Anlage, unter ihnen der Mechernicher Stadtplaner Thomas Schiefer. “Eine solche Anlage ist auch für Mechernich interessant”, so der Bad Münstereifer Schiefer. Dort war eine Freilandanlage an Bürgerprotesten gescheitert, wie das künftige Münstereifeler Stadtratsmitglied berichtete.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

21.09.2009