Filmbeitrag der Realschule Mechernich im WDR

Filmbeitrag der Realschule Mechernich im WDR
Am kommenden Montag wird der Siegerfilm der Klasse 10d “It‘s okay to be gay” im Schulfernsehen gezeigt – Premierenfeier am vergangenen Wochenende im Kölner Museum Ludwig
Mechernich – Die Realschule Mechernich war einer der fünf Sieger beim WDR-Filmwettbewerb “Sexplain Love”. Schülerinnen und Schüler der Stufen 7 bis 12 konnten ihre Filmideen zu den Themen Liebe und Sexualität bei Jugendlichen einsenden – unter 96 Einsendern konnte sich der Beitrag der Klasse 10d “It‘s okay to be gay” über das Thema Homosexualität durchsetzen.
Dafür hatten die 14 Realschüler viel Arbeit auch außerhalb der Schulzeit investiert, wie die Religionslehrerin Susanne Berlingen berichtet. Nachdem die Bewerbung vom WDR angenommen war, kam ein Medienpädagoge des Fernsehsenders in die Realschule und half mit vielen Tipps, ein richtiges Drehbuch zu erstellen. Am Wochenende und nach Schulschluss standen die Schüler vor und hinter der Kamera. An einem weiteren Samstag ging es ins WDR-Schnittstudio nach Köln, um den Film in die endgültige Form zu bringen.
Bei der Klasse 10d waren die Jobs hinter der Kamera recht begehrt: Denn einen schwulen Jungen zu spielen, der sein “Coming out” hat, ist nicht gerade einfach zu spielen. Bei einem besonders gefühlvollen Moment waren Tränen gefragt. Das meisterten die Schüler auf Kommando – mit Hilfe von frischem Zwiebelsaft, wie sie verrieten.
Am vergangenen Wochenende machte sich die Klasse dann zusammen mit Schulleiter Willy Krause, Susanne Berlingen und Klassenlehrerin Cerrin Heine auf zur Premierenfeier im Filmforum des Kölner Museums Ludwig. Willy Krause: “Das war ein toller Tag, die Schüler wurden rundum bewirtet und ein WDR-Redakteur aus der Jury hielt eine tolle Laudatio zu dem Film.”
Als Preis gab es für die fünf Sieger je 200 Euro für die Klassenkasse.
Und das meinte die WDR-Jury zu dem Mechernicher Beitrag: “Die Geschichte ist dramaturgisch ausgeklügelt und hat einen überraschenden Wendepunkt. Die Entwicklung bis zum »Coming Out« ist glaubwürdig und bietet viel Stoff zum Diskutieren. Trotzdem wird alles mit einer gehörigen Portion »Leichtigkeit« erzählt. Und die Idee, dass sich nicht der Außenseiter, sondern der Mädchenschwarm zu seiner Homosexualität bekennen muss, sorgt für eine Extra-Portion Pep.”
Entstanden ist die Idee zu dem Film im Religionsunterricht. “Wir hatten das Thema Liebe und Sexualität behandelt, und dann bin ich über die Wettbewerbsankündigung gestolpert. Die Schüler waren sofort begeistert”, so Susanne Berlingen. Recht schnell kristallisierte sich das Thema Homosexualität hinaus. Berlingen: “Die Schüler bemerkten, dass dieses Thema hier in der ländlichen Region im Vergleich zu Großstädten wenig akzeptiert ist – und wollten mit ihrem Filmbeitrag etwas daran ändern.”
In der Klasse selbst hat das funktioniert, wie die Religionslehrerin sagt: “Die Schimpfwörter, die man aus diesem Bereich kenn, sind in dieser Klasse ausgemerzt.” Einem breiten Publikum wird der Film am Montag, 26. Januar, vorgestellt: Dann nämlich zeigt der WDR alle fünf Siegerfilme zwischen 7.20 Uhr und 8.20 Uhr im Schulfernsehen.
Weitere Informationen im Internet unter
www.planet-schule.de/explain

pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

27.01.2009