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Gerade erst da – und schon geklaut

Neuer Defibrillator in Lessenich ist weg – Anzeige gegen Unbekannt wurde bereits bei der Polizei gestellt

Mechernich-Lessenich – Geklaut! Marco Kaudel kann es nicht fassen. Der gerade frisch installierte und mit viel Herzblut und enormen Engagement junger Lessenicher organisierte Defibrillator ist weg. „Das ist an Dreistigkeit nicht zu überbieten. Ich bin sprachlos“, so der Ortsbürgermeister.

Der Defibrillator war erst vor wenigen Tagen an der Wand der St.-Stephanus-Kirche befestigt und eigens Strom von Innern des Gebäudes nach außen verlegt worden, damit das elektrische Gerät für den Einsatz permanent geladen werden kann. Wenn das Gerät entnommen wird, gibt der Kasten automatisch einen lauten Sirenenton von sich – normalerweise.

Der neue Defibrillator in Lessenich wurde gerade erst installiert und inzwischen schon entwendet. Auf dem Foto halten Jan Schäfer (r.) und Marco Kaudel das lebensrettende Gerät noch in den Händen. Foto: Kirsten Röder/pp/Agentur ProfiPress

„Das Stromkabel wurde jedoch fein säuberlich abgetrennt“, sagt Marco Kaudel. Daher gab es weder ein Signal noch einen Warnton. Da der Diebstahl somit still und leise passierte, hatte auch wohl niemand etwas beobachtet. Zuerst habe man noch vermutet, dass er von einem Einsatz tags zuvor noch nicht wieder zurückgefunden hatte. Leider habe sich das aber nicht bewahrheitet, wie Kaudel erklärt. Deshalb wurde inzwischen Anzeige bei der Polizei gegen Unbekannt erstattet. „Wer etwas gesehen oder beobachtet hat, wendet sich bitte an die Polizei“, appelliert der Ortsbürgermeister.

Zuvor Spenden gesammelt

Die Lessenicher waren mit dem neuen Defibrillator, der anders als viele andere im Kreis Euskirchen für alle rund um die Uhr frei zugänglich ist, mit gutem Beispiel vorangegangenen. Medizinstudent und Krankenpfleger Jan Schäfer ist registrierter Corapp-Helfer und hat sich mit seinen Mitstreitern für diesen externen Schockgeber eingesetzt und im Dorf Spenden gesammelt, weil das kleine Gerät Menschenleben retten kann und soll.

Die Bürgerschaft sei zutiefst erschüttert, sagte auch Thomas Nolden, der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft. Man könne nicht begreifen, wie man sich an Gemeinschaftseigentum bedienen kann, dass zudem einem höheren Ziel dient, nämlich “Leben zu Retten”!

Defibrillatoren und aktive Ersthelfer sind wichtige Bausteine in der Rettungskette in der Zeit, bis der Notarzt am Einsatzort eintrifft. Wird in den ersten Minuten nicht gehandelt, bestehen laut Jesko Priewe, dem ärztlichen Leiter des Rettungsdienstes im Kreis Euskirchen, wegen der Sauerstoff-Unterversorgung des Gehirns kaum Chancen, das Leben des Patienten zu retten.

pp/Agentur ProfiPress