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Stehende Ovationen für Christian Baans

Stehende Ovationen für Christian Baans
Stellvertretender Verwaltungschef nach Krankheit im vorläufigen Ruhestand – Scheidender Erster Beigeordneter gab große Lob- und Dankesworte an Stadtrat und Verwaltung zurück: “In diesen Jahren hat alles gepasst, auch das hervorragende Zusammenspiel zwischen Bürgermeister Schick und mir” – Jetzt wünscht der 47-Jährige Nachfolger/in eine ebenso gute und erfolgreiche Zeit am Bleiberg
Mechernich – Wenn vor 15 Jahren einer prophezeit hätte, dass in Mechernich einmal ein hauptamtlicher Verwaltungsmensch, Stadtdirektor oder Beigeordneter, mit stehenden Ovationen verabschiedet würde, dann hätte man im streitbaren Städtchen am Bleiberg mit ziemlicher Wahrscheinlichkeit den Kopf geschüttelt.
Doch inzwischen sind schon ganz andere Dinge in Mechernich Realität geworden, die man damals für ausgeschlossen gehalten hätte. Zum Beispiel, dass die Stadtratsfraktionen sich, statt unaufhörlich zu streiten, heutzutage in erster Linie mit der Frage beschäftigen, wie sie die Stadt im Interesse der Bürger gemeinsam möglichst weit nach vorne bringen können.
Und so verwunderte es keinen ernsthaft, als sich am Dienstagnachmittag in der Ratssitzung Politiker wie Verwaltungskollegen geschlossen von ihren Stühlen erhoben, um stehend einem der ihren zu applaudieren, der frühzeitig und unfreiwillig in den vorgezogenen Ruhestand wechselt. Nämlich der Erste Beigeordnete Christian Baans (47), der zwar von einer schweren Krankheit geheilt wurde, aber bis auf weiteres schwer an den Folgen der Behandlung zu tragen behält.
Der Emsdettener, der seit Mitte der neunziger Jahre vier Jahre maßgeblich die Mechernicher Stadtverwaltung zum modernen Dienstleistungsbetrieb umbaute, hat seit 1999 im engen Gespann mit Bürgermeister Dr. Hans-Peter Schick die Stadt in vielerlei Bereichen zu einer völlig neu aufgestellten jungen Kommune mit bestem Image und hohem Rückhalt in der Bevölkerung gestaltet.
“Dreamteam” löste, woran
andere gescheitert waren
Schick und Baans, obwohl beide Inhaber unterschiedlicher Parteibücher (CDU und SPD), wurden nach Überzeugung der meisten Beobachter zum “Dreamteam”, das im Verein mit einem geeinten Stadtrat und einer selbstbewussten Stadtverwaltung Dinge in Angriff nahm, an denen sich Generationen zuvor die Zähne ausgebissen hatten.
Bürgermeister Hans-Peter Schick nannte nur einige wenige Beispiele, die weithin sichtbar auch architektonisch das Gesicht der Stadt verändert haben, wie das neue Rathaus, die neue zweite Dreifachturnhalle, die Eifel-Therme Zikkurat, etliche Neubaugebiete und das um eine städtische Realschule und auch sonst baulich und inhaltlich erweiterte Schulzentrum mit allen Schulformen.
“Die Stadtverwaltung Mechernich hat sich unter der maßgeblichen Einflussnahme von Herrn Baans zu einem leistungsfähigen, kundenorientierten Dienstleistungsunternehmen weiterentwickelt” sagte der erste Bürger: “Die städtischen Finanzen sind durch harte Konsolidierungsrunden zumindest im Hinblick auf unsere eigenen Einflussmöglichkeiten deutlich stabilisiert worden. Die von Herrn Baans eingeführte Haushaltstransparenz durch Vierteljahresberichte, Kennzahlen und interkommunale Leistungsvergleiche sind aus einem modernen kommunalen Haushaltsmanagement nicht mehr wegzudenken.”
Dem Vorbild Mechernich kam
nicht nur Bewunderung zu
Unausgesprochen blieb beim Abschied von Christian Baans, was die anderen Nachbarkommunen und der Kreis schon nicht mehr hören wollen, was aber wahr ist: Die Stadt Mechernich war in vielen Neuerungen des Haushaltsmanagements Vorbild und Vorreiterin und zwar nicht nur auf Kreis-, sondern auch auf Landesebene und darüber hinaus. So wird am Bleiberg bereits seit der Jahrtausendwende ein ressourcensparendes Energiemanagement mit Sonnen- und Erdwärme realisiert, über das andere öffentliche Hände jetzt nach Fukujima laut nachzudenken beginnen.
Genau so sieht es in Sachen Haushaltssteuerung und Controlling aus. Auch da war man Bleiberg Vorreiter und das lag natürlich daran, dass der Erste Beigeordnete mit einem von ihm maßgeblich mitentwickelten System IKVS bundesweit interkommunalen Kennzahlenvergleich betreibt, der die Dienstleistungen unterschiedlicher Kommunen untereinander vergleichbar macht.
So können die Städte und Gemeinden in unterschiedlichen Kreisen und Bundesländern voneinander lernen. Mecherinch gehörte von vorne herein als Testkommune solchen Vergleichskreisen an – und profitierte von entsprechenden Erkenntnissen.
Ohne seinen eigenen mindestens ebenso hohen Anteil an diesen Neuerungen zu betonen, schrieb Bürgermeister Schick in der Abschiedsstunde von seinem langjährigen beruflichen Weggefährten und Freund die Leistungsbilanz von Christian Baans fort: “Die städtebauliche Weiterentwicklung unserer Stadt – insbesondere des Kernortes – hast Du in all den Jahren maßgeblich mit beeinflusst. Insbesondere der Ausbau Mechernichs als Schulstadt (Aufbau der Realschule, Erweiterung von Grundschulen, Hauptschule und Gymnasium, Förderschule Satzvey) und die Versorgung des Stadtgebietes mit Kindergärten sind Dir ein besonderes Anliegen gewesen.”
“Der Westfale muss halten, was
der Rheinländer verspricht”
Die Versorgung des Stadtgebietes mit Sport- und Freizeitmöglichkeiten (Neubau Sportanlage Kommern, Sanierung Eifelstadion Mechernich, Errichtung einer weiteren Dreifachturnhalle im Schulzentrum und den Bau der Eifeltherme Zikkurrat) gehörten ebenfalls zu den städtischen Infrastrukturprojekten, die Baans federführend oder maßgeblich mit initiiert und begleitet habe.
Hans-Peter Schick, der Rheinländer, kokketierte mit den Wesensunterschieden zwischen ihm und dem Münsterländer Baans: “Der Westfale muss halten, was der Rheinländer verspricht”. Aber unter dem Strich wurde sehr deutlich, dass die Rollen zwischen menschlicher Wärme und beruflicher Zielstrebigkeit keineswegs so klar verteilt waren, wie Schick scherzte.
So tat sich Christian Baans unter anderem auch als Mitinitiator und Geschäftsführer der gemeinnützigen Mechernich-Stiftung hervor. Beide als Gespann jedenfalls, Bürgermeister Schick und Erster Beigeordneter Baans, waren für mehr als ein Jahrzehnt unschlagbar und “ein Segen für Mechernich”, wie ein Sitzungsbeobachter treffend feststellte. “Doch all das ging nicht ohne einen weitsichtigen, offenen und intelligenten Stadtrat”, gab der scheidende Beigeordnete einen Teil des Lobes an die Mechernicher Kommunalpolitiker zurück.
Bürgermeister: “Stillstand
bedeutet Rückschritt!”
Bürgermeister Hans-Peter Schick rekapitulierte: “Unser Miteinander an der Spitze der Mechernicher Verwaltung ist durch Teamgeist geprägt gewesen. Dezernate mit fest abgegrenzten Bereichen stehen nur auf dem Organigramm. Viele Entscheidungen haben wir gemeinsam getroffen und zu verantworten. Rückblickend muss man sagen, dass wir auch die eine oder andere Entscheidung heute so nicht mehr treffen würden. Aber ich finde, es ist allemal besser zu entscheiden und damit auch Fehler zu machen, als nichts zu entscheiden und bestenfalls das Bestehende zu konservieren. Stillstand bedeutet nämlich Rückschritt.”
Im zurückliegenden Jahrzehnt habe sich das Miteinander zwischen Rat und Verwaltung positiv verändert. Die Verwaltung genieße heute ein hohes Maß an Vertrauen durch die Politik. Der Rat verstehe sich immer mehr als Aufsichtsrat, der die politische Richtung vorgibt und die Verwaltung kontrolliert, so Schick: “Das Tagesgeschäft verläuft heute in Mechernich weitestgehend ohne politische Einflussnahme. Ganz im Gegenteil, ausgestattet mit dem Vertrauen der Politik, arbeitet die Verwaltung heute viele ehemals scheinbar hochpolitische Aufgaben in eigener Verantwortlichkeit ab.”
Baans: “Damals ging es jeder
gegen Jeden, egal gegen wen”
Dass das in Mechernich einmal ganz anders war, daran erinnerte der scheidende stellvertretende Mechernicher Verwaltungschef Christian Baans in seiner Abschiedsrede vor dem Stadtrat: “Als ich im März 1997 hierhin kam, herrschte vor allem Einigkeit im Streit. Da ging es jeder gegen jeden, egal wogegen”. Dass sich das so drastisch und positiv ins Gegenteil verkehrt habe, sei nicht die Frucht der Arbeit Einzelner. An dem Erfolg hätten viele mit gebaut, vor allem die Volksvertreter selbst.
Dass der Imagewandel so gründlich und vollständig geglückt sei, das sei sicher durch die Symbiose begünstigt worden, die der Bürgermeister und er hätten eingehen können, weil man sich sinnvoll und effektiv ergänzt habe. Nicht unterschätzen solle man den Einfluss einer professionellen Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, derer sich die Stadt Mechernich schon seit einigen Jahre weitblickend bedient habe und weiter bediene.
pp/Agentur ProfiPress

Manfred Lang

30.03.2011