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“Tod den Miniermotten”

“Tod den Miniermotten”
Ärger um kleine, aber massenhaft auftretende Insekten in Wa-chendorf: Eine ganze Kastanienallee kahlgefressen und die An-wohner bis aufs Blut gereizt – Jetzt sollen alle Freiwilligen mit an-packen, um den Eiern und Larven im Kreiskompostwerk den Ga-raus zu machen
Mechernich-Wachendorf – Es ist nicht mehr appetitlich: Motten, wohin das Auge reicht. Die Anwohner der natürlicherweise wunderschönen Wachendorfer Kastanienallee mögen schon gar nicht mehr draußen sitzen. Überall flattern Vertreter der Rosskastanienminiermotte herum, ihre Leichname übersäen den Boden. Man kann weder Bier, noch O-Saft offen auf der Terrasse stehen lassen, schon flattern Insekten in den Bechern. “Die Grillsaison ist dieses Jahr ausgefallen”, so Ortsvorsteher Theo Wolfgarten. Er leidet mit den Leuten.
Schuld ist die nunmehr bereits dritte Population der “Kastanienminiermot-te” in diesem Jahr, so Helmut Schmitz von der Stadtverwaltung Mecher-nich, der unter anderem für städtische Grünflächen und den Bauhof zu-ständig ist. Er will gemeinsam mit Wolfgarten und möglichst vielen Freiwilligen gegen die hundsgemeine Miniermotte vorgehen, die die Kastanien mitten in der Vegetationsperiode befällt und ihres Laubs beraubt.
Die lediglich bis zu 5 mm kleinen Falter legen ihre Eier auf den Blattoberseiten des befallenen Baumes ab. Die Larven fressen sich Gänge parallel einem Blattnerv ins Innere. Im zweiten und dritten Larvenstadium wird die Mine zu einem kreisförmigen Gebilde ausgebaut.
“Deshalb färben sich die Blätter der Kastanien frühzeitig im Jahr braun und sie fallen auch früher ab”, berichtet Helmut Schmitz. Der Boden unter der vierreihigen normalerweise ziemlich prächtigen Wachendorfer Kastanienallee ist zur Stunde dicht mit dem lange vor der Zeit herabgefallenen Laub übersät, die Bäume selbst sind nur noch spärlich belaubt und bräunlich verfärbt.
Einen Chemieeinsatz gegen die Falterinvasion hat die Stadt bereits erwogen, aber die Bekämpfung der Miniermotte stecke bundesweit noch in der Erprobungsphase, so Helmut Schmitz. Man werde deshalb dieses Jahr noch auf das bereits bewährte Verfahren zurückgreifen und das befallene Laub zusammenrechen und zum Verbrennen oder Heißkompostieren auf die Kreismülldeponie nahe Kalenberg verfrachten. Helmut Schmitz: “Bei 70 Grad Celsius sterben Larven, Eier und Motten!”
Für die Aktion “Kastanienlaub” sucht Ortsvorsteher Theo Wolfgarten jetzt möglichst viele Freiwillige, die mit anpacken. Sie können sich unter Telefon (0 22 56) 77 46 oder 77 60 melden. Der genaue Zeitpunkt steht noch nicht fest. “Sobald das Laub runter ist”, sagte Helmut Schmitz der Presse bei einem Ortstermin. Der Baubetriebshof der Stadt Mechernich werde die Sache koordinieren und begleiten und das aufgesammelte Laub zur Vernichtung abtransportieren.
Theo Wolfgarten will die Sache an einem einzigen Samstag über die Bühne bringen, was aber nur geht, wenn möglichst viele Wachendorfer oder auch Freiwillige von anderen Dörfern oder aus anderen Teilen der Stadt Mechernich mit anpacken. Wenn das Laub komplett entfernt wird, dürfte sich der Mottenbefall im nächsten Jahr deutlich reduzieren, denn die Puppen überwintern in den heruntergefallenen Blättern.
Aus diesem Grund ist es auch erforderlich, bei der Bürgeraktion das heruntergefallene Laub nicht nur auf den öffentlichen Flächen einzusammeln, sondern auch auf den Privatgrundstücken, so Fachbereichsleiter Helmut Schmitz: “Normale Hauskompostierer helfen da nicht. Sie entwickeln nicht die erforderliche Hitze.”
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

03.09.2009